DJK Roland Rauxel ist nach 25 Jahren wieder mit einem Frauen-Team am Ball
Frauen-Tischtennis
September 2020: Ein Vierteljahrhundert hatte Roland Rauxel kein Frauen-Team im Liga-Spielbetrieb. Durch drei 15-Jährige lebt eine alte Tradition wieder auf. Im dritten Kreisliga-Spiel gab es nun den ersten Sieg.

Roland Rauxels erstes Frauen-Team nach rund 25 Jahren: Rijetha Sivanenthiran (v.l.n.r.), Mia Scharpenberg, Kapitänin Katharina Kruse, Jessica Siersiecki-Rogge und Nikie Chien. © Christian Chroscinski
Drei 15-jährige Mädchen beleben eine Tradition bei der DJK Roland Rauxel, die ein Vierteljahrhundert brach lag. Nach langer Zeit tritt erstmals wieder ein Frauen-Team im Tischtennis-Ligaspielbetrieb an. Letztmals findet sich ein solches zur Saison 1995/96 im Archiv unserer Redaktion - als Roland Rauxel in der Bezirksliga aufschlug. Nach dem Neustart in der Kreisliga brauchten die Rauxelerinnen drei Partien Anlauf zum ersten Sieg.
Nachwuchs wollte als Frauen spielen
„Frauen-Teams haben hier in Rauxel eigentlich eine lange Tradition“, erklärt Kapitänin Katharina Kruse, „das war aber nicht die treibende Kraft dahinter. Das waren vielmehr unsere Nachwuchsspielerinnen.“ Nikie Chien, Mia Scharpenberg und Rijetha Sivanenthiran, alle drei 15 Jahre alt, wollen sich endlich mit anderen Frauen an der Tischtennisplatte messen. „Sie haben jahrelang in verschiedenen Ligen gegen Jungen gespielt“, erklärt Roland-Kapitänin Katharina Kruse. Sie kam vor drei Jahren durch das Ü35-Freizeitprogramm des Vereins zum Tischtennis.
Dennoch hat sie sich ins Abenteuer Liga-Spielbetrieb gestürzt. Doch im neu gegründeten Team ist die Kapitänin die Newcomerin, was die Wettkampferfahrung angeht.

Nikie Chien war am dritten Spieltag der Frauen-Kreisliga dreifach im Einsatz. Sie half bei den Herren IV (3. Kreisklasse) und den U18-Jungen (Bezirksliga Nord) aus. © Volker Engel
Rijetha Sivanenthiran, Mia Scharpenberg und Nikie Chien haben - nach rund dreieinhalb Jahren in Jungen-Ligen - nun ihren ersten Sieg in einem Frauen-Wettbewerb erspielt. Gegen Kreisliga-Schlusslicht TTC Hagen gewannen sie 8:0. „Da haben wir die Gunst der Stunde genutzt, das sind ebenfalls Liga-Neulinge“, sagt Kruse, „aber unsere jungen Spielerinnen verfügen ja bereits über Liga-Erfahrung.“
Dennoch sei die Frauen-Kreisliga durchaus eine Umstellung. „Da wird gerne mal defensiv gespielt, während wir in Rauxel einen aggressiven Stil trainieren“, so Katharina Kruse.
Flexibles System erspart Personalsorgen
Jessica Siersiecki-Rogge komplettiert das Team. „Bei fünf Spielerinnen muss immer eine pausieren, das will natürlich keine“, so Kruse. Als Ersatz stehen theoretisch noch Maxi Baranowksy und Lea Hanning bereit. Die treten derzeit in Jungen-Wettbewerben an.„Es ist wichtig, schon jetzt diesen Unterbau zu haben“, erklärt Katharina Kruse, „damit die Rückkehr zur Tradition keine Eintagsfliege wird.“
Personalmangel muss die Roland-Kapitänin kaum fürchten. Anders als die Post-Damen in der Verbandsliga, die nach dem Werner-Scheffler-System stets vier Akteurinnen aufbieten müssen, gilt in der Kreisliga das Braunschweiger System. Das erlaubt auch mit drei Spielerinnen gegen ein Vierer-Team anzutreten, ohne von vornherein einen Punkte abzuschenken.
Als nächste Gegnerinnen warten die Tabellennachbarn PTSV Dortmund (7.) und TTC Wickede IV (5.) auf Rauxel (6.). Katharina Kruse: „Das wird eine erste Standortbestimmung, wohin unsere Reise in der Hinrunde gehen kann.“