Die „Vision 2030“ soll den Billardsport nicht nur in Castrop-Rauxel retten
Billard
Immer weniger Jugendliche in Deutschland spielen Karambol-Billard. Jetzt versucht der Jugendvorstand der Deutschen Billard-Union mit neuen Ideen die Sportart zu retten.

Lukas Blondeel setzt sich für die Jugendarbeit im Billard nicht nur wie hier beim Jugendsichtungslehrgang vom BV NRW in Merzenich ein. © privat
Der Bundessportwart der Deutschen Billard-Union, der Castrop-Rauxeler Markus Dömer, hatte zuletzt „schwarz“ gesehen, was die Zukunft im deutschen Billardsport der technischen Disziplinen im Karambolage-Sport angeht: „Uns fehlt der Nachwuchs.“ Jetzt kommt Hoffnung auf.
Die Jugendarbeit in den Billardvereinen soll nun neuen Antrieb bekommen.
Der neue Vorstand der Deutschen Billard-Jugend (DBJ) hat jetzt ein Projekt mit dem Namen „DBJ-Vision 2030“ erschaffen. Hier ist der Bochumer Lukas Blondeel (BCC Witten) als neuer Jugend-Vorsitzender federführend, wie Dömer betont.
Lukas Blondeel, der mit Bruder Simon vom eigenen Vater Fabian das Billardtalent quasi in die Wiege gelegt bekam, berichtete jetzt, dass „einige Projekte bereits in der Planung sind und schnellstmöglich umgesetzt werden sollen“. Der erstmals einberufene Ausschuss kümmert sich derweil um ein sogenanntes „Billard-Abzeichen für junge Menschen“.

Lukas Blondeel hat ein Projekt "Vision 2030" aufgelegt. © Sportjugend Bochum
Spieleangebot soll attraktiver werden
Vorsitzender Blondeel sagte dazu: „Das ist quasi das Seepferdchen für Billardspieler und soll als Ansporn gelten.“ Um junge Talente zu finden, will der neue Jugendvorstand verstärkt Billard-AGs forcieren. In Castrop-Rauxel war dies schon einmal von den Billardfreunden Schwerin beim Adalbert-Stifter-Gymnasium durchgeführt worden. Unter der Leitung von Dieter Reuter ist diese Talentsuche allerdings dann auch wieder eingeschlafen.
Das soll jetzt überregional konstanter werden. So soll bundesweit eine Spielekartei eingerichtet werden, in der sich jeder Nachwuchsspieler mit seinen Leistungsdaten eintragen kann. Dazu sagte Lukas Blondeel: „Mit unserer DBJ-Spielekartei möchten wir das Angebot für junge Menschen, Trainer und Trainerinnen sowie Betreuer und Betreuerinnen in den Vereinen erweitern. Vereine aus allen Landesverbänden sollen Zugang zu dieser Spielersammlung haben, um die Trainingsbedingungen gerade für Anfänger und Anfängerinnen attraktiver zu gestalten.“
Lukas Blondeel weiß, wovon er spricht. Sein Vater Fabian hatte sich seit Jahren für das Jugendtraining stark gemacht. Nicht nur bei seinen beiden Söhnen, sondern auch als Sichtungstrainer der DBU. So hatte er auch den hochtalentierten Alex Reuter von den Billardfreunden Schwerin unter seinen Fittichen und zu einigen Deutschen Meistertiteln verholfen.