Über seinen Vater Osman sei Enes Semer in den Trainerbereich reingerutscht, erzählt der Ahauser. Ein paar Jahre und einige Trainerlizenzen später folgt für den 22-Jährigen im Sommer der erste höherklassige Job an der Seitenlinie.
Semer übernimmt zur neuen Saison die C-Junioren von GW Nottuln, die aktuell in der Westfalenliga um Punkte spielen und damit das klassenhöchste Team des ganzen Fußballkreises in dieser Altersklasse stellen. Unter anderem zählt U-Nationalspielerin Emilia Pauls aus Gronau als einziges Mädchen zum Kader der Grün-Weißen.
Ende November besiegte die Mannschaft im Endspiel des Kreispokals den SuS Stadtlohn mit 1:0 und überwintert in der Westfalenliga auf Tabellenplatz 11, der nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer zum Klassenerhalt genügen würde.
Im Idealfall übernimmt Enes Semer also ein Team in der höchsten Spielklasse des westfälischen Verbands. „Klar wird das für mich eine Hausnummer, aber ich habe in den letzten Jahren auf so eine Chance hingearbeitet, unter anderem die B-Lizenz gemacht, und bin bereit für den nächsten Step“, sagt der Coach.
Der Ahauser trainiert derzeit noch die C-Junioren des SV Gescher, die die Tabelle der Kreisliga A anführen. Angefangen hat er bei Eintracht Ahaus, wo er bis auf ein Jahr bei Vorwärts Epe auch seine gesamte Juniorenzeit als Spieler verbrachte. Im Seniorenbereich schloss sich der Ahauser dem SuS Stadtlohn II an, kam dort aber kaum zum Zug. Aktuell liegt sein Pass beim TSV Ahaus, wo er aber in der laufenden Saison auch wegen des Trainerjobs noch nicht gespielt hat.

In Nottuln hofft Enes Semer, auch von der großen Fußball-Erfahrung in seiner Familie profitieren zu können. Neben seinem Vater Osman Semer sind unter anderem seine Cousins Sedat und Saffet Semer in der Szene rund um Ahaus ein Begriff.
In Nottuln übernimmt Enes Semer übrigens den Posten vom aktuellen Coach Levi Eigen, der die nötige Zeit als Cheftrainer aufgrund einer Ausbildung nicht mehr aufbringen kann. GWN-Jugendleiter André Bertelsbeck freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem jungen Ahauser: „Von den drei, vier Bewerbern, die wir hatten, hat Enes am meisten überzeugt. Er ist uns schon beim Pokalspiel in Gescher an der Seitenlinie positiv aufgefallen und hat das auch in den Gesprächen bestätigt.“