Vorwärts Gronau freut sich auf die Derbys gegen Vreden und Ochtrup
Handball-Landesliga
Der Countdown läuft. Und kaum zu glauben, aber wahr: Am 4. September - nach fast einjähriger Pause - soll es für die Handball-Herren von Vorwärts Gronau tatsächlich wieder um Punkte gehen.

Vorwärts Gronau - hier mit Maik Visschedyk im Angriff - startet mit einem Heimspiel in die Saison 21/22. © Angelika Hoof
Die Vorfreude ist groß nach der so kurzen Zwei-Spiele-Saison 20/21. Die Blau-Weißen starten mit einem Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Havixbeck in das neue Spieljahr, das viel Spannung und Dramatik verspricht. Fünf von zwölf Mannschaften steigen am Saisonende ab. Das wird ein Spieljahr, das keine Ausrutscher und Fehltritte erlaubt.
Ende Mai ging es für die Vorwärtsler nach langer Handball-Abstinenz zurück in die Halle. „Untätig waren die Jungs nicht. Läuferisch haben sie schon was getan“, bestätigte Trainer Adam Fischer seiner Truppe eine gute Grundausdauer. Aber es benötigte viel Zeit, wieder auf ein vernünftiges Niveau zu kommen, dass die Verletzungsgefahr im Spiel nicht zu groß ist, um sich jetzt verstärkt auch taktischen Maßnahmen und bald dem Feinschliff widmen zu können.
Fischer geht in sein sechstes Jahr
Adam Fischer geht bei Vorwärts Gronau in sein sechstes Jahr, wobei die beiden letzten Spielzeiten nicht regulär beendet werden konnten. Als Co-Trainer ist Theo Nagelmann weiterhin dabei. Auch Markus Reimers unterstützt das Team beim Training.
Die Veränderungen im Kader sind überschaubar. Marius Schmidt hat wegen einer Ausbildung in Köln noch nicht mit trainieren können. „Er wird wahrscheinlich an unserem Trainingstag an diesem Wochenende in das Mannschaftstraining wieder einsteigen“, erklärt Fischer. Auf Lennart Schmidt hingegen wird Vorwärts wohl ab Semesterbeginn im Oktober verzichten müssen, den Youngster zieht es nach Düsseldorf. „Mit dem Handball wird es dann wohl schwierig“, befürchtet Fischer. „Wenn wir aus Studiengründen aber nur einen Spieler verlieren, trifft es uns gegenüber anderen Mannschaften noch glimpflich und sollten wir drei Kreuzchen machen.“
Mit Finn Lammers und Thorben Schmidt stehen dafür zwei weitere Youngster aus der eigenen Jugend im Kader.
Weiterhin dabei ist Christoph Hockenbrink, obwohl er schon seit einiger Zeit in Köln wohnt. „Aber so verabschiede ich mich nicht aus Gronau“, habe der Keeper gesagt, erklärt Fischer und freut sich, dass der Torwart noch eine reguläre Saison spielen wird und dafür die lange Anreise in Kauf nimmt.
Fünf Mannschaften steigen ab
Überrascht zeigt sich Adam Fischer, dass der Verband schon jetzt auf alte Strukturen drängt: „Ich habe gedacht, die machen das etwas langsamer.“ Doch am Saisonende steigen fünf von zwölf Mannschaften ab. „Das ist heftig“, sagt Fischer, „aber so ist das, wenn du vorher die Aufstiege quasi im großen Stil verschenkst.“ Was Gronaus Coach nicht gefallen hat: „Das finde ich unfair gegenüber den Vereinen, die mit großem Aufwand und sportlich korrekt den Aufstieg geschafft und darauf lange hingearbeitet haben.“
Dass gerade die Landesliga-Neulinge jetzt von Anfang an mit besonders großer Euphorie ihre Chance nutzen wollen und es mehr denn je darauf ankommt, sich in wirklich jeder Partie zu fokussieren, ist Fakt. „Da müssen wir von Beginn an voll da sein. Die Gefahr ist für jede Mannschaft groß, in einen Sog zu geraten, der einen nach unten in den Tabellenkeller zieht“, weiß Fischer. „Und es reicht ja nicht, nur vier Mannschaften in der Tabelle hinter sich zu lassen.“ Ganz vorne erwartet Fischer übrigens den 1. HC Ibbenbüren. „So wie die sich verstärkt haben und wie die Handball spielen, geht an denen vermutlich kein Weg vorbei.“ Auch den TSV Ladbergen mit seinem neuen Trainer Björn Hartwig siedelt er oben an.
Über dem Strich bleiben
Für das eigene Team gilt: über dem Strich bleiben. Schon im ersten Spiel sollen zwei Punkte gegen Havixbeck her. „Da sind die Beumer-Brüder Max und Johannes aus der Oberliga zurück. Dadurch entsteht wieder so ein Hype. Das wird kein einfaches Spiel. Ich bin nicht ganz so unglücklich darüber, dass wir gegen die zu Hause in unserer Festung starten.“
Ansonsten freut sich Fischer ganz besonders auf den Vergleich mit Arminia Ochtrup „mit unserem Ex-Spieler Christian Woltering auf der Bank“. Die Partie findet aber erst am 18. Dezember auswärts statt. Das Kreisderby beim TV Vreden wird zwei Wochen zuvor gespielt.
Endlich wieder duschen dürfen?
„Ich hoffe jetzt nicht nur, sondern glaube sogar daran, dass wir wieder eine reguläre Saison vom ersten bis zum letzten Spieltag und mit Zuschauern erleben“, bekräftigt Adam Fischer und schiebt einen Wunsch nach: „Hoffentlich erlaubt uns die Stadt auch mal wieder das Duschen nach Spiel und Training.“
Fortgesetzt wird die Vorbereitung am Samstag mit einem Trainingstag und dem Rückspiel in Schüttorf, anschließend sind Spiele Mitte nächster Woche gegen HSG Nordhorn II und Ende August gegen HSG Osnabrück geplant. „Auf das Spiel freue ich mich besonders, Osnabrück wird von Atila Petö, meinem Lehrmeister, trainiert“, erklärt Adam Fischer.