Das hatte Trainer Frank Steinkamp im Vorfeld selbst kaum für möglich gehalten. Seine Mannschaft vom TV Vreden besiegte am Samstagabend den Tabellenführer PSV Recklinghausen mit 28:26 und bleibt damit weiterhin unbesiegt in der Stadtlohner Burgsporthalle.
„Das war wirklich eine große Überraschung, aber meine Mannschaft hat einen super Job gemacht“, so der Coach. Er musste dann auch direkt im Anschluss sein Versprechen einlösen: „Ich hatte den Jungs gesagt, dass ich mit ihnen bei Karpaten feiern gehe, wenn sie das Spiel gewinnen.“
Vor dem Vergnügen stand aber die Arbeit. Der Tabellenfünfte lieferte dem Ligaprimus einen harten Fight. Nach dem 1:0 durch Jannis Röring glich der PSV noch zum 1:1 aus. Danach gaben die Vredener die Führung aber bis zum Spielende nicht mehr ab. Nachdem sie sich zunächst auf 6:2 abgesetzt hatten, verkürzte Recklinghausen zwischenzeitlich auf 7:6, zur Pause stand dann ein 15:12 für die Vredener auf der Anzeigetafel.
Im zweiten Durchgang hielten die Vredener ihre Gäste dann lange mit mindestens drei Toren auf Abstand. Nach einem der insgesamt 13 Treffer von Topscorer Oliver Abbing setzte sich der TVV in der 41. Minute sogar auf 22:16 ab. Eine Vorentscheidung? Nicht wirklich. Der Titelanwärter ließ nicht locker und kämpfte sich in der Schlussphase wieder bis auf zwei Tore heran – aber eben nicht mehr zu einem Punktgewinn.
Julian Wenning pariert mehrfach
Die Vredener mussten sich in der zweiten Halbzeit auch bei ihrem Torwart Julian Wenning bedanken, der einige freie Abschlüsse der Gäste parierte. Davor organisierte Johannes Frintrop die Abwehr erfolgreich und vorne überzeugte unter anderem Janne Niehuis mit schönen Treffern von außen.
Insgesamt sah Trainer Steinkamp den Matchplan seiner Sieben sehr gut umgesetzt: „Das hat alles ziemlich gut gepasst. Es war ein hart geführtes Spiel, weshalb wir auch viele Zwei-Minuten-Strafen kassiert haben. Aber auf das starke Überzahlspiel von Recklinghausen waren wir gut vorbereitet und haben erfolgreich dagegen gearbeitet.“
Insgesamt kassierten die Vredener neun Zeitstrafen, zudem musste Jannis Röring kurz vor Ende mit der Roten Karte von der Platte.