Vor zehn Jahren hat Jens-Hendrik Hörmann, der beim TuS Ickern groß wurde, als Akteur des TC BW Soest die Tennis-Stadtmeisterschaft. Zuvor hatte er mehrere vielversprechende Anläufe auf den Titel genommen.
Die siebte Lokalsportseite dieser Zeitung wurde am Montag, 22. September 2008, mit den Worten überschrieben „Hörmann endlich am Ziel“. Jens-Hendrik Hörmann gewann vor zehn Jahren zum ersten Mal die Tennis-Stadtmeisterschaft. Zuvor hatte es Hörmann, der in diesem Sommer erstmals für den Westfalenligisten TC BW Soest aufschlug, bereits mehrfach ins Endspiel geschafft – hatte dort jedoch den Kürzeren gezogen. „Vor drei Jahren war ich ja immerhin schon Matchball-Stadtmeister“, hatte er damals im Vorfeld des Halbfinals gesagt. 2005 hatte er gegen den Finnen Tero Vilen vom RV Rauxel drei Matchbälle. Am Ende verließ er den Platz am Kattenstätter Busch in Ickern jedoch als Final-Verlierer.
An den Gewinn seines ersten Stadtmeistertitels kann sich Hörmann noch lebhaft erinnern. Sein Gegner im Endspiel war der Australier Adam Barnes, der auf der Anlage des TC GW Frohlinde ein Heimspiel hatte. „Ich habe unzählige Male gegen Adam gespielt und nur dieses einzige Mal gewonnen“, erklärt Hörmann, „und dann auch noch auf seinem Platz.“
Crossball bringt den Titel
„Dabei war Barnes zu Beginn des Finales schnell mit 2:0 in Führung gegangen. Doch Hörmann [...] drehte den Spieß um, und gewann den ersten Satz mit 6:3. Der vielleicht schon Spiel entscheidende Punkt – ein Crossball, den Barnes nicht mehr erreichen konnte.“ So schilderte diese Zeitung vor zehn Jahren das Geschehen auf der Frohlinder Asche. 6:3, 3:6 und 6:1 hieß am Ende für Hörmann.
„Ich kann mich nicht so ganz erinnern, aber Jens hatte den ersten Satz gewonnen, den zweiten verloren und im letzten Satz 6:1 gewonnen“, sagt Barnes, „er hat gut gespielt, im letzten Satz zu gut.“ In den Jahren danach gelangen Hörmann noch einige weitere Stadtmeistertitel.
Auf dem Platz waren sie Rivalen, abseits des Courts sind sie Sportsfreunde. „Nach dem Spiel und auch davor war es immer freundschaftlich“, so Hörmann, „aber auf dem Platz war da schon richtig Feuer drin“. Das sieht Barnes genauso: „Gegen Jens waren das immer super Matches, auf dem Platz haben wir richtig gekämpft und anschließend haben wir ein Bier zusammen getrunken und über das Spiel geredet. Ich hätte gerne mal mit ihm zusammen mit ihm in einer Mannschaft gespielt.“
Wechsel in die 2. Liga
Das kam aber nie zustande. Barnes ging für zwei Jahre zu Westfalia Dortmund, wo der damals 33-Jährige bei den Herren 30 zunächst in der 2. Bundesliga aufschlug. Nach dem Aufstieg war er in der zweiten Mannschaft am Ball, während es Hörmann mit Soest bis in die Regionalliga schaffte. Hörmann ist inzwischen bei den Herren 30 des TC Castrop 06, spielt im Sommer 2019 nach einem Westfalenliga-Ausflug wieder in der Verbandsliga.
Barnes wechselte im vergangenen Jahr in seiner Tätigkeit als Tennis-Trainer von der Merklinder Straße zum Huckarder TC. Dort spielt er bei den Herren 30 an Position eins. „Das ist die Ruhr-Lippe-Liga. Das ist schon etwas komisch“, so Barnes, „bei den Spielen sind manche Spieler im Urlaub. Ich war in 20 Jahren immer da, zumindest im Sommer.“ Der heute 43-Jährige könnte sich vorstellen, noch mal anzugreifen. „Vielleicht mache ich ein Comeback“, sagte Barnes geheimnisvoll, „ich bin mit einigen Vereinen im Gespräch über einen Wechsel in die Herren-30-Regionalliga.“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
