Nah dran am erneuten Einzug ins Finale des Kreispokals war Landesligist Eintracht Ahaus am Mittwochabend. Beinahe hätten die Ahauser das Westfalenliga-Team von GW Nottuln wie schon 2024 in der Vorschlussrunde bezwungen. Doch dann kam alles anders.
Nottulns Torwart Christoph Hunnewinkel war am Ende der gefeierte Mann auf dem Ahauser Kunstrasen. Mit seinen beiden parierten Elfmetern gegen Lennart Varwick und Christopher Behrendt - ausgerechnet die Ahauser Torschützen vom Dienst - sicherte er den Grün-Weißen den Einzug ins Endspiel an Christi Himmelfahrt. Für die Gäste hatten alle Schützen verwandelt, sodass die Teams mit dem Endstand von 4:5 nach Elfmeterschießen auseinander gingen.
Die Riesenmöglichkeit, das Spiel schon vor der Elferlotterie für sich zu entscheiden, ließ die Eintracht in der zweiten Minute der Nachspielzeit sträflich verstreichen. Nach einem klasse Angriff spielte Jonathan Noack den Ball quer vors Gästetor. Behrendt verpasste noch, doch am langen Pfosten hätte Till Dresemann den Ball nur noch ins leere Tor schieben müssen. Er bugsierte die Kugel aber neben den Kasten, sodass es beim 1:1 nach regulärer Spielzeit blieb.
„Klar war das eine entscheidende Szene, mit der wir uns für die starke zweite Halbzeit hätten belohnen müssen“, wusste Trainer Frank Wegener nach Spielende. „Wir waren nach der Pause die klar bessere Mannschaft und können entsprechend Positives mit ins nächste Ligaspiel nehmen.“
Wegeners Elf hatte sich in den ersten 45 Minuten noch schwergetan, zumindest was das Offensivspiel anging. Bis auf eine Chance durch Varwick, der aber im Abseits stand, und David Farwick, der einen Freistoß weit übers Tor jagte, gab es keine Chancen.
Richard Joaquim zum 0:1
Allerdings schafften es die Ahauser in der Defensive gleichermaßen, die Nottulner Angriffe weitgehend zu entschärfen. Nur kurz vor der Pause nicht, als die Gäste den Führungstreffer markierten. Richard Joaquim brachte sich außerhalb des Strafraums in Schussposition und versenkte den Ball mithilfe des Innenpfostens perfekt im Toreck (42.).
Zur zweiten Hälfte nahm Wegener zwei Wechsel auf der rechten Bahn vor, Jan Kröger und Felix Gövert ersetzten Marius Kleine Schonnefeld und Jannes Brüning. Das Eintracht-Spiel verbesserte sich nach der Pause merklich. Schon in der 49. Minute hätte Dresemann auf 1:1 stellen können, als er allein auf Hunnewinkel zusteuerte, der aber parierte.

Die Heimelf klärte in Person von Janis Noack zunächst eine Chance von Kevin Stenzel (54.), ehe sie zum Ausgleich kam. Eine starke Flanke von Felix Gövert wuchtete Lennart Varwick stark per Kopf in den Winkel des Nottulner Tores (58.).
Die Partie war jetzt wieder völlig offen. Und nur eine Minute nach dem Ausgleich herrschte Aufregung bei der Eintracht, weil der Schiedsrichter nach einem vermeintlichen Foul an Janis Noack nicht auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte.
Danach egalisierten sich beide Mannschaften, ehe in der 74. Minute Marvin Möllers die nächste Gästemöglichkeit ausließ. In Minute 82 hatten dann wieder die Rot-Weißen den Torschrei auf den Lippen, als Jan Kröger nach einer Ecke nur knapp übers Tor köpfte.
Nottuln behält die Nerven
Die letzten Minuten waren geprägt von vielen Verletzungsunterbrechungen. In der Nachspielzeit bot sich dann Dresemann die erwähnte Monsterchance. Im Elfmeterschießen bewiesen die Nottulner die besseren Nerven. Zunächst trafen auf beiden Seiten die ersten drei Schützen: für Ahaus Chris Ransmann, Timo Brillert und David Farwick, für GWN Joaqium, Felix Hesker und Dickens Toka.
Nach Varwicks Fehlschuss erhöhte Georg Schrader an seinem Geburtstag den Druck auf Christopher Behrendt. Dessen Versuch fischte Hunnewinkel klasse aus dem Eck, sodass die Gäste ihren Finaleinzug lautstark feiern durften. Im Endspiel geht es gegen den Gewinner der Partie TSG Dülmen gegen FC Epe, die am 30. April stattfindet.
Hier sehen Sie das komplette Spiel in der Wiederholung.
