Unglücksort Wacker Obercastrop Erst kein Stammplatz – jetzt Kreuzbandriss beim Wiedersehen

Kreuzbandriss ausgerechnet bei Ex-Klub Wacker Obercastrop
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In einem emotionalen Aufeinandertreffen kehrte der talentierte Fußballer Niclas Grzelka nach einem halben Jahr zu seinem ehemaligen Verein Wacker Obercastrop zurück. Doch das Spiel endete nicht wie erhofft: Trotz des 2:1-Sieges seines aktuellen Clubs, DSC Wanne-Eickel, musste Grzelka leider einen Rückschlag hinnehmen. Der Castrop-Rauxeler erlebte ein unerwartetes und schmerzhaftes Aus auf vertrautem Boden.

Bei Wacker Obercastrop nicht glücklich geworden

Wenn man sich die Vereine von Niclas Grzelka anschaut, kann man gar nicht glauben, dass er nach seinem Wechsel im Sommer zum Westfalenligisten SV Wacker Obercastrop in der Erin-Kampfbahn nicht richtig Fuß fassen konnte.

Der 24-jährige Fußballer, der seine Kindheit in Castrop-Rauxel verbrachte und noch immer im Elternhaus an der Holzstraße lebt, hatte nämlich zuvor bereits Erfahrung in der Westfalenliga und Oberliga gesammelt. Anfang des Jahres wechselte er dann aber nach nur einem halben Jahr bei Wacker zum DSC Wanne-Eickel, wo er nun im traditionsreichen Mondpalast aufläuft.

Den Wacker-Kummer mit nur zwei Spielen von Anfang an in der Hinserie hatte er als absoluter Stammspieler in Wanne-Eickel schnell hinter sich gelassen. Als das Derby-Match am vergangenen Sonntag (27. April) beim SV Wacker Obercastrop gegen seine Kollegen aus der Hinserie anstand, hatte Niclas Grzelka neun Spiele in Folge durchgespielt.

Grzelka auch gegen Wacker Obercastrop in Startelf

Einzig in der Vorwoche gegen Westfalia Herne war er einmal in der 65. Minute für Justin Lubkoll ausgewechselt worden. Minuten, von denen der 24-Jährige in Obercastrop nur träumen konnte. Grzelka bestätigt auch jetzt noch: „Das war der Grund, dass ich zum DSC gegangen bin.“

Niclas Grzelka hält Schal
Wurde erst im Sommer beim SV Wacker Obercastrop vorgestellt: Niclas Grzelka wechselte im Winter zum DSC Wanne-Eickel. © Lars Biermann

Wie selbstverständlich stand Niclas Grzelka in seinem ganz „persönlichen Derby“ gegen Wacker Obercastrop ebenfalls wieder in der Startelf des DSC Wanne-Eickel. Dann schlug das Sportler-Schicksal nach rund einer halben Stunde allerdings zu: Der 24-Jährige zog sich in einem Zweikampf mit Wackers Brightney Igbinadolor einen Riss des vorderen Kreuzbandes zu.

Das hatte ein MRT nur wenige Tage nach dem Spiel ergeben. Ein Op-Termin steht noch aus. Er selbst konnte sich an die Szene rund um die 35. Minute nicht mehr richtig erinnern: „Es war ein normaler Zweikampf und ich bin wohl mit dem Schuh im Kunstrasen hängen geblieben.“ Seinem Ex-Mitspieler aus der Hinrunde Brightney Igbinadolor gibt Niclas Grzelka aber keine Schuld als sie an der Außenlinie in den Zweikampf gingen.

Wacker Obercastrop-Stürmer trifft keine Schuld

Lang ist es her, als der heute 1,85 Meter große Abwehrspezialist bei der Spvg Schwerin in der F-Jugend seine Fußballschuhe anzog. Oder wie es in dieser Altersklasse ist und war, anziehen ließ. Elterntaxi zu Training und Spiel waren normal. So half auch die Mutter von Niclas bei der Nennung der früheren Vereine, als es um die Auflistung im aktuellen Reportergespräch ging, wenn dem Sohnemann nicht sofort flüssig die Vereine einfielen.

Von den ganz Kleinen wurde Niclas Grzelka dann noch zum Hombrucher SV weiterchauffiert. Das Talent forderte mehr. Westfalia Herne war in der C-Jugend die nächste Station und da blühte der kleine Europastädter dann so richtig auf. Er durchlief beim Traditionsverein am Schloss Strünkede alle Jugendklassen und startete selbst von den A-Junioren in den Oberliga-Kader der Herner durch.

Dort konnte er sich allerdings nicht nachhaltig festspielen, sodass er auf Empfehlung von Studienfreunden im Winter 2020 zu Westfalenligist FC Iserlohn ins nahe Sauerland wechselte. Die damalige Corona-Pandemie grätschte indes dazwischen, wirklich glücklich wurde er in Iserlohn nicht und begründet das vor allem mit den weiten Fahrten.

Nach Abgang bei Wacker Obercastrop Stammspieler geworden

Erst beim damaligen Westfalenligisten TuS 05 Sinsen, dem er sich im Sommer 2021 anschloss, avancierte Grzelka zum Stammspieler. In drei Jahren bei den Marlern brachte es der 24-Jährige auf 59 Westfalenliga- und 27 Landesliga-Einsätze.

Im Sommer 2024 wechselte er nach dem freiwilligen Abstieg der Sinsener dann zu Wacker Obercastrop. Das Resultat ist bekannt. Grzelka wurde Stammspieler beim DSC Wanne und muss ab jetzt beiden Teams verletzt zuschauen. Wanne am kommenden Sonntag (4. Mai) gegen den TuS Erndtebrück und seinen Ex-Kollegen des SV Wacker Obercastrop gegen die Spvg Horsthausen (Anstoß: 15 Uhr, Liveticker von vor Ort unter www.rn.de/lokalsport-castrop-rauxel). Und mehr als Daumendrücken ist nicht möglich.