Neben den drei Vereinen, die in Stadtlohn am offiziellen Spielbetrieb des DFB teilnehmen, sind etliche Teams im „Thekenfußball“, also dem Kick vorwiegend für Hobbysportler, aktiv. Zu den rund zehn Mannschaften, die sich in der Stadt als Ergänzung zum Angebot von SuS, DJK und TG Almsick begreifen, zählt auch Borussia Butenstadt. Der Verein organisiert am 27. Juli auf dem Sportplatz in Büren ein Turnier, auf deren 30 Startplätze es laut Veranstalter einen großen Run gegeben hat.
„Als wir das Turnier ausgeschrieben hatten, haben sich innerhalb von drei Tagen 45 Mannschaften gemeldet, das ist schon Wahnsinn“, sagt Lukas Schröer, 2. Vorsitzender bei Borussia Butenstadt, seit 2011 das Nachfolgeteam des „AS Uhle United“. Für ihn bestätigt diese hohe Nachfrage den generellen „Boom“, den der Thekenfußball in den vergangenen Jahren im Kreis Borken erlebt habe.
Besonders gelte das für Turniere, die grundsätzlich in lockerer Atmosphäre veranstaltet werden. „Zum Beispiel sind wir dieses Jahr am Ostersamstag mit sieben Stadtlohner Mannschaften und insgesamt 75 Spielern in einem Doppeldecker-Bus zu einem Turnier nach Ochtrup gefahren“, schildert Lukas Schröer, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden Sebastian Terschluse zu den Gründungsmitgliedern zählt.
Neben der Zwanglosigkeit des Thekenfußballs sei die Tatsache für viele Freizeitkicker reizvoll, dass der Spielbetrieb hier für alle offen ist. So seien die jüngsten Kicker im Butenstadt-Team gerade 18 Jahre alt, die älteren 40 plus. Auch dürfen Frauen und Männer beliebig gemischt auf dem Kleinfeld zusammenspielen.
Hobbyliga im Kreis Borken
Neben den Turnieren gibt es aber für die Hobbykicker auch einen festen Terminplan: Neun Mannschaften treten aktuell in der Liga des Kreises Borken gegeneinander an. Die wird immer in den wärmeren Monaten von April bis September ausgespielt - zumal die kleineren Rasen- oder Ascheplätze im Winter einfach kaum bespielbar wären.
Hier ist in Sachen Spielberechtigung zum Beispiel klar geregelt, dass für jede Mannschaft maximal ein Vereinsspieler auf dem Platz stehen darf, der in einem Verein höher als in der Kreisliga A spielt.
Auch Vereinsspieler dabei
Grundsätzlich sind Vereinsspieler aber willkommen - und durchaus auch zahlreich in der Thekenkicker-Szene vertreten. Für die Butenstädter, die 40 bis 50 Aktive zu ihrem Team zählen, laufen zum Beispiel regelmäßig Fußballer wie David Steverding (zuletzt SuS Stadtlohn), Thomas Hinske-Tenbrink (lange DJK Stadtlohn) oder auch Kim-Nicklas Rama (FC Vreden) auf.
Ärger mit den Vereinen, zum Beispiel im Hinblick auf mögliche Verletzungsgefahr, gebe es in der Regel nicht, so Lukas Schröer. „Natürlich achten die Trainer der Mannschaften mehr darauf, je höherklassiger sie spielen. Aber bei uns geht es ja vor allem um den Spaß, daher geht es in den Zweikämpfen nicht so auf die Knochen wie oftmals im Vereinsfußball.“

Während Borussia Butenstadt und das Vorgängerteam Uhle United noch relativ junge Mitglieder in der Szene sind, spielen die Stadtlohner regelmäßig auch gegen alteingesessene Mannschaften. Zu nennen ist hier stellvertretend Rot-Weiß Trimbach aus Südlohn, das schon seit den 1970ern, der Entstehungszeit der hiesigen Hobbyliga, besteht und mittlerweile auch eine eigene Frauenmannschaft stellt.
Weitere regelmäßige Gegner und beim Turnier um den „SuFF-Cup“ (SuFF = Spaß- und Fußball-Fest) am 27. Juli vertreten sind neben den Südlohnern unter anderem FC FIAT Gescher, Lupine Weseke, Pauskicker Alstätte, KAB Stadtparkkicker Vreden oder der Holthausener SV.
Die 30 Teams sowie Zuschauer begrüßt Borussia Butenstadt ab 10 Uhr auf dem Sportplatz in Büren. Auf zwei Spielfeldern treten die Mannschaften in sechs Gruppen und anschließender K.O.-Phase mit je vier Feldspielern und einem Torwart gegeneinander an.
„Strafbier“ nach Blauer Karte
Neben den normalen, bekannten Regeln gibt es auch noch eine Sonderregel, die „blaue Karte“. Dabei kann der Schiedsrichter die Spieler für „Vergehen der besonderen Art“ nach freiem Ermessen zum „Strafbier“ an den Tresen schicken. In dieser Zeit muss sein Team in Unterzahl weiterspielen. Somit wird hier auch der Begriff „Thekenfußball“ mit Leben gefüllt.
Die Gastgeber freuen sich neben der zweiten Auflage ihres Turniers auch über weitere Teilnehmer am offenen Mittwochskick, den sie immer um 19 Uhr auf dem Bürener Bolzplatz anbieten. Auch hier sei der Hobbyfußball auf dem Vormarsch.