
© Volker Engel
Bei Arminia: Habinghorst gewinnt hochklassiges Derby - verliert aber Platz eins
Fußball-Kreisliga A
Dieses Derby hatte alles, was Fans davon erwarten. Über 200 Zuschauer werden es nicht bereut haben, zum Straßenkampf zwischen Arminia Ickern gegen VfB Habinghorst in die Glückauf-Kampfbahn gekommen zu sein.
Derbys halten häufiger nicht das, was im Vorfeld von ihnen erwartet wurde. Der Straßenkampf direkter Nachbarn zwischen Arminia Ickern und dem VfB Habinghorst hat aber alles geboten: Kampf, Hektik, guten Fußball, Rudelbildung, fünf Tore - und ganz viele Torchancen.
Torverhältnis wird VfB zum Verhängnis
Dass der VfB Habinghorst letztlich 3:2 gewonnen hat, war nicht unverdient. Ebenso gut hätte aber auch Ickern den Platz als Sieger verlassen können. Wäre der Fußball-Gott gerecht, hätte es ein Unentschieden wohl besser getan.
Trotz dieses Sieges hat aber auch der VfB Habinghorst verloren - nämlich die Tabellenspitze. RWT Herne hatte Zonguldakspor Bickern mit 23:0 abgefertigt und übernahm Platz eins durch das bessere Torverhältnis. Das ist aber nicht mehr als eine Randnotiz in der Frühphase der Meisterschaft.
Im Derby war Arminia Ickern der klare Sieger der Anfangsphase. Angriff auf Angriff rollte auf das VfB-Gehäuse zu. Ein Tor fiel nicht. VfB-Keeper Julian Jarkulisch klärte super bei Schüssen von Nico Foterek, Kevin Tann und Robin Metz. Abdellatif Chergui zog gekonnt die Arminia-Fäden.
Erst nach einer Viertelstunde konnte sich Habinghorst von diesem Druck befreien. Das erste Tor aber schoss Arminia. Nach einem langen Freistoß mit anschließender Kopfball-Vorlage stand Tann frei und traf aus fünf Metern zum 1:0 (18.). Einen Abwehrschnitzer nutzte Luc Schneider zum Habinghorster 1:1 (30.). Halbzeit.
Auch die zweiten 45 Minuten gehörten zunächst der Arminia. Tann scheiterte nach einem Abwehrfehler an Keeper Jakullisch (48.). In Minute 56 machte er es besser und netzte zum 2:1 für Ickern ein. Dann aber fand der VfB wieder besser ins Spiel. Fatlum Zaskoku glänzte fortan mit Superpässen.
Zum Habinghorster Matchwinner aber wurde Ilias Homann. Beim 2:2 (60.) war er nach einem langen Pass in halbrechter Position früher am Ball als Arminia-Keeper Pascal Schrötter und hob das Leder Ball mit Gefühl ins lange Toreck. Mit „VfB, VfB, VfB“, flippten die Habinghorster Fans nach dem 2:2 förmlich aus.
Noch spektakulärer war Homanns 3:2-Siegtreffer. Da nahm er auf der linken Seite am Strafraum-Eck einen langen Ball direkt und bugsierte ihn ins lange Toreck. Einfach nur spektakulär dieser Treffer. Ein Stürmer muss sich halt mal trauen, den Ball einfach so zu nehmen, wie Ilias Homann es getan hat.
Kurz vor dem 3:2 hatte Arminias Robin Metz die Gelb-Rote Karte (84.) gesehen. Nach einem gepfiffenen Foulspiel kochten die Emotionen leicht hoch und Metz schupste dabei Marc Olschewski um.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.