Ein Pokal- und Stadtmeisterschafts-Held von Wacker Obercastrop hat neue Bestimmung gefunden

© Volker Engel

Ein Pokal- und Stadtmeisterschafts-Held von Wacker Obercastrop hat neue Bestimmung gefunden

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Spielerwechsel nach einer Saison kommen im Fußball Jahr für Jahr vor. Oft, wenn ein neuer Verein ruft. Bei Wacker Obercastrop hatte ein Spieler seinen Abschied ohne Ziel erklärt. Er hat jetzt einen neuen Club.

Castrop-Rauxel, Obercastrop, Königsborn

, 24.11.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Spielerwechsel werden in der Regel vollzogen, wenn es beim alten Club nicht mehr gefällt, oder wenn ein neuer „Arbeitgeber“ mit besseren Aussichten lockt. In dem Fall eines Obercastropers ist das ganz anders. Und es kam anders, weil die Corona-Pandemie alle Aktivitäten zum Stillstand brachte.

Der Weg nach Schottland ist versperrt

Eigentlich hatte nämlich Christopher Ebeling, seit zwei Jahren in Obercastrop zumeist zweiter Torwart hinter David Scholka, seine Sachen aus Studiengründen an der Karlstraße gepackt. Nach Spanien (Malaga) und Schottland (Edinburgh) war auf der britischen Insel ein weiteres Ausland-Semester terminiert. So wollte sich der Torhüter in Obercastrop nur noch warmhalten, ehe es über den Kanal ging. Doch daraus wurde nichts.

Wurde Anfang des Jahres 2020 mit dem SV Wacker Obercastrop Hallenstadtmeister: Keeper Chris Ebeling.

Wurde Anfang des Jahres 2020 mit dem SV Wacker Obercastrop Hallenstadtmeister: Keeper Chris Ebeling. © Volker Engel

Trainer Aytac Uzunoglu hatte seinem Keeper, den er selbst in der Erin-Kampfbahn zum „Pokal-Helden“ hochlobte, sogar angeboten, weiter mit trainieren zu können, bis die Reise zu den Schotten starten würde. Die Corona-Pandemie hat den Plan zunichte gemacht. Kein Training mehr mit seinen alten Kollegen an der Karlstraße. Und kein Studium in der Fremde. Dieses muss jetzt in Dortmund und online von daheim durchgezogen werden.

Das ist Christopher Ebeling

  • Christopher Ebeling, der in Welver (zwischen Hamm und Soest) wohnt, ist von Wacker Obercastrop zum Königsborner SV nach Unna gewechselt. Der 22-jährige Student imponiert mit einer Körpergröße von 2,03 Meter.
  • Trotz seiner Jugend hat der Torwart-Riese einige Vereine in seiner Vita stehen. Er begann beim SV Welver als Minikicker. Es folgten Spvg Hamm, RW Ahlen, SV Lippstadt, SC Neheim-Hüsten, Eintracht Dortmund, Mengede 08/20, Wacker Obercastrop und aktuell Königsborner SV.
  • Sein Abitur absolvierte der Keeper, der hinter David Scholka in seinen zwei Jahren in Obercastrop vor allem in Pokalspielen auflief, beim LSH Schloss Heessen (Landes-Schulheim) in Hamm.
  • Im Rahmen seines Bachelor-Studiums (International Management) hat er Auslandsaufenthalte in Malaga (Spanien) und Edinburgh (Schottland) erfahren. Derzeit läuft sein drittes Semester zum Master bei der ISM (International School of Management) in Dortmund.
In den Kader ging es natürlich nicht zurück, da hatte sich der Westfalenligist mit Nils Gehrmann mittlerweile einen Nachfolger geholt. Der 2,03-Meter hochgewachsene Ebeling begeisterte in Obercastrop im Westfalen- und Kreispokal sowie Hallen-Stadtmeistermeisterschaft als Strafstoß-Killer.

In guter Erinnerung bleiben Pokal-Spiele wie beim 4:0 gegen Westfalia Herne am 24. November 2018. Oder das 7:6 nach Elfmeterschießen gegen den SV Sodingen (26. September 2019). Zuletzt schaute er sich in seiner Heimat nach einem neuen Club um.

In Nähe seines Wohnortes Welver (zwischen Hamm und Soest) wurde er beim Bezirksliga-Aufsteiger Königsborner SV fündig. Der Keeper erzählte: „Obercastrop war für mich schwieriger zu erreichen. Unna liegt dagegen auf der Strecke zwischen der Dortmunder Universität und Welver.“

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Wie bei Wacker hat er allerdings auch in Königsborn in Bastian Luncke eine vom Trainer favorisierte „Nummer Eins“ vor sich. Seit dem zweiten Spieltag in der Bezirksliga 8 im Kader, wurde Ebeling am fünften Spieltag gegen ETuS/DJK Schwerte erstmals eingesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der unbesiegte Tabellenzweite (vier Siege, ein Unentschieden) gewann mit 8:0. Die dort heimische Presse titelte: „Torwart Ebeling war nicht zu bezwingen.“ Weitere Zeit sich anzubieten, blieb nicht. Der Spielbetrieb wurde wegen Corona eingestellt.

Trotz seiner erst 22 Jahre begab sich der in Werl geborene Keeper zu vielen Vereinen auf die Wanderschaft. Er begann als Minikicker beim SV Welver. Es folgten in der Jugendzeit die Spvg Hamm, RW Ahlen, SV Lippstadt, SC Neheim, ehe er bei Eintracht Dortmund landete. Dort hatte er als A-Junior schon bei den Senioren mitgespielt. Es folgte noch Mengede 08/20 und dann der SV Wacker.

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Die Castrop-Rauxeler hätte ihm sein früherer Jugend-Trainer von Eintracht Dortmund, Tobias Brenck, empfohlen. Und Ebeling meinte: „Das war ein guter Schritt. Wacker hat eine tolle Truppe, wir haben uns alle sehr gut verstanden und in David Menke einen sehr guten Torwart-Trainer.“ Dass er nicht näher an Stamm-Torwart Scholka herangekommen sei, lag wohl auch an dem Anriss eines Kreuzbandes im zweiten Wacker-Jahr.

Torwart war sein sportlicher Traum von Anfang an. „Das lag mir schon immer.“ Und sportlich geht es auch in seiner Familie zu. Seine 19-jährige Schwester Isabel zum Beispiel, studiert in Arnheim Tanz-Pädagogik.

Einen seiner letzten Einsätze für den SV Wacker hatte Chris Ebeling (r.) bei der Hallenstadtmeisterschaft im Januar 2020.

Einen seiner letzten Einsätze für den SV Wacker hatte Chris Ebeling (r.) bei der Hallenstadtmeisterschaft im Januar 2020. © Volker Engel

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