
© Sascha Keirat
Jan Hintemann kann über sein „Kacktor“ lachen
Fußball-Landesliga
Eine ungewollte Ehre für Jan Hintemann vom SuS Stadtlohn: Ein übler Schnitzer des Keepers hat ihn im Internet und TV bekannt gemacht. Der 19-Jährige nimmt’s mittlerweile mit Humor.
Es läuft die 31. Minute des Stadtlohner Heimspiels gegen den VfL Senden. Ein langer Abschlag des Sendener Schlussmanns fliegt bis kurz vor den Strafraum des SuS. Dessen Keeper Jan Hintemann läuft entschlossen aus seinem Kasten, nimmt Maß - und semmelt voll am Ball vorbei. Das Spielgerät trudelt Richtung Tor, Hintemann rennt zurück und versucht zu retten, was noch zu retten schien. Doch Sendens Stürmer Florian Kahling schiebt den Ball unter dem Keeper hindurch zum 1:0 über die Linie.
Alles auf Kamera festgehalten
Zu Hintemanns Leidwesen wurde dieser Lapsus auf Kamera festgehalten. Alle SuS-Heimspiele werden seit Anfang des Jahres über die fest installierte Kamera des Anbieters Sport.Total in voller Länge gefilmt und sind anschließend online abrufbar. Der kuriose Treffer machte also im Internet die Runde und fand seinen Weg zur WDR-Sendung „Zeiglers Wunderbare Welt des Fußballs“. Dort wählen die Zuschauer regelmäßig das „Kacktor des Monats“. Zur Wahl stehen, wie der Name schon verrät, besonders unattraktive oder unfreiwillige Treffer von den Profi- bis zu den Amateurligen.
In der Wahl für Oktober steht nun auch der Treffer des Sendeners Kahling, obwohl der dabei eher eine Nebenrolle spielte. Jan Hintemann konnte sich des Spotts seiner Mitspieler und anderer Freunde sicher sein. „Ich saß gerade im Auto, als mir jemand eine Nachricht schrieb: ‚Jan, guck mal bei Facebook‘. Als mir dann klar wurde, dass schon ungefähr 50.000 Leute das Video gesehen hatten, war das schon ein komisches Gefühl.“ Doch ein, zwei Tage später habe er schon darüber lachen können. „Es ist ja ein Stück weit eine Ehre, in dieser Auswahl zu sein. Unter Fußballern kennt ja eigentlich jeder das ‚Kacktor des Monats‘.“
Nicht so schnell abgehakt
Während des Spiels gegen Senden sah die Gemütslage des Youngsters noch anders aus. „Ich habe den Ball fliegen gesehen und mir gedacht, dass ich nicht im Strafraum bleiben kann und ihn klären muss. Dann bin ich rausgelaufen, natürlich mit der vollen Überzeugung, den Ball zu treffen. Das hat dann leider nicht geklappt.“ Abhaken konnte er den Patzer im Spiel nicht so schnell. „So abgezockt bin ich in meiner ersten Seniorensaison leider noch nicht. Da habe ich mir schon einen Kopf gemacht, es tat mir einfach leid für die Mannschaft.“
Nicht der erste Stadtlohner in der Auswahl
Letztlich nahmen es aber auch seine Mitspieler mit Humor. Und immerhin war Hintemann ja auch nicht der erste Stadtlohner, der ein „Kacktor des Monats“ auf seine Kappe nehmen muss. In der Saison 2016/17 war bereits Justus Jaegers mit einem Billard-Eigentor in Neuenkirchen nominiert. Seinen ungewollten Treffer wählten die Zuschauer damals auf Platz zwei. Den aktuellen Stand der Abstimmung für Hintemanns Gegentor gibt es hier
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
