Sportlich gibt die SG Gronau als Vorletzter der Kreisliga C aktuell kein gutes Bild ab. Nun musste sich der Verein auch noch wegen eines Betrugsversuches der ersten Mannschaft vor dem Kreissportgericht verantworten.
Ein Spieler wurde zur Höchststrafe von 24 Spielen gesperrt, wobei es in der Addition aber nicht blieb. Der Spielertrainer erhielt zudem eine Sperre von 16 Wochen, hinzu kamen mehrere Geldstrafen für die Gronauer.
In mündlicher Verhandlung musste sich das Kreissportgericht Ahaus/Coesfeld am Mittwoch mit einem Fall aus der Kreisliga C1 befassen. Beim Spiel GW Lünten II gegen SG Gronau war es zu Ungereimtheiten gekommen, für die sich Gronauer zu verantworten hatten.
Den Lüntenern war aufgefallen, dass einer der besten SG-Spieler zwar mit seiner Mannschaft auf dem Platz stand, aber dessen Name nicht im Spielbericht auftauchte. Kein Wunder: Der Spieler hatte eine Sperre für seine fünfte Gelbe Karte abzusitzen.
Foto im DFB-Net ausgetauscht
Was die Sache für die Gronauer noch schlimmer machte: Sie manipulierten den Spielbericht im DFB-Net, indem sie das Foto des gesperrten Spielers einfach dem Namen eines seiner Mitspieler zuordneten. Doch die Sache flog auf.
Vor dem Kreissportgericht war es in erster Linie der Mannschaftsbetreuer der SG, der Licht ins Dunkel brachte und den Vorwurf bekräftigte. Er sei dazu gedrängt worden, das Foto auszutauschen, was er dann auch widerwillig getan habe.
Fast 1000 Euro Geldstrafen
Weniger reumütig zeigte sich der Spieler selbst. Er habe gar nicht gewusst, dass er wegen der fünften Gelben Karte gesperrt war. Das kaufte ihm das Sportgericht nicht ab und verhängte die höchstmögliche Strafe von 24 Spielen Sperre. Wegen unerlaubten Spielens während der Gelbsperre kamen vier Spiele hinzu.
Der Gronauer Spielertrainer, der sich zu dieser Unsportlichkeit habe überreden lassen, erhielt zudem eine empfindliche Sperre von 16 Spielen. Hinzu kamen Geldstrafen für Verein, Spieler und Trainer, die sich auf beinahe 1000 Euro belaufen.
Der Betreuer, der maßgeblich an der Aufklärung des Sachverhaltes mitgewirkt hatte, kam mit einem Ordnungsgeld von 25 Euro davon.