Marcus Feldkamp: Versteckte Kamera gesucht
Interview mit Vreden-Coach
Fußball-Westfalenligist SpVgg Vreden blickt auf eine ihrer erfolgreichsten Spielzeiten in ihrer 14jährigen Verbands-/Westfalenligazugehörigkeit: Trainer Markus Feldkamp blickt zusammen mit Sport-Redakteur Bernhard Mathmann auf die Spielzeit 2014/15 zurück und erinnert sich auf an seine vergebliche Suche nach einer „Versteckten Kamera“.

In ständigem Kontakt mit seinem spielenden Co-Trainer Jan Temme: SpVgg Vredens Trainer Marcus Feldkamp.
Klassenerhalt – 40-Punkte-Schallmauer – einstelliger Tabellenplatz: Wie fällt Ihre persönliche Bilanz aus, nachdem Sie mit ihrer Mannschaft die nach und nach modifizierten Saisonziele abgehakt haben? Im Grunde sehr positiv, wenn ich bedenke, dass ich die Spieler erst sehr spät, Mitte Mai, kennen lernen konnte und die Mannschaft schon stand. Dafür haben wir uns ganz schön gemacht: Der achte Rang, 20 Punkte Abstand zum Abstiegsplatz und ein positives Torverhältnis sprechen doch für sich.
Sind Sie nach zwei Spielzeiten mit GW Nottuln und einer mit der SpVgg in der Westfalenliga angekommen? Ich glaube schon – obwohl ich persönlich keine gravierenden Unterschiede im Training eines Landes- oder Westfalenligisten sehe. In Vreden allerdings habe ich eine deutlich größere spielerische Qualität zur Verfügung.
Sie haben in der abgelaufenen Spielzeit ganze 27 Fußballer eingesetzt. Hat dieses ,Improvisieren-müssen‘ den Lauf Ihrer Mannschaft beizeiten gebremst? Wir haben tatsächlich immer wieder wegen verletzter Spieler die Stammformation wechseln müssen. Es ist aber müßig zu spekulieren, ob wir mit einer konstanten Stamm-Mannschaft den einen oder anderen Punkt mehr geholt hätten. Wir sind mit Platz acht zufrieden.
Mit Sebastian Hahn, Dominik Steiner und Yuzuru Okuyama gibt es gleich drei Dauerbrenner aus Ihrer Defensivabteilung... Genau dieser Umstand war es wohl auch, die uns am Ende die gute Tor-Differenz beschert hat. Auf unsere Viererkette war in den meisten Fällen immer Verlass. Das erwähnte Trio hat sich zudem neben meinem Co-Trainer Jan Temme als echte Führungsspieler bewährt.
Wer hat in dieser Saison den größten Sprung gemacht? Sicher die komplette Abwehrreihe. Und im Besonderen dort Dominik Steiner. Er hat sich nach seinem Wechsel vom Landesligisten DJK Coesfeld als echter Teamplayer entwickelt, der gerade im taktischen Bereich enorm zugelegt hat. „Pommes“ Steiner ist zum unverzichtbaren Baustein unserer Abwehr geworden.
Ein Glücksfall für die SpVgg Vreden war wohl auch das Bleiben von Nils Temme, dessen Wechsel zum FC Eintracht Rheine nicht zustande gekommen war. Was macht Temme so wichtig für das Team? Nils hat eine individuelle Klasse, die allein schon den Unterschied machen kann. Wir haben viele gute Gespräche geführt, die gefruchtet haben. Das drücken nicht nur die 16 Saisontore aus. Und übrigens: Nils hat nicht nur einen linken Fuß – zuletzt traf er auch zwei Mal mit rechts.
Ein zweiter Glücksfall war das Einspringen von Fabian Herbers in den letzten sechs Saisonspielen. Können Sie eigentlich auf einen solchen Fußballer verzichten? Eigentlich nicht. Aber als Student in den USA hat Fabian eben nur in den Ferien Zeit, um uns in der Hallensaison und zum Saisonende zu unterstützen. Er ist ein richtig starker Zugewinn ein jedes Mal, wenn er in unser Trikot schlüpft.
Wie weit sind die Planungen für die nächste Saison gediehen? Auf der Zugangsliste stehen neben den eigenen A-Junioren Rene Beuting, Alex Wilma und Torhüter Felix Kortbus auch Lars Ivanusic vom SuS Stadtlohn, Mirko Bertelsbeck und Marvin Möllers aus Nottuln sowie Jan-Patrick Frenkel aus Schüttorf. Zudem könnten wir noch einen Offensivspieler gebrauchen.
Gab es einen Moment in der Saison, an den Sie ungern erinnert werden möchten? Das war sicher das Spiel in Clarholz, wo wir eine 2:0-Führung verspielt haben, weil wir ein gutes Dutzend Chancen ausließen. Ich habe dort schon fast verzweifelt Ausschau gehalten nach der versteckten Kamera vom ‚Verstehen Sie Spaß?‘.
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