Vor dem Kellerduell in der Kreisliga A1 am Donnerstag (19.30 Uhr) gegen die Sportfreunde Ammeloe haben wir mit Franko Demuro gesprochen. Der neue Trainer des TuS Wüllen erzählt, worauf er Wert legt, wer für ihn die größten Konkurrenten im Abstiegskampf sind und wie er die Perspektive des TuS einschätzt.
Wie ist der Start mit der neuen Mannschaft aus Ihrer Sicht verlaufen?
Durch die zwei Spielausfälle hatten wir ja mehr Zeit für die Vorbereitung als uns lieb war. Und durch die Platzsperren konnten wir hauptsächlich in den Bereichen Ausdauer und Kraft arbeiten, oder sind in die Soccerhalle ausgewichen. Die Trainingsbeteiligung war trotzdem ordentlich bis sehr gut. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass Spieler von der zweiten Mannschaft aufgerückt sind, die ich ja vorher trainiert habe. Ich hoffe, dass meine Co-Trainer und ich in den drei Wochen für ein bisschen neue Motivation sorgen konnten.
Welche Maßnahmen haben Sie als erste ergriffen?
Wir haben ein bisschen an der Aufstellung gearbeitet, zum Beispiel eine andere Innenverteidigung gebildet als vorher und einen Innenverteidiger weiter nach vorne ins Mittelfeld gezogen. Im taktischen Bereich konnten wir aber wegen der Trainingsmöglichkeiten bisher kaum etwas tun.
Wie würden Sie sich als Trainertyp beschreiben, welche Art von Fußball lassen Sie gern spielen?
Ich bin eher ein Typ vom alten Schlag. Ich bringe sicher nicht so sehr die Fachkenntnis mit wie mein Vorgänger Jens Roßmöller mit, aber ich weiß, worauf es in unserer Situation ankommt. Wir müssen keinen Hurra-Fußball zeigen, sondern jeder muss auf seiner Position läuferisch alles geben. Wenn wir dann noch in den Zweikämpfen gut aussehen, dann kommt das andere von allein. Das haben wir in Ansätzen auch schon im Spiel bei der DJK Stadtlohn gesehen.
Das Spiel in Stadtlohn war ihr bislang einziges Spiel mit der neuen Mannschaft und es ist direkt ein 2:1-Sieg gelungen...
Ja, das war wichtig nach einer so langen Zeit ohne Sieg. Wir haben sicherlich kein Riesen-Spiel gemacht, aber das war ja auch nicht unbedingt zu erwarten. Das war ein erster Schritt, aber erreicht haben wir dadurch noch nicht viel.
Nun steht direkt ein richtungsweisendes Spiel an: Als Vorletzter empfängt der TuS das Schlusslicht aus Ammeloe. Was für eine Begegnung erwarten Sie?
Das ist für uns das erste, aber nicht das letzte Sechs-Punkte-Spiel. Wenn wir verlieren, sind wir nicht abgestiegen, und wenn wir gewinnen, haben wir noch nicht die Klasse gehalten. An den Spieltagen danach geht es für uns mit dem SuS Stadtlohn II, den Sportfreunden Graes und Fortuna Gronau immer gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Das ist eine wichtige Phase in der Saison.

Wie sieht es personell für das Spiel gegen die Ammeloer aus?
Eigentlich ganz gut, allerdings haben sich mit Luca Böwing und Kevin Pieper zwei Spieler in der Soccerhalle leicht verletzt. Ob sie mitspielen können, entscheidet sich erst kurzfristig.
Wen sehen Sie als Hauptkonkurrenten im Abstiegsrennen?
Da sehe ich schon die Mannschaften, die jetzt auf den Plätzen direkt vor und hinter uns liegen. Also neben Ammeloe auch Graes und Stadtlohn sowie Eintracht Ahaus II und Fortuna Gronau, die beide zuletzt keine guten Ergebnisse geholt haben und da unten reingerutscht sind.
Sie werden die Mannschaft auch in der kommenden Saison trainieren. Wo sehen Sie die erste Mannschaft des TuS perspektivisch?
Ich finde schon, dass wir mit unseren Möglichkeiten in die A-Liga gehören, wenn auch im Moment nicht oberen Bereich. Es sollte aber reichen, um nicht ganz unten mitzuspielen. Falls wir diese Saison absteigen sollte, wäre natürlich der direkte Wiederaufstieg das klare Ziel.
Wird der aktuelle Kader in der Form zusammenbleiben?
Mit Hendrik Almering wird uns ja ein Spieler Richtung Eintracht Ahaus II verlassen, außerdem überlegt Tim Sicking aufzuhören. Ein bisschen Sorge macht uns noch die Torwart-Position, da könnte aufgrund von Veränderungen es knapp werden. In der kommenden Saison ist es auf jeden Fall unser Ziel unseren Nachwuchs aus der A-Jugend einzubauen. Wie das alles klappt, werden wir dann sehen.