Null Grad zeigte die Wetter-App am Silvestermorgen für Stadtlohn an, wegen des Windes waren es gefühlte minus acht. Doch ihren inneren Schweinhund überwanden etliche Läufer aus der Region. Die insgesamt 674 Läuferinnen und Läufer waren sich aber im Klaren darüber, dass diese Anstrengung die letzte für das Jahr 2024 sein würde. So zeigten die meisten auch ein Lächeln beim Passieren der Ziellinie an der Losbergschule.
Der Silvesterlauf war nach Fertigstellung der neuen Berkelpromenade wieder an seinen alten Start- und Zielpunkt zurückgekehrt, nachdem dieser zuletzt ins Stadion des SuS verlegt worden war. Wegen der Kälte kamen viele Läufer erst auf den letzten Drücker vor ihrem jeweiligen Start aus der behaglich warmen Burgsporthalle.
In dieser fanden hinterher auch die Siegerehrungen für die verschiedenen Läufe statt. Und über nahezu alle Distanzen setzten sich Aktive aus den umliegenden Vereinen durch: Beim 1200-Meter-Schülerlauf Jakob Vennemann (SuS Stadtlohn) und Milla Garwer (TV Vreden), beim 2400-Schülerlauf Ole Lechtenberg (Vredener Sternläufer) und Josie Amsel (SuS Stadtlohn).
Ähnlich das Bild bei den Erwachsenen: Über 8000 Meter waren der Ahauser Tim Lammers-Xiang (Tri Team Steinfurt) und Nicole Lücke (SuS Stadtlohn) die Schnellsten, über 15000 Meter Melanie Köttemölle (Südlohner Lauftreff) und, als einziger „Auswärtiger“, Ludger Schröer (LG Deiringsen). Der Name Lechtenberg folgte dann bei den Walkern gleich doppelt: Simon und Sarah (beide Sternläufer) setzten sich hier durch.

Das mit Abstand stärkste Teilnehmerfeld versammelte sich zum Hauptlauf über acht Kilometer an der Startlinie: 484 Männer und Frauen gingen die Strecke an, hinzu kamen 51, die es beim Walking etwas ruhiger angehen ließen.
Anders sah es an der Spitze des Feldes aus, wo Tim Lammers-Xiang seinen Vorjahressieg wiederholte und insgesamt schon zum vierten Mal in Stadtlohn oben auf dem Treppchen landete. Dass er seine Siegerzeit von 2023 mit 28:56,76 um über zwei Minuten überbot, ließ sich für den Ahauser mit dem zuletzt schleppenden Training erklären: „Ich wusste nicht so recht, wie ich das Rennen angehen sollte, da ich in den letzten Wochen gleich dreimal krank war.“
Dennoch reichte es für den 34-Jährigen zum Sieg mit einigem Vorsprung vor den Verfolgern. Roland von Lützau (GW Nottuln) kam erst über anderthalb Minuten später zurück an die Losbergschule (30:35,80), der Drittplatzierte Jerry Kanbeek (TVS 90 Spijkenisse) folgte mit 30:58,72 Minuten.

Schnellste Frau beim Hauptlauf war mit Nicole Lücke eine bestens Bekannte vom Gastgeber, der SuS-Laufabteilung. Sie bewältigte die acht Kilometer in 34:33,35 Minuten vor Tanja Bügener (VfL Ahaus, 34:55,64) und der Vredenerin Annika Waning (35:03,70).
Nur etwas über eine Minute, dafür 30 Jahre Altersunterschied, lagen zwischen den beiden Schnellsten über 15 Kilometer. Der Sieg ging an den 55-jährigen Ludger Schröer (56:14,78 Minuten), Platz zwei sicherte sich der 25-jährige Jannik Börnemeier (FC Oeding, 57:36,27) vor Michael Emming (just4run, 57:51,19).
Bei den Frauen musste sich Vorjahressiegerin Stefanie Sicking (TSG Reken, 1:04:07,28) der Südlohnerin Melanie Kottemölle (1:03:07,44) geschlagen geben, die erstmals in Stadtlohn gewann. „Ich bin total zufrieden mit meiner Zeit. Als Ziel hatte ich mir eine Kilometerzeit von 4:20 gesetzt, am Ende waren es sogar 4:14.“ Auf der windigen Strecke durch die Bauerschaft Almsick habe eine Männergruppe sie lange Zeit gezogen, am Ende musste die Südlohnerin sich aber allein durchbeißen.

Schon vor den Erwachsenen hatten die Schülerinnen und Schüler ihre Rennen bestritten. Über 1200 Meter setzte sich Jakob Vennemann in 7:08,08 Minuten durch vor Jonas Martin (VfL Ahaus, 7:08,88) und Carlo Garwer (JSG Lünten/Ammeloe/Ellewick, 7:50,18). Bei den Mädchen holte Milla Garwer Platz eins in 7:40,00 Minuten vor Anni Gräwers (SuS Stadtlohn, 8:03,22) und Ella Jödden (SuS Stadtlohn, 8:16,59).
Nach 2400 gelaufenen Metern hieß der schnellste Junge Ole Lechtenberg (13:43,76 Minuten) und ließ damit seine Verfolger von den D-Junioren-Fußballern des SuS hinter sich, Nuno Antunes Nicolau (17:26,63) und Niklas Schumer (17:24,83).
Mit der Resonanz ihres Laufes, an dem über 100 Starter mehr als im Vorjahr teilnahmen, konnten sich die Verantwortlichen des SuS zufrieden ins neue Laufjahr verabschieden.