Da rieben sich viele verwundert die Augen: Direkt hinter den Titelfavoriten TSG Berlin Steglitz und TuG Leipzig tauchte in der Endabrechnung des ersten Wettkampftages der 2. Bundesliga der Name des Neulings auf: Die Turnerinnen des TuS Wüllen legten Top-Übungen aufs Parkett und belohnten sich mit Platz drei.
Und damit nicht genug: Mit Esmee de Nooijer (Platz zwei) und Leonie Schmedthenke (fünf) landeten auch noch zwei Wüllenerinnen unter den Top Fünf der Einzelwertung aller acht Mannschaften.
„So einen Wettkampf kann man nicht oft im Leben turnen“, zeigte sich Trainer Jürgen Schalk begeistert. „Wenn mir einer vor ein paar Jahren gesagt hätte, dass wir mal auf Platz drei in der 2. Bundesliga turnen, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Das waren total wichtige Punkte für den Klassenerhalt und jede hat ihren Teil dazu beigetragen.“
Die Nervosität vom Einturnen in ungewohnter Halle mit schwierigen Lichtverhältnissen legten die TuS-Turnerinnen zum Start am Boden schnell ab. Begleitet von Trainer Pascal Bühler (Jürgen Schalk verfolgte das Geschehen mit Bandscheibenvorfall vom heimischen Sofa) begann das Team direkt erfolgreich.
Auch wenn Lea-Marie Hils mit ihren 10,10 Punkten nicht so gut bewertet wurde wie erhofft, stand am Ende ein solides Teamergebnis mit dem Topwert von Esmee de Nooijer (11,90). Der Anfang war gemacht und der TuS war voll drin im Wettkampf.
Am Sprung legte das Team dann richtig los. „Das war das beste Sprung-Ergebnis, das ich je von einer Wüllener Mannschaft gesehen habe“, so Jürgen Schalk begeistert. Leonie Schmedthenke holte hier mit 12,20 Punkten den Bestwert.
Keine Patzer am Barren
Nach diesem starken Auftritt war klar: Würde der TuS sich am Barren keinen Patzer leisten, wäre das Ziel, zwei Teams hinter sich zu lassen, schon fast erreicht. Und die Westmünsterländerinnen lieferten ab, spulten ihre Übungen ohne Fehl und Tadel herunter, wobei Esmee de Nooijer mit 11,40 Punkten das beste Resultat holte.
„Ich habe dann schon ausgerechnet, dass ein Schnitt von zehn Punkten am Balken auf jeden Fall reichen würde, um Platz sechs zu holen“, erklärte Trainer Schalk, der vor dem Livestream in Wüllen mitfieberte.
Und nachdem Friederike Seidel und Leonie Schmedthenke ohne allzu großes Risiko solide Wertungen eingefahren hatten, konnten Nele Schulke und de Nooijer befreit aufturnen. Das taten beide und machten das starke Gesamtergebnis des Aufsteigers perfekt.
Hier gibt‘s alle Infos zum ersten Wettkampf bei der Deutschen Turnliga.