Der SuS Stadtlohn zählt auch in der kommenden Saison zu den größten Nachwuchs-Abteilungen im Fußballkreis.

Der SuS Stadtlohn zählt auch in der kommenden Saison zu den größten Nachwuchs-Abteilungen im Fußballkreis. © Verein

Neue Spielform heiß diskutiert: Das bringt die Saison im Juniorenfußball

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Der Ball rollt bei den Junioren ab dem kommenden Wochenende wieder. Im Kreis Ahaus/Coesfeld stellt die neue Spielform für die Jüngsten die größte Neuerung dar. Und die erzeugt auch Unmut.

Kreis

, 16.08.2022, 13:19 Uhr / Lesedauer: 2 min

In vielen Jugendligen geht es ab dem kommenden Wochenende wieder um Punkte. Im Kreis Ahaus/Coesfeld treten zur Spielzeit 2022/23 insgesamt 535 Jungen- und 88-Mädchenteams zum Ligabetrieb an.

Das bedeutet bei den Junioren einen Rückgang von 12 Mannschaften, bei den Mädchen dagegen einen Zuwachs von 9. Unterm Strich ergibt sich mit diesen Zahlen (Stand 16. August) ein marginales Minus um kreisweit drei Mannschaften im Vergleich zur Vorsaison. „Das passt schon, damit sind wir zufrieden“, sagt Sven Wesenberg (TuS Wüllen), Vorsitzender des Kreisjugendausschusses, der erneut ein Plus an Jugendspielgemeinschaften verzeichnet.

Platz drei in ganz Westfalen

Ahaus/Coesfeld zählt also mit seinen insgesamt 623 gemeldeten Mannschaften weiterhin zu den Top-Kreisen in Westfalen, was die Anzahl der Teams angeht. An der Spitze liegt der Fußballkreis Münster mit 750 Teams, gefolgt von Dortmund mit 710.

Auf überkreislicher Ebene, also ab Bezirksliga, gehen kreisweit insgesamt 21 Mannschaften auf Punktejagd, davon mit den B-Juniorinnen des ASC Schöppingen (Bezirksliga) nur eine einzige weibliche. Die klassenhöchsten Auswahlen im Jungenbereich stellt der SuS Stadtlohn, der von A- bis C-Junioren in der Landesliga und mit der D-Jugend in der Bezirksliga vertreten ist. Ungewöhnlich die Tatsache, dass mit den gerade in die Bezirksliga aufgestiegen A-Junioren aus Südlohn/Oeding/Weseke neuerdings auch eine Spielgemeinschaft überkreislich vertreten ist.

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Der SuS Stadtlohn zählt nicht nur in Sachen Qualität, sondern auch Quantität zur Spitze im Fußballkreis. Mit den 23 Juniorenmannschaften kann nur der SV Gescher Schritt halten, Fortuna Gronau (22) und die SpVgg Vreden (21) folgen dicht dahinter.

Allerdings: Im Gegensatz zu den Stadtlohnern stellen die anderen drei Klubs auch Mädchenteams: In Gescher sind es sogar 5, in Gronau 4 und in Vreden 2 (als Spielgemeinschaft mit FC Oeding und SC Südlohn). Die kreisweit meisten Mädchenteams schickt übrigens die DJK Coesfeld mit 7 ins Rennen.

Ein Thema, das viele Vereine vor dem Saisonstart beschäftigt hat, ist die neue Spielform, die ab dieser Spielzeit nach Verbandsvorgabe bei den G- und F-Junioren Einzug hält. Wie berichtet sieht das Konzept künftig kleinere Mannschaftsgrößen und kleinere Spielfelder sowie Wettkämpfe in Turnierform vor. Dabei gibt es keine offiziellen Sieger.

Freut sich auf die neue Saison: Sven Wesenberg, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses.

Freut sich auf die neue Saison: Sven Wesenberg, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses. © Sascha Keirat

Der Hintergrund: Mit diesen Maßnahmen sollen Spielfreude und Individualität, verbunden mit höheren Einsatzzeiten für alle, gesteigert werden. Konkret am Beispiel Minikicker bedeutet dies: Es wird im 3 gegen 3 oder 2 gegen 2 gespielt, mit mindestens einem Rotationsspieler pro Mannschaft. Gespielt wird ohne Torwart, nach jedem Treffer wird automatisch ein Spieler gewechselt.

Das Thema wurde auf dem Staffeltag vergangene Woche in Legden kontrovers diskutiert. „Aber das ist ja immer so, wenn es eine Neuerung gibt“, nimmt Sven Wesenberg den Gegenwind gelassen. Beispielsweise bemängelten Vereinsvertreter, dass es keine Ergebnisse und somit weniger Erfolgserlebnisse für den Nachwuchs gebe.

Kreis stellt Vereinen insgesamt 200 Tore

Bei der Kostenfrage, vor allem für neu anzuschaffende, kleinere Tore, hat der Kreis den Vereinen unter die Arme gegriffen. Wesenberg sagt: „Der Fußballkreis hat richtig Geld in die Hand genommen, insgesamt rund 25.000 Euro, und stellt den Vereinen nach einem festgelegten Schlüssel insgesamt 200 Tore.“ An den SV Gescher als mannschaftsstärksten Verein gingen sogar acht davon.

Wie die neue Spielform tatsächlich im Fußballkreis ankommt, darüber werden die Verantwortlichen erst nach der Saison ein Fazit ziehen. Nun steht erst einmal die Vorfreude darüber im Vordergrund, dass der Ball ab dem Wochenende wieder rollt.

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