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Coronavirus sorgt für Arbeitsverbot: Ein Tennistrainer überlegt den Beruf zu wechseln
Tennis in Castrop-Rauxel
Das Coronavirus hat den Sport in Castrop-Rauxel fest im Griff. Selbstständige müssen sich auf eine finanzielle Durststrecke einstellen. Ein Tennistrainer überlegt den Beruf zu wechseln.
Auch im Tennissport sorgt die Corona-Krise für Stillstand. Tennistrainer können nicht mehr arbeiten. Seit Dienstag, 17. März, sind Zusammenkünfte in Sportvereinen und sonstigen Sport- und Freizeiteinrichtungen nicht mehr gestattet. So heißt es im Erlass der NRW-Landesregierung vom 15. März.
Tennistrainer Vladimir Sajnovic ist somit vorläufig arbeitslos. Der Inhaber einer Tennisschule beim TC Castrop 06 hat noch einen Mitarbeiter, der nun ebenfalls zur Untätigkeit verdammt ist.
„Trainerstunden, Coaching, Sparring und Betreuung, das ist alles auf einen Schlag weg“, sagt Sajnovic. Für ihn gibt es kein Home-Office. Einen weiteren Job hat er nicht. „Ich überlege, ob ich abwarte oder mir einen neuen Job suche“, so der 54-Jährige, der seit 15 Jahren in Castrop-Rauxel Tennisstunden gibt.
Tennistrainer möchte soziale Kontakte meiden
Auch Christian Vogel, der beim TC GW Frohlinde eine Tennisschule betreibt, steht vor großen Herausforderungen. „Für einen Freiberufler bedeutet die Lage, kein Geld zu verdienen. Das ist katastrophal“, erklärt Vogel, „das Thema Corona ist ja nicht neu, aber die verriegelte Halle schon.“
Der 50-Jährige will sich nun erst mal auf das konzentrieren, was nötig ist. „Für mich heißt das, soziale Kontakte zu meiden und alles umzusetzen, was empfohlen wird“, sagt Vogel, „meine Frau ist Lehrerin, die Schulen sind zu. Wir können also das soziale Leben herunter fahren.“
Bei den Vereinen macht man sich natürlich ebenso Gedanken. „Wir haben eine lange Liste von Themen, die wir zu besprechen haben“, erklärt TC06-Geschäftsführer Michael Müller, „unsere primäre Aufgabe war es erst mal, alles dicht zu machen.“
Die Tennistrainer hätten im Vorfeld über Abo-Buchungen Einnahmen gehabt. „Jetzt kann natürlich einer auf den Trichter kommen und das Geld zurück fordern“, so Müller, „aber da setze ich auf die Solidarität.“
Spieler bekommen eine finanzielle Erstattung vom Verein
Ähnlich will man es in Frohlinde regeln. „Wer eine Stunde gebucht hat, die nun nicht stattfindet, bekommt eine Vergütung oder die finanzielle Erstattung durch den Verein“ erklärt der GW-Vorsitzende Ulrich Viefhaus.
Der Erlass der NRW-Regierung gilt zunächst bis zum 19. April. Wie es dann weitergeht, ist unklar.