
Stadtlohns Kapitän Justus Jaegers (r.) sorgte dafür, dass der Schiedsrichter einen Elfmeter für den SuS zurücknahm. © Sascha Keirat (A)
Fairplay von Justus Jaegers: „Dafür verdient er großen Respekt“
Fußball-Bezirksliga
Wer weiß, wie das Spiel zwischen SuS Stadtlohn und TuS Wüllen ausgegangen wäre, wenn die Stadtlohner kurz nach Pause einen Elfmeter bekommen hätten. Womöglich wäre Wüllen jetzt schon abgestiegen.
Dass das nicht passiert ist, liegt auch an einer ungewöhnlichen Begebenheit: Der Unparteiische hatte nach einer Szene mit Beteiligung des Stadtlohner Kapitäns Justus Jaegers auf Strafstoß entschieden. Doch der brachte den Schiri dazu, seine Entscheidung zurückzunehmen.
„Dafür verdient Jaegers großen Respekt, ich kenne sonst kaum einen Spieler, der so reagiert hätte“, lobte Wüllens Spielertrainer Johannes Dönnebrink im Anschluss. Er habe die Szene nicht aus der Nähe gesehen und könne sich kein Urteil erlauben, ob ein Strafstoß gerechtfertigt gewesen wäre. „Drei, vier meiner Mitspieler haben jedenfalls sofort gemeint, dass das eine offensichtliche Fehlentscheidung war.“
„War überrascht, als der Pfiff kam“
Die Wüllener baten also den Schiedsrichter, Jaegers einfach selbst zu fragen. Doch der Stadtlohner räumte schnell von sich aus ein, dass der Kontakt von Wüllens Klaus Büning kein klares Vergehen gegen ihn gewesen sei. „Ich denke schon, dass ein Kontakt da war, aber für einen Elfmeter zu wenig. Ich war auch etwas überrascht, als der Pfiff kam“, erklärt Jaegers.

Die Szene, die zum Elfmeterpfiff führte: Klaus Büning berührt hier möglicherweise Justus Jaegers. © Raphael Kampshoff
Der Kapitän ist selbst von Haus aus Defensivspieler „Da habe mich in die Lage von Klaus versetzt, weil ich mich auch sehr geärgert hätte, so einen Pfiff gegen mich zu bekommen. Außerdem wäre der Elfmeter vielleicht spielentscheidend gewesen.“ Immerhin stand es ja noch 0:0. „Aber ich bin auch so ehrlich zu sagen, dass ich vielleicht anders gehandelt hätte, wenn es für uns noch um den Aufstieg gegangen wäre“, so Jaegers.
In den Verdacht, den Wüllenern im Abstiegskampf behilflich sein zu wollen, geriet Jaegers übrigens nicht: Schließlich war es, der in der 88. Minute zum Stadtlohner Ausgleich traf. Den Sieg, und damit eine Resthoffnung auf den Klassenerhalt am letzten Spieltag, nahmen dann aber die Wüllener durch Christopher Behrendts späten zweiten Treffer mit.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
