
© privat (SuS Merklinde)
Die „Castrop Raptors“ sind das erste Flagfootball-Team in Castrop-Rauxel
Football
Footballinteressierte aus Castrop-Rauxel haben eine neue Anlaufstelle. Zwei junge Studenten haben sich mit dem SuS Merklinde zusammengeschlossen. Ab sofort bieten sie Flagfootball an.
American Football wird seit einigen Jahren in Deutschland immer beliebter. In diesem Jahr verfolgten mehr als 1,9 Millionen Deutsche den „Super Bowl“ live im Fernsehen.
Doch viele Footballbegeisterte interessieren sich zwar für die Sportart, wenn sie selbst auf der Couch sitzen. Aktiv ausüben würden sie den Sport nicht, vor allem wegen der hohen Verletzungsgefahr. Dafür gibt es allerdings eine Alternative: Flagfootball.
Zwei Studenten haben die erste offizielle Flagfootball-Mannschaft Castrop-Rauxels gegründet. In der kommenden Saison wollen sie in einer Liga starten.
Was ist Flagfootball?
Kurz gesagt ist Flagfootball eine vereinfachte und kontaktarme Version des klassischen American Footballs.
Die Grundregeln sind gleich. Touchdown, Field Goal und Safety sowie schnelle Läufe und attraktives Passspiel bleiben erhalten, aber es wird kein Gegenspieler zu Fall gebracht, das sogenannte Tackeln fällt weg.
Stattdessen wird dem balltragenden Gegenspieler eine kleine Fahne (Flag) von einem Gürtel gezogen.

Flagfootball ist die kontaktarme Variante des klassischen Tacklefootball. Durch das geringere Verletzungsrisiko gewinnt der Sport immer mehr Beliebtheit bei Footballfans. © SuS Merklinde (Symbolbild)
In Amerika werden Kinder mit Flagfootball an American Football herangeführt und auch in Castrop-Rauxel wurde die Sportart schon als AG an einer Schule angeboten.
Durch das geringere Verletzungsrisiko im Gegensatz zum Tackle-Football finden auch immer mehr Erwachsene gefallen an dieser Variante.
Von zwei Freunden im Park zur eigenen Mannschaft
So auch Jonas Ehm und Frederic Stodt aus Castrop-Rauxell. „Vor zwei Jahren haben wir, wie man sich das so vorstellt, im Park einfach den Ball ein bisschen hin und her geworfen“, sagt Ehm.
Das sei den beiden dann aber zu langweilig geworden, erzählt der Henrichenburger. „Uns interessierte dann immer mehr das taktische Spiel und wir wollten auch mit mehr Leuten zusammen spielen.“
Sie besuchten den Herner Footballverein „Black Barons“ und merkten beim TryOut, also dem Probetraining, dass das Verletzungsrisiko doch ziemlich hoch sei. „Mit einer Gehirnerschütterung muss man mindestens rechnen und das ist nicht unbedingt in unserem Interesse gewesen“, berichtet Ehm und schmunzelt.
Bei einem Benefiz-Turnier der „Black Barons“ lernten die beiden Studenten Flagfootball kennen. Kurz darauf besuchten sie an der Ruhr-Universität Bochum einen Kurs rund um diesen Sport.
Sie fragten Leute aus ihrem Bekanntenkreis. Schließlich gründeten 13 Leute die „Castrop Raptors“. Auf der Wiese vor dem Sportplatz von Victoria Habinghorst trafen sich die Jungs einmal in der Woche zum Spielen.
Gerade im Winter seien die Bedingungen dort aber nicht optimal. „Das war die reinste Schlitterpartie im Matsch, das macht dann auch keinen Sinn. Wir wollten dann doch einen professionellen Trainingsbetrieb.“
Manthey: „Wir wollen ihnen eine sportliche Heimat geben“
Im Dezember fragten Frederic Stodt und Jonas Ehm bei der Stadt Castrop-Rauxel, an welchen Verein sie sich wenden könnten, und wurden an den SuS Merklinde weitergeleitet.
Der Verein habe erst kürzlich seine B-Jugend abgemeldet und daher freie Trainingszeiten, berichtet Uwe Manthey, der 2. Vorsitzende des Vereins.
„Wir haben uns mit den Jungs unterhalten und eigentlich stand schnell fest, wir wollen ihnen eine sportliche Heimat geben.“.
In der Vorstandssitzung wurde schließlich positiv abgestimmt und die 13 jungen Männer wurden vom SuS Merklinde aufgenommen. Der Eintritt in den Verein sei für beide Seiten eine Win-win Situation, erklärt Uwe Manthey. „Natürlich freut es uns, wenn wir mehr Mitglieder für den Verein bekommen, außerdem können wir uns auch bei Trainingsmethoden gegenseitig unterstützen.“
Bei der Jahreshauptversammlung des SuS Merklinde muss nur noch darüber abgestimmt werden, ob die Mannschaft auch ihre eigene Abteilung bekommt. Dem stehen aber beide Seiten sehr positiv gegenüber.
Ende März startet die Castrop-Rauxeler Mannschaft in der Liga
Die Castrop-Rauxeler Mannschaft hat sich direkt für die kommende Ligasaison angemeldet, die Ende März/ Anfang April beginnt. Saison bedeutet, es finden in regelmäßigen Abständen Turniere mit allen Teams statt. Insgesamt treten 16 Mannschaften aus NRW gegeneinander an.
Trikots und Ausrüstung hat sich die Mannschaft selbst finanziert. „Noch haben wir keine festen Sponsoren, was natürlich durch die relativ spontane Gründung kam. Wir freuen uns aber über jede Unterstützung, ob finanziell oder spielerisch“, sagt Jonas Ehm.

Die Castrop Raptors laden zum offenen Training ein und hoffen auf Zuwachs. © SuS Merklinde
Castrop Raptors laden zum offenen Training ein
Die „Castrop Raptors“ trainieren jeden Montag von 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr auf dem Platz des SuS Merklinde, Fuchsweg 51, 4577 Castrop-Rauxel.
Über weitere Mitglieder würde sich die Mannschaft freuen und lädt daher für Montag (9.3.) direkt zu einem offenen Training ein.
Die Mannschaft besteht bisher aus 13 jungen Männern zwischen 15 und 32 Jahren und würde gerne auf knapp 20 Mitglieder kommen, damit sie auch bei den kommenden Ligaspielen gut aufgestellt ist. Die bisherigen Mitglieder haben zwar alle bereits Vorerfahrung im Fußball, Handball oder Football, mitmachen könne aber jeder. „Im Alter von 15 bis 35 kann sich jeder gerne bei uns anschließen, auch ohne Erfahrung. Wenn jemand älter ist, dann passt das aber sicherlich auch, er sollte sich dann nur in einem jüngeren Team auch wohlfühlen können“, sagt Ehm.