Aykut Hezer setzte nach Rassismus-Vorfall ein Zeichen „Hätte gerne mit dem Typen geredet“

Aykut Hezer ist zurück bei den SF Habinghorst/Dingen
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Die vergangenen Tage waren turbulent für die SF Habinghorst/Dingen. Ein Vorstandsmitglied des Vereins war aufgrund eines rassistischen Videos entlassen worden, und die Mannschaft stand kurz vor einem Streik.

Hezer setzte Zeichen an die Mannschaft

Inmitten dieser Unruhe gab es am vergangenen Sonntag (16. März) jedoch ein überraschendes Zeichen: Aykut Hezer, der eigentlich aus beruflichen Gründen pausiert, stand wieder an der Seitenlinie beim A-Ligisten.

„Ich habe mir die Zeit genommen, weil ich ein Zeichen setzen wollte“, erklärt Hezer. „Die Mannschaft reißt sich trotz aller Hürden, Felsen und Steine den Arsch auf. Dann kursiert plötzlich dieses Video – und ich habe entschieden, dass ich für die Jungs da sein will.“

Aykut Hezer
Tauchte gegen Wacker Obercastrop II schon wieder auf dem Sportplatz auf: Aykut Hezer. © Volker Engel

Die Spieler hatten bereits vor der Partie gegen Wacker Obercastrop II von dem rassistischen Video erfahren. Umso größer war die Bedeutung von Hezers Anwesenheit. „Die Jungs haben sich wirklich gefreut. Das hat mir das Herz bluten lassen“, erzählt der Trainer. „Nach 75 Minuten musste ich aber schon wieder gehen. Leider kommt im Moment immer wieder etwas dazwischen.“

Hezer lobt SF Habinghorst/Dingen im Umgang mit Video

Den Funktionär, von dem das Video stammen soll, konnte Hezer am Sonntag nicht mehr antreffen. „Ich hätte gerne mal mit dem Typen geredet“, so Hezer.

Dennoch lobt er den Verein für seinen Umgang mit der Situation. „Der Vorstand steht komplett hinter uns. Da kann man den Leuten gar keinen Vorwurf machen“, betont er.

Trotz seines kurzfristigen Comebacks bleibt es dabei, dass Stefan Tiedke weiterhin als Spielertrainer fungiert. Hezer selbst wird so viel unterstützen, wie es seine berufliche Situation erlaubt: „Ich kriege das im Moment einfach nicht hin, lasse mir aber offen, zu helfen, wo ich kann.“