
© Sascha Keirat
Zweieinhalb Stunden Anfahrt für SpVgg – und das an einem Donnerstag
Fußball-Oberliga
Die SpVgg Vreden muss am Donnerstag im 220 Kilometer entfernten Siegen ran. Nicht alle Spieler konnten sich frei nehmen, um früh genug loszufahren. Der Trainer kritisiert den Spielplan.
Am sechsten Spieltag in der Oberliga treten die Fußballer der SpVgg Vreden am Donnerstag (1. Oktober) um 19.30 Uhr bei den Sportfreunden Siegen an. Eine Strecke von 220 Kilometern müssen die Vredener auf der Anreise zum Siegener Leimbachstadion hinter sich bringen. Das heißt, der SpVgg-Bus macht sich am frühen Nachmittag auf den Weg, Fahrzeit ungefähr zwei Stunden und 30 Minuten oder etwas länger.
Da sich nicht alle Vredener Spieler für das Spiel einen Tag freinehmen konnten, werden einige Fußballer mit dem PKW nachreisen. „Ich kann nicht verstehen, wie man so eine Partie mit dieser langen Anfahrt auf den Donnerstagabend legen kann. Wir spielen doch nicht hauptberuflich Fußball. Am Sonntag treten wir dann gegen Haltern an. So einen Spielplan kann ich einfach nicht begreifen“, sagt SpVgg-Trainer Engin Yavuzaslan. „Ich hoffe, dass alle Spieler rechtzeitig in Siegen eintreffen. Einige werden es wohl erst kurz vor Spielbeginn schaffen.“
Sieben Punkte in fünf Spielen für die SpVgg Vreden
Die SpVgg Vreden hat jetzt fünf Spiele in der neuen Liga hinter sich gebracht und dabei sieben Punkte eingefahren. Nach den beiden Auftaktniederlagen gegen Eintracht Rheine und ASC Dortmund ist die Elf seit drei Spieltagen ungeschlagen. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir inzwischen in der Oberliga angekommen sind“, sagt Engin Yavuzaslan. „Die Oberliga hat schon ihre Qualität. Wir brauchen uns aber vor keinem Gegner in der Spielklasse zu verstecken. Ich habe vor der Saison versprochen, dass wir selbstbewusst auftreten, um den Partien unseren Stempel aufzudrücken. Und das machen wir auch.“
Und mutig wollen die Vredener auch in Siegen antreten. „Die Fußballer freuen sich auf die Partie und werden frech aufspielen. Wir wollen ja auch etwas Zählbares mit auf den Heimweg nehmen, wenn ich mir schon einen ganzen Tag freinehme und mich stundenlang in einen Bus setze“, so der SpVgg Coach weiter. „Ein Spiel im Leimbachstadion unter Flutlicht ist aber auch ein besonders Erlebnis. Trainer und Mannschaft werden jede Minute in dieser Fußball-Arena genießen.“
Gastgeber Siegen sollte nicht unterschätzt werden
Gastgeber Sportfreunde Siegen ist nicht optimal in die neue Serie gestartet. Nach dem 1:0-Auswärtserfolg beim TuS Erndtebrück haben die Siegener Oberligakicker drei Niederlagen in Serie nicht vermeiden können. Zuletzt gab es eine 1:2-Niederlage beim TuS Ennepetal. Dabei musste die Sportfreunde-Elf zwei Gegentore innerhalb von nur zwei Minuten hinnehmen. SpVgg-Coach Yavuzaslan hat den kommenden Gegner analysiert. „Wenn man die Mannschaft spielen lässt, kriegt man als Gegner Probleme. Der Druck liegt aber am Donnerstag nicht bei uns, sondern bei Siegen. Die Elf ist klar stärker, als es der momentane Tabellenplatz vermuten lässt. Aussagekraft hat eine Tabelle auch erst ab dem zehnten Spieltag. Am Ende der Serie wird Siegen deutlich besser positioniert sein.“
Die Sportfreunde Siegen gibt es seit dem Jahr 1899. Den größten Erfolg hat der Klub 1965 mit dem Gewinn der deutschen Amateurmeisterschaft gefeiert. In der Saison 2004/05 gelang sogar der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nach der Serie 2005/06 ging es dann aber wieder zurück in die Regionalliga.