Sensation ist Seitenhieb vom Nachbarn

Nienborger bediente Liveticker vom Spiel des SV Heek in Wessum

Es sollte wie eine echte Sensation aussehen – und war ein derber Seitenhieb auf den Nachbarverein: Der Liveticker auf der Internet Seite fussball.de setzte im Zwei-Minuten-Takt die ganze Fußball-Welt davon in Kenntnis, dass der SV Heek im Gastspiel beim SV Union Wessum II bis zur 25. Minute mit 0:3 in Rückstand geraten war – dreifacher Torschütze laut „LLW“, der den Fan-Ticker bediente, sollte Union-Keeper Patrick Walfort sein.

WESSUM/HEEK

, 05.05.2015, 15:14 Uhr / Lesedauer: 1 min
Dieser Liveticker bei "fussball.de" sorgt für Furore.

Dieser Liveticker bei "fussball.de" sorgt für Furore.

Mitnichten! Von Bernd Dönnewald, dem Betreuer des Internet-Portals „dfbnet“ im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld, auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, per Suchfunktion die Identität des Spielerportraits „LLW“ über das hinterlegte Benutzerprofil zu erhalten, stellte sich heraus, dass besagter Ticker aus Reihen des SC RW Nienborg stammt. Und dem wohl sehr daran gelegen war, dass der Konkurrenz im Aufstiegskampf der Kreisliga B „eins ausgewischt“ werde. Der bekennende Schalke-Fan aus Nienborg schloss seinen Liveticker dann mit einem 5:0-Sieg des SV Union II – der Sensation des 24. Spieltags.

Diese Aktion fand Unions Sportlicher Leiter Thomas Vöcker „gar nicht lustig“, zumal vermutet worden war, dass der Ticker aus den Reihen seines Vereins eingerichtet worden wäre. Eine erste Vorstandsrunde aber hatte kein Ergebnis gebracht. Auch Dönnewald kann diese Art von Fan-Verhalten nicht gutheißen: „Über fussball.de und den Liveticker sollen interessierte Fußballfreunde auf dem Laufenden gehalten werden – und nicht verar...!“, kritisiert er diesen Fall von „schlechtem Stil“.

Auch Christine Schäfer aus der DFB-Zentrale in Frankfurt zeigt sich „sehr verwundert“: „Wir haben vor einigen Wochen den so genannten Fan-Ticker freigeschaltet, um Infos zu den Spielen direkt von den Spielfeldern weiterzugeben. Diese Aktion widerspricht mehr als deutlich dieser Intention.“ Der DFB werde sich ganz zeitnah um eine Überprüfung dieser Fan-Möglichkeiten bemühen, hieß es gestern aus Frankfurt. Auch der Westfälische Verband will sich um einen baldigen Lückenschluss kümmern.