Blendermann: "Rechnung mit Schweiz offen"
Bahnengolf
Die aus Castrop-Rauxel stammende Bahnengolf-Weltmeisterin Stefanie Blendermann, die in der Schweiz arbeitet und studiert, war durch ihren Auftritt bei den Deutschen Meisterschaften in Wanne-Eickel nahe der Heimat. Im Interview spricht sie über ihre Laufbahn sowie die Zukunft.

Bahnengolf-Weltmeisterin Stefanie Blendermann sieht die Qualitäten eines Spitzenspielers in Schlag-Gefühl, versiertem Umgang mit dem Material sowie dem Hang zum Perfektionismus.
Frau Blendermann, gab es durch die DM in der Herne eine Gelegenheit, bei ihrem Stammverein BGSV Castrop-Rauxel vorbeizuschauen? Ich war vor einigen Wochen bei der Hochzeit meines Neffen. Während der DM habe ich in einer Ferienwohnung im Herner Gysenbergpark gewohnt, nicht in Castrop-Rauxel. Ich war allerdings zwei Mal kurz hier, um Currywurst zu essen. Zudem haben einige Castrop-Rauxeler mich in Wanne-Eickel angefeuert. Das hat mich sehr gefreut.
Sie haben DM-Gold mit der Mannschaft und Silber im Zählspiel geholt. Zudem sind Sie Weltranglisten-Dritte. Dennoch sind Sie nicht für die Europameisterschaft in Portugal nominiert worden. Wie kommt das?
Ich bin in der Schweiz durch mein Studium neben dem Beruf sehr eingespannt. Daher habe ich zu Beginn der Saison dem Bundestrainer mitgeteilt, dass ich 2016 nicht zur Verfügung stehen werde.
Sind Sie zuversichtlich, dass sich Beruf und Sport in Zukunft wieder in Einklang bringen lassen und Sie bei WM und EM dabei sein werden?
Im kommenden Jahr eher noch nicht. Aber danach hoffe ich, weiter eine Option für den Bundestrainer sein zu können.
Ihnen fehlt noch EM-Gold im Einzel in Ihrer Sammlung. Ist das ein Ziel, das Sie in zwei Jahren offensiv angehen?
Die EM ist nicht so mein Turnier. Einzel-Medaillen – und vor allem Titelgewinne – kann man international nur erreichen, wenn alles passt: die Form, das Team und die weiteren äußeren Umstände. In zwei Jahren ist die EM in Predazzo in Italien. Dort sind wir 2010 Zweite hinter den Schweizerinnen geworden. Ich habe also noch eine Rechnung offen. Team-Gold steht für mich an oberster Stelle.
Was macht einen guten Bahnengolfer aus?
Schlag-Gefühl, ein versierter Umgang mit dem Material und der Hang zum Perfektionismus.
Können Sie sich noch an Ihre Anfänge beim BGSV Castrop-Rauxel erinnern?
Auf jeden Fall. Ich habe in der Nähe der Anlage gewohnt, die von meiner Tante und Onkel betreut wurde. Mein erster Erfolg war der Sieg beim Jedermann-Turnier. Als Preis gab es einen Schläger. Mit dem habe ich mich im Verein angemeldet.