In Ahaus/Coesfeld zählt neuerdings der direkte Vergleich Auf- und Abstieg in den Kreisligen

In Ahaus/Coesfeld zählt neuerdings der direkte Vergleich: Auf- und Abstiegsregel in den Kreisligen
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Eine Saison konnte sich für manche Mannschaft im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld in den vergangenen Jahren oft in die Länge ziehen. Man denke beispielsweise an die Spielzeit 2017/18, als die SpVgg Vreden II und der ASC Schöppingen nach dem letzten Spieltag in der Kreisliga A punktgleich dastanden.

Beide Teams mussten zunächst in Legden ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft bestreiten, da weder das Torverhältnis noch der direkte Vergleich für die Wertung maßgeblich waren. Beide Faktoren hätten für die Vredener gesprochen. So sicherten sie sich aber erst über einen Umweg den Titel und letztlich auch den Aufstieg in die Bezirksliga.

Auch in der laufenden Saison gestaltet sich das Titelrennen in der A-Liga so spannend, dass durchaus zwei oder sogar drei Teams am Ende punktgleich dastehen könnten. In der Tabelle lagen noch vor dem vergangenen Spieltag Union Wessum, FC Oeding und SC Südlohn nach Punkten gleichauf an der Spitze. Das hätte nach der alten Regelung am Saisonende sogar eine aufwendige Dreier-Entscheidungsrunde um die Meisterschaft bedeutet und vermutlich auch mancher geplanter Mannschaftsfahrt einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Zur laufenden Spielzeit 2022/23 hat der Kreisfußballausschuss Ahaus/Coesfeld aber eine Änderung an seinen Durchführungsbestimmungen vorgenommen: „Es wird festgelegt, dass bei Punktgleichheit in den Kreisligen A bis D Ahaus/Coesfeld zunächst der direkte Vergleich der punktgleichen Mannschaften zählt – wobei auswärts erzielte Treffer nicht besonders gewertet werden“, heißt es in den Statuten auf der Webseite des Fußballkreises.

Würden die Aufstiegskandidaten also tatsächlich punktgleich ins Ziel einlaufen, dann ginge der Titel nach Wessum, zumal Union im direkten Vergleich sowohl gegen die Oedinger (2:0; 0:0) als auch gegen die Südlohner (2:1; 3:1) besser dasteht. Aktuell liegt Wessum allerdings zwei Zähler hinter dem Duo.

Würden FC Oeding und SC Südlohn nach dem letzten Spieltag weiterhin punktgleich dastehen, dann müsste doch wieder ein Entscheidungsspiel her: Beide Mannschaften setzten sich nämlich je einmal mit 2:1 im Derby durch, sodass auch der direkte Vergleich keinem Team einen Vorteil verschafft.

Vereine wollen Planungssicherheit

Doch warum hat der Fußballkreis die Regelung überhaupt angepasst? Der Kreisvorsitzende, Willy Westphal, erklärt: „Es hat dazu vor dieser Saison lange Diskussionen im Kreisfußballausschuss gegeben. Letztlich hat den Ausschlag gegeben, dass sich doch die Mehrheit der Vereine über mehr Planungssicherheit mit Blick auf das Saisonende gewünscht hat.“

Der direkte Vergleich sei dabei im Gegensatz zum Torverhältnis, das weiterhin keine Rolle bei der Tabellenberechnung spielt, ein besser zu bewertender Faktor, erklärt Willy Westphal.

Entscheidungsspiele sind jedoch auch mit der neuen Regelung nicht ganz auszuschließen. Neben einem ausgeglichenen direkten Vergleich (siehe Beispiel SC Südlohn und FC Oeding) könnte auch eine ungerade Zahl von Auf- oder Absteigern dazu führen. Zum Beispiel, wenn in der laufenden Saison nur eine Mannschaft aus dem Kreis Ahaus/Coesfeld aus der Bezirksliga absteigen und damit ein dritter Aufsteiger aus den Kreisligen B gesucht würde.

Zu den Auf- und Abstiegsregeln des Fußballkreises.