Die Spvg Schwerin ist seit dem 4:1 (3:1) beim SV Phönix Bochum alleiniger Spitzenreiter in der Fußball-Bezirksliga. In Dietrich „Didi“ Liskunov, den alle nur Didi nennen, ist zum Saisonbeginn 2024/25 ein Spieler dazugekommen, der sich einst aus der C-Jugend vom Schweriner Berg aufmachte, um die größere Fußballwelt kennenzulernen.
Bis zur Oberliga ging der steile Weg und in den ersten zehn Saisonspielen für die Blau-Gelben hat sich der ehemalige C-Junior als Unterschiedsspieler in der ersten Mannschaft herauskristallisiert. Immer wenn es eng wurde, schlug Didi in Ausnahmemanier zu. Elf Tore hat er selbst erzielt, einige weitere per Assist vorbereitet.
Top-Torschütze mit dem Auge für seine Mitspieler
Mit elf Toren führt Didi Liskunov nicht nur die RN-Torschützenliste aller Castrop-Rauxel Vereine an, sondern steht auch auf Platz eins in der Bezirksliga-Statistik. Beim 9:1-Testspielsieg gegen die A-Junioren seines Vorgängervereins FC Brünninghausen vor einer Woche, lag der Torjäger erkrankt zuhause.
Bei diesem Test konnten dann andere ihre Torgefährlichkeit zeigen. Wie Armin Begovic mit drei Treffern, der in der Liga auf Platz sechs mit sieben Toren geführt wird. Auf ihn, den Liskunov schon aus der Jugend in Brünninghausen kennt und dem Frohlinder Jan Langer, der von Westfalia Herne kam, hält Didi besonders große Stücke. Zum Torfestival gegen den FCB-Nachwuchs sagte er: „Hut ab vor dem Team, 9:1 gewinnt man nicht mal so eben gegen eine gute A-Jugend.“
Dietrich Liskunov, der im Sommer von Oberliga-Absteiger FC Brünninghausen mit vielen guten Gedanken („Das ist ein toller Klub“) auf den Schweriner Berg nach langen Jahren zurückkam, hat das Bezirksliga-Team der Spvg auf ein anderes Level gehievt. So scheint es, alles, was er macht, hat Hand und Fuß.
Ob Tore zu erzielen oder den Kollegen aufzulegen, nach Alleingängen, Eckball-Varianten, Freistößen oder die Verantwortung bei Elfmetern zu übernehmen. Liskunov hat überall seine Hände im Schweriner Spiel hat. Obwohl er immer darauf verweist, dass daran auch seine gesamten Mitspieler mittragen.

Weite Reisen liegen dem Schweriner Ausnahmespieler Liskunov. Er selbst, der seine Urlaube immer in fremden Landen in Übersee verbringt, hatte sich schon als Jugendspieler alleine durchgeboxt. Didi wurde am 9. April im fernen Kustanai Kasachstan geboren, bevor die Familie nach Castrop-Rauxel kam.
Das Fußball-Talent von Liskunov Junior wurde schnell erkannt. Seine ersten Laufschritte mit den Stollenschuhen unternahm er beim SV Dingen auf dem Asche-Sportplatz an der Westheide. Er kam zum VfR Rauxel und es erfolgte sein erster Wechsel zur Spvg Schwerin.
Spuren beim FC Frohlinde hinterlassen
Als C-Jugendlicher war Didi Liskunov auf Schwerin nicht mehr zu halten. Bis 2011 war er bei RW Ahlen und kam später in die U17 Bundesliga-Mannschaft von RW Essen. Beide Vereine waren mit Reise-Odysseen verbunden, an denen sich viele Altersgenossen auch heute noch ein Beispiel nehmen könnten.
Zu Training und Spiel fuhr Didi Liskunov mit Bus und Bahn und sagte heute dazu: „Ich wollte meine Eltern nicht mit dem Fahren belasten.“ Der Fußball war sein Ein und Alles. Er kam auf 21 Einsätze im Essener U17 -Bundesligateam und spielte dann noch dreimal in der höheren Alsterklasse, eh er in der A-Jugend des FC Frohlinde mit offenen Armen empfangen wurde.

Beim FC Frohlinde hat Didi Liskunov tiefe Spuren hinterlassen. Nach acht Jahren war an der Brandheide im heutigen Jörg-Wunsch-Park Schluss für ihn, der vom FC Brünninghausen beworben wurde und dort auch anheuerte. Er schwärmt noch jetzt über die gute Fußballreise mit dem Aufstieg in die Oberliga.
Einige Gastspiele mit dem FCB führten ihn noch in der Westfalenliga gegen SV Wacker Obercastrop in die Europastadt zurück. Mit dem FC Frohlinde klappte das nicht mehr, weil sein langjähriger Klub immer weiter in die Kreisliga abdriftete. Jetzt mit der Spvg Schwerin hat er in der Fußball-Bezirksliga das Wort „Aufstieg“ ganz oben auf seiner Agenda angesiedelt.
Didi Liskunov weiß, wovon er spricht, wenn er von Aufstieg mit der Spvg Schwerin redet. Mit dem erarbeiteten Selbstbewusstsein aus 54 Westfalenligaspielen mit 26 Toren und 30 Oberligaeinsätzen mit 30 Treffern, hat er reichlich Background angesammelt.
Das Ganze bringt er mit voller Macht und seinem Können ein. Jetzt stehen die ersten Wochen der Wahrheit in der Liga für die Mannschaft der Trainer Dennis Hasecke und Timo Muth an.
Und die Stimmung auf dem Berg ist der Schlüssel zum Erfolg. Liskunov sagte jetzt aktuell: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, aber schon am Sonntag, 20. Oktober, gegen den SV Weitmar wartet ein weiterer Brocken auf uns.“
Aber wenn Liskunov selbst weiter trifft, seine Freistöße und Eckbälle die Mitspieler punktgenau erreichen, dann könnte (sollte) die Erfolgsstory doch weitergehen.