Zurück zu den Trainer-Wurzeln: Dirk Bültbrun spricht über die neue Aufgabe bei seinem alten Klub GW Lünten.

© Sascha Keirat

Dirk Bültbrun über Lünten-Rückkehr: „Bin nicht da, um es den Spielern bequem zu machen“

rnFußball-Kreisliga A

Für Dirk Bültbrun schließt sich ein Kreis. Der 48-Jährige begann seine Trainerlaufbahn 2008 bei GW Lünten. Im kommenden Sommer kehrt er zurück. Und hat einiges vor mit den Grün-Weißen.

Lünten

, 27.11.2020, 08:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Als Nachfolger von Stefan Bennink tritt mit Dirk Bültbrun im kommenden Sommer einer seiner Vorgänger das Traineramt bei GW Lünten an. Wie es ihm seit seinem Weggang 2012 ergangen ist und welche Ziele er bei seiner Rückkehr verfolgt, haben wir den Metelener gefragt.

Inwiefern überrascht es Sie selbst, dass Sie noch einmal Trainer in Lünten werden?
Also komplett überrascht war ich nicht, zumal der Kontakt in den Jahren ja nie abgebrochen ist. Ich kenne die Verantwortlichen noch aus meiner Zeit damals. Ich nehme das als gegenseitige Wertschätzung und habe mich gefreut, als die Anfrage kam.

Wie sah denn der Kontakt zu den Grün-Weißen seit Ihrem Weggang 2012 aus?
Wir haben einander nie aus den Augen verloren. Ab und zu gab es mal eine Nachricht, ansonsten habe ich mich über die Zeitung informiert, wie die Lüntener sonntags gespielt haben. Das ist ja im Fußball ganz normal, dass man im Blick hat, was seine Ex-Vereine so machen.

Jetzt lesen

Wie verbringen Sie aktuell Ihre Fußballpause nach zuvor zwölf Jahren auf der Trainerbank?
Ich genieße die fußballfreie Zeit auf jeden Fall. Nach den zwölf Jahren hat es ganz gutgetan, mal etwas Abstand zu gewinnen. Ich nutze die Zeit vor allem für die Familie mit meinen drei Kindern. Außerdem beneide ich die anderen Trainer momentan wirklich nicht. Das ständige Hochfahren und wieder Runterfahren, weil keiner weiß, wann und wie es mit der Saison weitergeht, ist schon eine blöde Situation. Aber trotzdem freue ich mich auf die Arbeit nächstes Jahr in Lünten.

In Burgsteinfurt haben Sie bis zur Landesliga trainiert, in Epe auf ambitioniertem Bezirksliga-Level. Inwiefern wird es eine Umstellung, in die Kreisliga zurückzugehen?
Die Spielklasse ist mir eigentlich egal. Ich bin ehrgeizig, wie auch immer die Liga heißt. Ich freue mich auf eine junge Mannschaft, die ich hoffentlich weiterentwickeln und voranbringen kann.

Jetzt lesen

Was wissen Sie über die aktuelle Lüntener Mannschaft?
Dadurch, dass ich als Trainer in den letzten Jahren selbst immer viel unterwegs war, habe ich lange kein Spiel der Lüntener mehr gesehen. Mit Jens Decker und Kai Ahler sind allerdings noch zwei Spieler aus meiner damaligen Zeit im Kader. Kai kam damals gerade aus der A-Jugend, spielte eigentlich in der Zweiten, hat aber ab und zu bei uns ausgeholfen. An Jungs wie Marcel Rietfort, Niklas Beuting und René Beuting kann ich mich auch noch gut erinnern: Sie haben immer in der Halbzeit auf dem Platz gebolzt.

Welche Ziele streben Sie denn mit dem Team an?
Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Und auch zwei Wochen vor dem Saisonstart werde ich wahrscheinlich kein konkretes Saisonziel ausgeben. Da muss man erst mal abwarten, wie sich alles entwickelt.

Jetzt lesen

Grün-Weiß war ab 2008 Ihre erste Trainerstation. Wie haben Sie sich seit Ihrem Weggang aus Lünten als Trainer verändert?
Ob ich das selbst beurteilen kann, weiß ich nicht. Klar ist, dass ich in den Jahren viel Erfahrung gesammelt habe. Sicherlich habe ich das Training auch immer mal wieder umgestellt. Aber es ist auch ja auch notwendig, dass man als Trainer mit der Zeit geht. Vielleicht bin ich jetzt in der Lage, den Jungs flexiblere Konzepte an die Hand zu geben als in meinen ersten Jahren. Da war ich ja auch noch Spieler und hatte einen anderen Blick. Was sich nicht verändert hat, ist mein Ziel, die Spieler zu fördern und das geht nur, indem sie gefordert werden. Ich bin nicht da, um es den Spielern bequem zu machen. Als Erstes kommt immer die Arbeit.

Bei Ihren vergangenen Stationen haben Sie immer genau vier Jahre lang gearbeitet. Ist das Zufall, oder steckt mehr dahinter?
Eigentlich ist das Zufall. Aber es sicher so, dass vier Jahre ein guter Zeitraum für einen Trainer sind. Irgendwann müssen die Spieler dann mal was Neues kennenlernen, brauchen neuen Input. Wichtig war mir immer, dass ich meine Mannschaften in einem guten Zustand übergeben habe. Ich denke, das hat auch ganz gut funktioniert.