Das Kreissportgericht um den Vorsitzenden Berni Langener musste sich mit einem Spielabbruch im Jugendbereich befassen.

Das Kreissportgericht um den Vorsitzenden Berni Langener musste sich mit einem Spielabbruch im Jugendbereich befassen. © Michal Schley

„Ich mach’ Dich kaputt“: Ahauser Vater sorgt für Abbruch eines Jugendspiels

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Unschöne Szenen auf und neben dem Platz haben für den Abbruch eines Jugendspiels gesorgt. Auslöser war der Vater eines Spielers, der den Verein nun Punkte und Geld gekostet hat.

Ahaus

, 23.09.2022, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die deutlichen Appelle der Verantwortlichen im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld im Vorfeld der Saison zu mehr Fairness auf den Sportplätzen haben nicht überall Früchte getragen. So sah sich am 20. August der Schiedsrichter eines Jugendspiels zum Abbruch gezwungen.

Ein ganz normales Fußballspiel ohne besondere Vorkommnisse hatten sich die C-Junioren von TSV Ahaus und SW Holtwick II (Kreisliga) über 35 Minuten geliefert. Auf dem Weg in die Kabine soll dann ein TSV-Spieler dem Spielleiter mitgeteilt haben, dass dieser „scheiße“ pfeife. Der habe den Spieler daraufhin zurechtgestutzt, ohne ihm aber eine Karte zu zeigen. Soweit noch alles im Rahmen.

Vater betritt das Spielfeld

Als sich Mannschaften und Schiedsrichter dann zu Beginn des zweiten Durchgangs wieder auf dem Platz eingefunden hatten, soll diesen auch der Vater eines Ahauser Spieler betreten und dem Spielleiter heftig gestikulierend vorgeworfen haben, die gesamte TSV-Mannschaft beleidigt zu haben.

Zunächst konnte dieser den Mann wieder vom Spielfeld zitieren, doch keine zwei Minuten nach dem Anpfiff setzte der Spielervater seine Tiraden gegen den Schiedsrichter offenbar fort, bis der Satz „Ich mach‘ Dich kaputt“ das Fass zum Überlaufen brachte. Nun landete der Fall vor dem Kreissportgericht (KSG), das bei seiner vergangenen Sitzung in Coesfeld eine Entscheidung zu treffen hatte.

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„Der Schiedsrichter hat in dieser Bedrohung einen Anhaltpunkt für die nächste Eskalationsstufe gesehen. Die Situation ist ihm zu heiß geworden und er wollte das Spiel nicht fortsetzen“, erklärt Berni Langener, Vorsitzender des Sportgerichts. Er und seine drei Mitstreiter sahen es nach Anhörung aller Zeugen als erwiesen an, dass der Spielervater den Abbruch zu verantworten hatte.

Spielwertung und Geldstrafe

Da er eindeutig dem TSV Ahaus zuzuordnen sei, wertete das KSG die Partie mit 2:0 für die Holtwicker. Zudem brummte es dem TSV eine Geldstrafe von 150 Euro wegen der Verursachung des Abbruchs sowie 30 Euro wegen fehlenden Ordnungsdienstes auf.

Langener betonte aber auch, dass der TSV-Trainer während des Spiels zur Deeskalation beigetragen habe und dass sich die Vereinsverantwortlichen im Rahmen der Verhandlung einsichtig gezeigt hätten. Langener: „Über Sanktionen für den Vater sollte der Verein zusätzlich nachdenken.“

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