
© Wolfgang Birkenstock
Tabea Christ meldet sich mit NRW-Titel im Weitsprung zurück
Leichtathletik
Die Stadtlohnerin trainiert mittlerweile mit Ex-Weltmeister Charles Friedek in Leverkusen. Für 2020 hat sie nach langer Verletzung weitere Ziele im Visier.
Tabea Christ hat sich langer Verletzungspause zurückgemeldet und am Sonntag den Weitsprung-Titel bei den NRW-Hallenmeisterschaften geholt. Und das mit prominenter Unterstützung.
In Dortmund legte die Stadtlohnerin eine stabile Serie hin. Mit zwei Sprüngen auf 5,98 Meter, dazu 5,95 Meter sowie 5,93 Meter und 5,90 Meter unterstrich die für den Bayer Leverkusen startende Leichtathletin ihre Ambitionen. Damit holte sie sich unter den wachsamen Augen ihres neuen Trainers Charles Friedek, Dreisprungweltmeister von 1999, den Titel als NRW-Hallenmeisterin.
„Ich bin froh, ihn jetzt als Trainer zu haben. Damit habe ich neue Impulse erhalten, was mir sicher gut tut“, so Tabea Christ im Gespräch mit der Münsterland Zeitung. Grundsätzlich freue sie sich auch darüber, sich aktuell wieder auf den Leistungssport konzentrieren zu können. „Letztes Jahr habe ich ja parallel meine Bachelorarbeit geschrieben. Da war es schon ein bisschen schwieriger, gute Leistungen zu bringen.“ Hinzu kam dann auch noch eine Verletzung an der Patellasehne, die immer wieder Schmerzen verursachte, aber mittlerweile kaum noch Probleme bereitet.
Start im Sprint
Bei den NRW-Titelkämpfen war die Stadtlohnerin auch beim 60-Meter-Lauf gestartet und mit soliden 7,81 Sekunden eine Runde weiter gekommen. Zugunsten des Weitsprungs verzichtete sie jedoch auf weitere Läufe.
In der kommenden Woche wird die 21-jährige Masterstudentin der Sportwissenschaften bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Frankfurt starten, wo sie die Uni Münster im Sprint und Weitsprung repräsentiert. Dann wird sie auch versuchen, die Norm für die Deutschen Meisterschaften der Frauen in knapp drei Wochen in Leipzig zu knacken. Diese liegt mit 6,10 Metern in erreichbarer Ferne.

Tabea Christ nach dem Titelgewinn mit ihrem neuen Trainer Charles Friedek © privat
Ihre bisherige persönliche Bestweite erreichte Tabea Christ 2017. Bei der U20-Europameisterschaft im italienischen Grosseto flog sie mit 6,41 Metern zur Silbermedaille. Damals startete sie noch für Preußen Münster.
Ende 2018 stellte der SC Preußen die finanzielle Unterstützung der Leichtathleten ein, woraufhin eine komplette Trainingsgruppe nach Leverkusen wechselte – darunter auch Tabea Christ und Alisha Dermane Tiko, ebenfalls einst beim SuS Stadtlohn ausgebildet.
Zunächst trainierte Tabea Christ dort weiterhin mit Elke und Frank Bartschat aus Münster. Beide wechselten aber im vergangenen Jahr zum TV Wattenscheid. Die Stadtlohnerin entschied nach gründlicher Abwägung aber, weiterhin für die renommierte Bayer-Abteilung zu starten. Seit Herbst 2019 ist ihr neuer Coach nun also Charles Friedek.
Zwei Tage frei
„Bei ihm ist das Training ein bisschen anders aufgebaut“, so Tabea Christ. „Wir trainieren zweimal die Woche vier Stunden und zweimal drei Stunden, sodass noch freie Tage bleiben. Das ist natürlich ganz angenehm.“
Aus Sicht von Tabea Christ vor allem deshalb, weil sie regelmäßig mit dem Zug zwischen dem Studienort Münster und dem Wohnort Leverkusen pendelt. Doch dieser Aufwand lohnt sich offenbar für die 21-Jährige. Vor allem, wenn auch noch Titel dabei herausspringen.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
