Das Titelrennen in der Landesliga 4 hat am Sonntag wieder richtig an Fahrt aufgenommen. Verfolger Eintracht Ahaus besiegte Spitzenreiter FC Nordkirchen mit 1:0 und verkürzte den Rückstand damit auf drei Punkte.
Dass es so kommen würde, damit war über 90 Minuten nicht wirklich zu rechnen. Beide Mannschaften hatten Probleme mit dem holprigen Nebenplatz im Ahauser Stadtpark und schafften es zu keiner Zeit, sich echte Chancen herauszuspielen.
So war der einzige große Aufreger in der ersten Halbzeit ein Foulspiel von Robin Schwick gegen Eintracht-Kapitän David Farwick an der Außenlinie, für das die Ahauser vehement die Rote Karte forderten. Der Unparteiische beließ es aber bei Gelb (27.).
Der Fokus war auch auf die beiden besten Torjäger der Liga gerichtet. Doch weder Christopher Behrendt auf Ahauser Seite noch Ufuk Ekincier, der beim FCN sein Startelf-Comeback gab, konnten sich groß in Szene setzen. Beide kassierten allerdings jeweils Gelb, weil sie nach einem Abseitspfiff noch aufs Tor geschossen hatten.
Behrendt zielt knapp vorbei
Viel besser wurde es spielerisch auch im zweiten Durchgang nicht. Behrendt sorgte zwar mit einem unerwarteten Drehschuss, der über Keeper Philipp Sandhowe und knapp am langen Eck vorbeiflog, für kurzes Raunen unter den Zuschauern (48.). Doch ansonsten hatten beide Schlussmänner wenig zu tun.
Auch die Standardsituationen, die in solchen zähen Begegnungen oft den Ausschlag geben, erzeugten auf beiden Seiten nahezu keine Gefahr. Eine Ausnahme stellte ein Freistoß von Nordkirchens Con Lappen dar, der in der 75. Minute knapp am Kasten vorbeischoss. Auch in der Schlussphase erhöhten beide Trainer nicht das Risiko, sodass der Eindruck entstand, beide Seiten könnten mit einem Unentschieden gut leben.

Doch dann kam die Nachspielzeit – und die Ahauser schafften es doch noch, einen Angriff erfolgreich durchzuspielen. Christian Rosing spielte Lennart Varwick im Zentrum an, der brachte den Ball am Verteidiger vorbei zu Christopher Behrendt, welcher vor Sandhowe cool blieb und und mit seinem 22. Saisontor den Sieg klarmachte (90.+1).
Eine strittige Szene sollte aber noch folgen, als Eintracht-Keeper Igor Levchenko im Strafraum Amer Masic ungestüm zu Fall brachte, ohne den Ball zu berühren. Hinterher waren sich beide Trainer einig, dass hier ein Elfmeter angebracht gewesen wäre.
Plechaty: „Positiv bleiben“
„So gewinnt Ahaus das Spiel, weil wir in der einen Situation nicht clever verteidigt haben“, sagte FC-Trainer Mario Plechaty. „Aber wir müssen locker und positiv bleiben, die Saison ist noch lang.“
Eintrachts Frank Wegener sah den Sieg „aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient“. Ein Punkt wäre für sein Team zwar auch okay gewesen, „aber umso schöner, dass die Jungs den Angriff am Ende noch mal so überragend durchspielen.“