
© Johannes Kratz
Nur der Platzwart ist noch da - das passiert auf dem Sportplatz ohne Sport
Fußball
Wenn es nach Manfred Tembrink geht, könnten die Sportler schon morgen wieder loslegen. Der Platzwart von Eintracht Ahaus hält die Anlage im Stadtpark auch während der Corona-Krise in Schuss.
„Eigentlich wäre zu dieser Zeit des Jahres richtig Hochbetrieb“, sagt Manfred Tembrink. Der Platzwart von Eintracht Ahaus ist in diesen Tagen und Wochen so ziemlich der Einzige, der auf der Anlage im Stadtpark seine Runden dreht. Die Sportler, die hier sonst auf dem Fußballplatz, der Laufbahn oder der Weitsprunganlage für Leben sorgen, haben schon seit zwei Wochen keinen Zutritt mehr.
Es sei schon ein paar mal vorgekommen, erzählt Tembrink, dass Jugendliche über den Zaum geklettert sind und sich ein Tor aufgestellt haben, um zu kicken. „Bisher haben aber alle Verständnis gezeigt, wenn ich ihnen erklärt habe, dass das einfach nicht geht, und sie weggeschickt habe.“ Auch Erwachsene hätten ihn schon angerufen und gefragt, ob sie nicht den Schlüssel für die Sportanlage bekommen könnten, um ein paar Runden zu laufen. „Ich weiß ja, dass die Läufer allein unterwegs sind – aber das geht natürlich trotzdem nicht.“
Jeden Tag ist der Platzwart zumindest kurz auf der Anlage an der Graeser Straße, um nach dem Rechten zu schauen, erzählt er. „Ansonsten gibt es ja im Moment nicht wirklich viel zu tun.“ Er beschäftige sich nun mit Dingen, die sonst eher hinten anstehen oder im Winter liegen geblieben sind. Aufräumen, Müll beseitigen. Oder auch den Kunstrasenplatz abziehen, was wegen des vielen Regens der vergangenen Monate nicht so oft passiert sei wie nötig. „Dem Kunstrasenplatz tut es ganz gut, dass er mal ein bisschen Ruhe kriegt.“
Die Plätze sind bereit
Und die Rasenplätze? Mitarbeiter der Stadt seien während der letzten zwei Wochen zweimal zum Walzen dagewesen. „Ich schätze, dass es nächste oder übernächste Woche auch mit dem Mähen losgeht. Dann wird sicher auch noch etwas gedüngt“, so Tembrink. Er selbst habe bereits alle Tornetze wieder eingehängt, die Bewässerungsanlage vorbereitet und die Linien der Plätze neu eingezeichnet. Fast so, als würde hier morgen wieder Fußball gespielt werden. „Es weiß ja keiner, wann es wieder losgeht. Aber dann will ich vorbereitet sein“, sagt Tembrink.
Doch sicher ist, dass vor dem Ende der Osterferien gar nichts passieren wird. Und danach? „Meine Tendenz ist Ende April“, so Manfred Tembrink. „Und dann kann ich mir vorstellen, dass es den Sportlern nicht leichtfällt, einfach so den Betrieb wieder aufzunehmen.“ Der Platzwart zumindest hält sich und die Sportanlage dafür bereit.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
