
© Stefan Grothues
Die 30 geknackt: Torjäger Nike Weßels und Hüseyin Baltaci kaum zu stoppen
Fußball
33 und 32 Tore haben sie erzielt, die beiden Gewinner der Torjägerpokale der Münsterland Zeitung. Und dafür hatten Nike Weßels und Hüseyin Baltaci nur knapp zwei Drittel der Saison Zeit.
In Wüllen war der Torriecher in der Saison 2019/20 besonders ausgeprägt. Nur ein paar Hundert Meter voneinander entfernt haben die beiden Gewinner der Torjägerpokale trainiert. Nike-Marie Weßels, 33-fache Torschützin für die Frauen des TuS an der Friedmate, und Hüseyin Baltaci vom TSV Ahaus mit 32 Treffern auf dem Sportplatz Stickte.
Wer weiß, wie viele Treffer die beiden Goalgetter auf ihr Konto gehievt hätten, wenn das Coronavirus die Saison nicht schon nach knapp zwei Dritteln beendet hätte. Doch auch so sind die Quoten der beiden schon phänomenal. So hat Nike Weßels in ihren 14 Partien einen Schnitt von 2,36 Einschüssen pro Spiel, Hüseyin Baltaci kommt auf 2,29. Die 40er-Marke wäre also beiden locker zuzutrauen gewesen.
Hüseyin Baltaci ist trotzdem bestens zufrieden mit dem Ausgang der Saison. Für ihn persönlich und für seine Mannschaft. Zu Saisonbeginn von Eintracht Ahaus II zum TSV zurückgekehrt, feierte der 28-Jährige als Torschützenkönig auch gleich den Aufstieg in die Kreisliga C. „Eigentlich war es gar nicht mein Ziel, so viele Tore zu schießen“, sagt Baltaci. „Da hätte ich eher unsere jüngeren Spieler wie zum Beispiel Saffet Semer im Blick gehabt.“
TSV-Kapitän will auch in der C-Liga oben mitspielen
Doch der Mittelfeldmann ließ sich nicht lumpen, als er merkte, dass es mit dem Toreschießen gut klappt. „Ich habe gleich im ersten Spiel getroffen, im zweiten dann auch, und so ging es immer weiter.“ Weiter gehen soll es nach dem Willen des TSV-Kapitän auch in der C-Liga mit dem Erfolg. „Wir haben uns zur neuen Saison noch mehr verstärkt, daher denke ich schon, dass wir wieder oben mitspielen können.“
Eine Klasse höher wäre auch Nike Weßels mit den Wüllenerinnen in der neuen Saison gerne angetreten. Doch die TuS-Frauen waren einer der großen Enttäuschten der Aufstiegsregelung nach dem Saisonabbruch. Eigentlich Tabellenführer in der Kreisliga B, musste der TuS die SG Heek/Oldenburg aufgrund der Quotientenregelung vorbeiziehen lassen und verpasste als Zweiter den Aufstieg.
„Unentschieden hat den Aufstieg gekostet“
„Das ist für uns wirklich unglücklich gelaufen. Wir haben eine super Saison gespielt, kein Spiel verloren“, blickt Nike Weßels zurück. „Letztlich hat uns das Unentschieden am ersten Spieltag, als wir noch nicht so gut eingespielt waren, den Aufstieg gekostet.“ Dennoch lasse sich die Angreiferin nach ihrer ersten Saison bei den Senioren die Motivation nicht nehmen. Immerhin kommt zur neuen Saison ein starker Jahrgang aus der Jugend (Bezirksliga) dazu.
Sowohl für Nike Weßels als auch für Hüseyin Baltaci geht es nun aber erst einmal darum, nach der langen Zeit ohne Fußballtraining wieder reinzukommen. Während die TuSlerin nach bestandenem Abitur erst einmal reichlich Zeit dafür hat, wird sich Hüseyin Baltaci als Inhaber eines Autocenters weiterhin Raum für die Trainingseinheiten freischaufeln müssen.
Baltaci ist nach Sedat Semer übrigens schon der zweite Spieler, der den Torjägerpokal für den TSV gewonnen hat, Nike Weßels die erste für den TuS Wüllen.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
