Die Partnerstadt Vincennes feiert den WM-Titel
Fußball
Frankreich ist Fußball-Weltmeister. In Castrop-Rauxels Partnerstadt Vincennes wurde ordentlich gefeiert. Auch in Castrop-Rauxel fieberten Fans aus beiden Ländern mit.

Über 1000 Menschen sahen am Sonntagabend den WM-Triumph der französischen Nationalmannschaft auf der Großleinwand in der Partnerstadt Vincennes. © Serge Guillemot
Über 1000 Menschen feierten am Sonntag nach dem 4:2-Erfolg der französischen Fußball-Nationalmannschaft in Vincennes den Gewinn des Weltmeister-Titels über Kroatien. „Die Stadt Vincennes organisierte eine große Leinwandübertragung des Halbfinales und des Finales im Sportzentrum Georges-Pompidou, um ‚Les Bleus‘ in einer freundlichen und familiären Atmosphäre zu ermutigen“, hieß es am Montag aus dem Rathaus von Castrop-Rauxels Partnerstadt.
Vor Ort wurden Getränke und Schminke zur Verfügung gestellt. „Es war ein Rendezvous von mehr als 1000 Menschen in diesem großen Finale, die Euphorie und Freude war riesengroß – die Stimmung perfekt“, schrieben die Pressekollegen aus dem Rathaus von Vincennes.
Die Bürgermeisterin Charlotte Libert-Albanel lobte ebenfalls die gute Stimmung und verteilte einen Seitenhieb in Richtung Paris, wo die Feierlichkeiten nach Ausschreitungen abgebrochen werden mussten: „Herzlichen Glückwunsch auch an die Vincenner Bürgerinnen und Bürger, die es verstanden haben, ihre Freude in einem gutmütigen Geist zu teilen.“
Kroate freute sich über „eines der besten Finals seit Langem“
Auch in Castrop-Rauxel wurde das WM-Finale verfolgt. Daniel Babic ist trotz der 2:4-Niederlage seiner Kroaten gegen Frankreich zufrieden. „Es war eines der besten Finals seit Langem“, so der Castrop-Rauxeler, „leider hat die bessere Mannschaft am Ende verloren.“ Die Kroaten haben tapfer gekämpft, aber letztlich hatten die Franzosen die Nase vorn. „Der Sieg war verdient, es hätte auch noch höher ausgehen können“, sagte der Franzose Yannick Grondin, ehemaliger Co-Trainer des A-Kreisligisten SC Arminia Ickern.
Grondin war trotz des WM-Triumphes aber unzufrieden mit der Spielweise der französischen Nationalmannschaft. „Wir haben sehr italienisch gespielt. Immer nur hinten drin und auf Konter gelauert, das ist man so nicht gewohnt“, sagte Grondin am Montag. Der ehemalige Coach des SCA hatte aber lobende Worte für die kroatische Mannschaft übrig: „Die haben gut gekämpft.“

Daniel Babic ist Kroate und spielt Fußball für den SC Arminia Ickern. Er verfolgte das WM-Finale mit seiner Familie im Garten. © Daniel Babic
Das sah auch Daniel Babic so, der seit Juli für den SC Arminia Ickern aufläuft und als Zehner agiert. „Die Kroaten sind eine Mannschaft und haben nie den Kampfgeist verloren“, so Babic. Er habe bereits vor dem Turnier damit gerechnet, dass die kroatische Nationalmannschaft weit kommen könnte.
Während des Turniers trug Daniel Babic immer stolz die kroatischen Farben. „Ich habe die Spiele zum Teil im Urlaub in Griechenland mit meiner Frau geschaut. Jeder im Hotel wusste hinterher, dass ich Kroate bin“, sagte Babic.
Das Finale habe er aber ruhig angeschaut, im Garten mit der ganzen Familie. Die vor allem einem Spieler besonders zujubelte: Verteidiger Dejan Lovren. „Weil er aus derselben Stadt kommt wie meine Familie“, so der Kroate. Lovren und die Familie Babic stammen aus Zenica bzw. aus der Stadt Kakanj im Kanton Zenica im heutigen Bosnien-Herzegowina.
Franzose bekam Bilder von der Feier aus Paris
Gefeiert nach dem Finale hat Yannick Grondin nicht großartig. „Ich habe das Spiel zu Hause geguckt, ganz in Ruhe“, so der Franzose. Er habe aber einige Bilder von Freunden aus Paris bekommen. Für die Zukunft ist der Castrop-Rauxeler zudem optimistisch: „Wir hatten eine der jüngsten Mannschaften. Was das Team geleistet hat, ist echt stark. Ein großes Lob.“