Raphael Gösmann (vorn) hat sich für den Ironman auf Hawaii qualifiziert. © privat

Triathlon

Castrop-Rauxeler Ex-Fußballer ist beim Ironman auf Hawaii am Start

Ein Castrop-Rauxeler Ex-Fußballer - er wohnt nun in Hagen - wurde am 15. August 2021 bei der Europameisterschaft in Frankfurt auf der Triathlon-Langdistanz zum Ironman. Jetzt fährt er zur WM nach Hawaii

Castrop-Rauxel

, 23.09.2021 / Lesedauer: 4 min

Bei den Ironman European Championships in Frankfurt hat Raphael Gösmann im August seinen ersten Langdistanz-Triathlon in Angriff genommen. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und ein Marathon von 42,2 Kilometern sind kein Pappenstil. In Frankfurt war die Radstrecke sogar fünf Kilometer länger wegen einiger Baustellen und der Umgehung von Corona-Hotspots. Für diese Herausforderung muss man nicht nur athletisch fit, sondern auch vom Kopf her mental bereit sein.

10-Stunden-Marke unterboten

Gösmann war fit und mental bereit - er blieb in 9:35,59 Stunden unter der 10-Stunden-Marke. Der Lohn dafür ist die Qualifikation für die Triathlon-Weltmeisterschaft beim Ironman Hawaii am 5. Februar 2022 in der Bucht von Kailua-Kona. In Frankfurt landete der jüngst 35 Jahre alt gewordene neue Ironman unter 135 Startern in der Altersklasse (AK) 35 bis 39 auf Platz 17.

Raphael Gösmann kam zwar in Datteln zur Welt, lebte mit seinen Eltern aber von Kindesbeinen an in Castrop-Rauxel, ehe der heutige Lehrer im Jahr 2016 mit Ehefrau Joanna nach Hagen umzog. Und wie fast jeder Ruhrgebiets-Junge hat auch er zuerst Fußball gespielt - beim SC Arminia Ickern, beim VfR Rauxel und bei der SG Castrop.

Als A-Juniorenfußballer spielte Raphael Gösmann (r.) für den VfR Rauxel . © Jens Lukas (Archiv)

Im Senioren-Alter spielte er nur für die SG Castrop. Ein Bruch des Sprungelenks bei einer Hallenstadtmeisterschaft war das Aus beim Fußball. Gösmann war da gerade 25 Jahre alt. Im Studium hatte er aber bereits erste Kontakte zum Triathlon geknüpft - und fand Spaß an diesem Sport. Triathlons auf kleineren Distanzen war der Einstieg.

Ein Triathlon auf der Langdistanz blieb das sportliche Ziel: Gösmann wollte ein Ironman werden. Doch es gab Rückschläge. Krankheiten und eine Verletzung bremsten ihn in den letzten Jahren fast aus - aber nur fast. Gösmann erzählt seine Leidenszeit: „Zuerst bekam ich Pfeiffersches Drüsenfieber, dann habe ich mir den Fuß gebrochen, und obendrauf erkrankte ich noch an Corona. Der Fußbruch war noch das Leichteste davon.“

Dennoch verlor der Ex-Castrop-Rauxeler nie aus den Augen, ein Triathlon-Ironman zu werden - am 15. August 2021 bei der Europameisterschaft in Frankfurt hat er das realisiert. Dort waren wegen der Corona-Beschränkungen anstatt der normalen 4000 nur 1500 Teilnehmer zugelassen. Die deutschen Profis Jan Frodeno, Patrick Lange und Sebastian Kienle hatten diesmal abgesagt.

„Das Wetter in Frankfurt war brüllend heiß - in der Sonne waren es über 40 Grad. Um beim Marathon nicht zu dehydrieren, habe ich an den Verpflegungs-Stationen viel getrunken“, sagt Gösmann zu den klimatischen Bedingungen an diesem Tag. Zuerst ging es aber wie immer bei einem Triathlon ins Wasser.

Im Langener Waldsee standen 3,8 Kilometer Schwimmen an. „Obwohl ich das nur zwei Monate trainiert hatte wegen der durch Corona geschlossenen Bäder, hatte ich beim Schwimmen sofort ein gutes Wassergefühl.“ Nach 57:24 Minuten stieg der 35-Jährige wieder aus dem Wasser - auf Platz 8 in seiner Altersklasse. „Beim Radfahren wurde ich mit meinen 5:12,20 Stunden auf Platz 34 durchgereicht. Um nicht zu überziehen, bin ich die 185 Kilometer verhalten angegangen.“ Vor der Radstrecke hatte Gösmann ohnehin den größten Respekt. Beim Marathon lief er in 3:19,55 Stunden wieder auf Rang 17 vor.

Zu den reinen Disziplin-Zeiten addieren sich die in den Wechselzonen zu Gösmanns Gesamtzeit von 9:35,59 Stunden, die für die WM-Qualifikation zum Ironman Hawaii ausreichte. Frankfurt-Sieger bei den Triathlon-Profis wurde übrigens der Schwede Patrick Nilsson in 7:59,21 Stunden.

Der Ironman Hawaii ist das Traumziel für jeden Triathleten. Aber nur wenige schaffen den Sprung dorthin. Raphael Gösmann ist am 5. Februar 2022 dabei. Wie sehen die sportlichen Erwartungen aus? „Das ist schwer zu sagen. Ich muss schauen, wie ich mit den Wellengang im Meer, dem zumeist starken Wind und der enormen Hitze zurecht komme. Unter zehn Stunden zu bleiben auf Hawaii wäre sensationell.“

Neben der sportlichen Seite muss der Hawaii-Trip von Ironman Gösmann natürlich selbst finanziert werden. Er ist ja kein Profi mit gut dotierten Sponsoren-Verträgen. Wie teuer wird dieser Trip? „Ich rechne bei der Hawaii-Tour mit Kosten von 10.000 Euro - sollte es weniger werden, freue ich mich.“

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