Auch in der abgelaufenen Spielzeit 2023/24 hat unsere Sportredaktion das Geschehen auf den Fußballplätzen der Region genau im Auge gehabt. Im Rückblick nennen Alexander Eckrodt und Sascha Keirat jeweils eine Mannschaft, die sie besonders positiv überrascht, und eine, die sie negativ überrascht hat.
Das sagt Alexander Eckrodt: Ohne lange nachzudenken, kamen mir gleich mehrere Kandidaten in den Kopf, wenn es um die positive Überraschung der Saison geht. Neben Eintracht Ahaus und der SpVgg Vreden, die zwischenzeitlich wahnsinnig gute Serien starteten, überraschte auch GW Lünten mit erfolgreichem Offensivfußball. Doch kaum eine Truppe überraschte mich so konstant wie der ASC Schöppingen.
In sein zweites Jahr als Bezirksligist startete der ASC stark, stand nach dem vierten Spieltag bereits auf Tabellenplatz drei. Doch dass diese Truppe auch nach 30 Spieltagen noch auf diesem Rang stehen würde, hätte ich nicht gedacht. Mit 89 erzielten Toren stellt Schöppingen den mit Abstand besten Angriff der Liga. Die Auftritte des Teams von Coach Rafael Figueiredo boten immer Spektakel. 5:2, 3:2, 4:3 – ganz normale Ergebnisse für Schöppingen in der abgelaufenen Saison.
Bis drei Spieltage vor Schluss hielt der ASC sogar die Chance am Leben, den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Ich bin sehr gespannt, wie die Entwicklung der Truppe in der kommenden Saison weitergeht.
Enges Aufstiegsrennen verspielt
Dass es in der Kreisliga A am Ende kein spannendes Finale wie in der Bezirksliga gab, lag auch an meiner Enttäuschung der Saison. Zur Winterpause fragten wir bei den Trainern der A-Liga noch nach, wer die Meisterschaft in diesem Jahr für sich entscheiden würde. Doch was sich zum Jahreswechsel angedeutet hatte, verpuffte innerhalb weniger Spieler.
Der SuS Legden liegt in der Hinrunden-Tabelle nur drei Punkte hinter dem späteren Meister VfB Alstätte. Minimalistisch sicherten sich die Legdener wichtige Punkte, traten in engen Spielen da noch wie ein echtes Spitzenteam auf. Doch in der Rückrunde lief dann gar nichts mehr beim Aufstiegsaspiranten.
Was sich schon in der Wintervorbereitung angedeutet hatte, zog sich auch durch den Start der Rückserie. Gegen Fortuna Gronau verspielte Legden eine 4:0-Führung und verlor 4:7, auch gegen GW Lünten, den FC Ottenstein und den ASV Ellewick gelang kein Sieg mehr.
Die Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen fiel dann spätestens im direkten Duell mit dem VfB Alstätte, das Legden mit 0:5 verlor. So kam es nicht zum spannenden Rennen um den Aufstieg. Stattdessen gratulierten die A-Ligisten dem VfB Alstätte bereits Anfang April zur sicheren Meisterschaft.

Das sagt Sascha Keirat: Für mich ist die Positiv-Überraschung 23/24 der Saison die erste Mannschaft des 1. FC Oldenburg. Die Ahauser waren so nah am erstmaligen Aufstieg in die Kreisliga A dran wie wohl noch nie in ihrer Geschichte. Was wäre das für ein Abschied für die Dauer-Trainer Guido Meyer und Francisco Fraca gewesen?
Die beiden blicken aber auch so auf eine überaus erfolgreiche Spielzeit an der Ridderstraße zurück. Nachdem die Hinserie alles andere als das Gelbe vom Ei war (nach elf Spielen belegten die Ahauser gerade mal Platz zwölf), legten sie eine zweite Saisonhälfte der Extraklasse hin: 14 Spiele, 12 Siege, 0 Niederlagen.
Somit lag die Mannschaft in der Rückrundentabelle beispielsweise 23 Punkte vor Hinrundenmeister RW Nienborg, 18 Zähler vor Titelkandidat TSV Ahaus und fünf vor Meister und Aufsteiger TuS Wüllen.
Noch am letzten Spieltag bestand für die Oldenburger im Fernduell mit den Wüllenern die theoretische Chance auf den Titel. Den holte sich dann der große Favorit vom TuS und stieg verdient auf. Der Erfolgslauf des kleinen FCO kam für mich dennoch überraschender. Eines Tages wird er sicher mal den Sprung in die A-Liga schaffen.
SG Gronau als Negativ-Überraschung
In der A-Liga - und in früheren Jahrzehnten weitaus höherklassig unterwegs - war meine negative Überraschung der Saison: die SG Gronau. Unter dem im Sommer 2023 angetretenen Trainer Serkan Dayan wollte der Traditionsverein den Negativtrend der vergangenen Jahre umkehren und in der Kreisliga C oben mitspielen. Doch dieses Vorhaben scheiterte komplett.
Nachdem sie lange Zeit in akuter Abstiegsgefahr geschwebt hatten, kamen die Gronauer gerade noch als Vorletzter ins Ziel und konnten froh sein, dass es nur einen Absteiger gab.
Und auch neben dem Platz gab der Verein in der abgelaufenen Saison kein gutes Bild ab: Nachdem ein Spieler unter falschem Pass eingesetzt worden war, erhielten die SG-Verantwortlichen satte Strafen vom Kreissportgericht. Das Gesamtbild des Vereins kann in der nächsten Saison eigentlich nur besser werden.