Chris Führich erlebt Rekord-Unterbrechung der Bundesliga Amateurfußballer erhält sein Trikot

Chris Führich war mit VfB Stuttgart in der Heimat: Spieler des VfL Bochum trösten NationalspielerChris Führich erlebt Rekord-Unterbrechung der Bundesliga: Amateurfußballer erhält sein Trikot
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Der Castrop-Rauxeler Nationalspieler Chris Führich war an den Tagen vor Silvester 2023 auf Heimat-Urlaub - und dabei Zuschauer der Hallenstadtmeisterschaft in der Europahalle. Am dritten Januar-Wochenende war er wieder im Ruhrgebiet. Allerdings beruflich: mit dem VfB Stuttgart im Bundesliga-Spiel beim VfL Bochum. In der Europahalle hatte Führich durchweg ein Lächeln im Gesicht. Während und nach dem Auftritt überwog der Frust - spätestens nach der 0:1-Niederlage.

Bruder Marco Führich (VfB Waltrop), der in der Vergangenheit für Arminia Ickern, SG Castrop, FC Castrop-Rauxel und FC Frohlinde kickte, war unter den Zuschauern. Im Block I auf der Haupttribüne im Norden des Stadions an der Castroper Straße. Er urteilte: „Bochum hat nichts zum Spiel beigetragen. Stuttgart konnte sich heute für ein gutes Spiel nicht belohnen.“

Zumindest ein halbes Happy End verpasste Chris Führich selbst - in der dritten Minute der Nachspielzeit. Wie schon viele Male in den 90 Minuten zuvor zog er von Linksaußen mit einem mächtig schnellen Antritt in die Mitte und zog aus 14 Metern aus spitzem Winkel flach ab. Der Ball rauschte knapp am rechten Pfosten vorbei. Zwei Mitspieler von Führich verpassten zudem die Gelegenheit, einfach die Fußspitze reinzuhalten.

Trost von ehemaligen Weggefährten

Nach Abpfiff stand Chris Führich geknickt und konsterniert als einziger Stuttgarter im Mittelkreis. Die ersten respektvollen und tröstenden Worte bekam der 26-Jährige von VfL-Kapitän Anthony Losilla und Torschütze Matúš Bero.

Anschließend begegnete Führich auf dem Feld auch noch einigen Weggefährten, die tröstende Worte fanden: Felix Passlack und Patrick Osterhage, die er aus seiner BVB-Zeit kennt. Und auch Christopher Antwi-Adjei, mit dem er unter Coach Steffen Baumgart beim SC Paderborn spielte.

Führich macht Habinghorster mit Trikot glücklich

Anschließend war es auch Chris Führich, der seine Mitspieler daran erinnerte, dass sich alle von den weitgereisten Fans noch verabschieden sollten. Dabei hatte der gebürtige Castrop-Rauxeler einen Blick für das Detail. Denn er erspähte den Habinghorster Fußballer Gordon Henseleit auf der Südtribüne. Und sorgte dafür, dass dieser sein Spieltags-Trikot bekam. Auch gegen den sanften Widerstand eines VfB-Fanbeauftragten.

Ereignisreich war der gesamte 18. Spieltag für Führich und seinen VfB Stuttgart: Denn die Partie war nach der Halbzeitpause für rund 45 Minuten unterbrochen worden. Anlass waren durch Fahnen versperrte Fluchtwege im Gästeblock.

Schon der Anpfiff der Partie im Bochumer Ruhrstadion hatte sich um wenige Minuten verzögert - was dann allerdings in keinem Vergleich zur „verlängerten“ Halbzeitpause stand, die 60 Minuten statt 15 Minuten dauern sollte. Der Grund war derselbe: die vom Gäste-Anhang im Eck-Block E angebrachte Zaunfahnen, die die Fluchtwege versperrten.

Nicht nur die Vereins-Offiziellen wie Christian Gentner (Leiter der Lizenzspielerabteilung) informierten sich in der Kurve über das Problem, sondern auch Chris Führich. Als ein Test der Fluchttore glückte, ging es weiter. Scheinbar hatten sich die Bochumer besser warm gehalten - und trafen nach einem Konter zum entscheidenden 1:0.

Noch mehr Zug zum Tor zeigte Führich in der zweiten Halbzeit. Und wurde dabei zumeist von zwei Spielern in Empfang genommen. Nicht nur von seinem direkten Gegenspieler Tim Oermann. Sondern auch von Patrick Osterhage, mit dem er im Smalltalk auch Schiedsrichterentscheidung kurz diskutierte. In der Schlussphase, in der die Bochumer mit Mann und Maus verteidigten, kam sogar noch der gelernte Stürmer Moritz Broschinski dazu, um Führich zu doppeln.

Mit einer Laufleistung von rund 9,50 Kilometern spulte Chris Führich die meisten Meter aller Akteure im Stadion ab. Ein schwacher Trost.

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