Danté Warner nach Schädelbruch zurück im Training „Kann mich an nichts erinnern“

Torhüter Danté Warner nach Schädelbruch wieder zurück im Training
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Der 25. September ist vielen Bezirksliga-Fußballern noch in lebhafter Erinnerung. Die Partie VfB Alstätte gegen Vorwärts Epe wurde nach der schweren Kopfverletzung von Danté Warner abgebrochen. Zu tief saß der Schock bei allen Beteiligten, nachdem der Vorwärts-Keeper mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden war. Diese Erinnerung kann Danté Warner selbst allerdings nicht teilen. „Ich kann mich an nichts erinnern und habe auch keine Ahnung, was ich am Tag davor gemacht habe. Das ganze Wochenende ist weg“, erklärt der 24-Jährige.

Heute, fast zwei Monate später, weiß der Niederländer, dass er trotz aller Leiden noch glimpflich davongekommen ist. „Der Arzt hat mir gesagt, dass es wohl mit mir vorbei gewesen wäre, wenn ich etwas weiter vorne am Kopf getroffen worden wäre.“ Insofern ist er froh, dass er seit dem 3. November sogar schon wieder leichtes Training absolvieren und zumindest reduziert wieder arbeiten kann.

Zurück zum 25. September. Im Derby beim VfB Alstätte lief die 53. Spielminute. Bei einem Alstätter Angriff traf VfB-Angreifer Henning Feldhaus den Vorwärts-Torwart unglücklich am Kopf. Der verlor kurz das Bewusstsein. Zunächst sollte er im Krankenwagen abtransportiert werden, klagte aber über Nackenschmerzen. Das erschien den Einsatzkräften zu heikel, weswegen sie einen Rettungshubschrauber anforderten.

Danté Warner musste die Nacht im Krankenhaus verbringen. Und langsam wurde ihm klar, dass da etwas Heftiges mit ihm passiert sein musste. „Mein Handy ist geradezu explodiert. Ich habe von allen möglichen Leuten Nachrichten mit Genesungswünschen bekommen, auch andere Vereine aus unserer Liga haben sich gemeldet. Darüber habe ich mich richtig gefreut.“

„Das kann im Fußball passieren“

Natürlich habe sich auch der Alstätter Henning Feldhaus, mit dem er zusammengerasselt war, noch mal persönlich entschuldigt. „Für ihn war es richtig schwer, es tat ihm unglaublich leid. Aber ich habe ihm gesagt, dass er sich keinen Kopf machen soll. Sowas kann im Fußball immer mal passieren.“

Für den Torwart ging es zwar bereits einen Tag später wieder nach Hause, doch der Schädelbruch und die schwere Gehirnerschütterung begleiteten ihn noch wochenlang. Zunächst durfte Warner zweieinhalb Wochen nur liegen, ohne herumzulaufen. „Mir wurde immer schwindelig, ich hatte Nacken- und Kopfschmerzen und habe sehr viel geschlafen, weil ich einfach nichts anderes machen konnte“, berichtet der 24-Jährige. Fast genauso beschwerlich wie die Schmerzen sei die Langeweile in dieser Zeit gewesen.

Dante Warner will im neuen Jahr wieder angreifen bei Vorwärts Epe. Er hat seinen Vertrag gerade verlängert.
Dante Warner will im neuen Jahr wieder angreifen bei Vorwärts Epe. Er hat seinen Vertrag gerade verlängert. © Stefan Hoof

Mitte Oktober sei es dann aber langsam wieder bergauf gegangen, ehe Anfang November eine wichtige Untersuchung anstand. „Da wurde ich noch mal komplett durchgecheckt. Der Arzt hat mir dann zum Glück gesagt, dass ich langsam wieder mit Sport anfangen und auch wieder zur Arbeit gehen kann.“

Danté Warner arbeitet als Freizeitparkmanager in den Niederlanden. Zurzeit seien aber statt der gewohnten 40 Stunden pro Woche nur drei Arbeitstage mit jeweils vier Stunden möglich. „Mehr geht noch nicht. Ich habe zwar keine Schmerzen mehr, werde aber immer noch sehr schnell müde.“ Daher sind dem Keeper logischerweise auch im Sport noch Grenzen gesetzt. „Normales Torwarttraining geht noch nicht, vielleicht im Dezember wieder“, so Warner. Er werde aber auf keinen Fall ein Risiko eingehen, schließlich stehe die Winterpause ja kurz bevor.

Für die Zukunft hat der Niederländer aber noch einiges vor am Wolbertshof. Zum 1. Januar wird er nach Gronau ziehen, hat gerade bei Vorwärts für die kommende Saison verlängert und geht dann in seine dritte Saison für den Bezirksligisten. „Ich brauche dann nur drei Minuten zum Platz“, freut sich der Torwart. In der Hoffnung, dass die Nachwehen vom Spiel in Alstätte im neuen Jahr der Vergangenheit angehören.

  • Neben Dante Warner haben weitere Spieler Vorwärts Epe ihre Zusage für die Saison 2023/24 gegeben: Nick van Wezel, Matthias Naber, Jo Wilkes, Till Sander, Sebastian ter Braak, Lukas Segbert, Nicolas Werink, Konstantin Gleis, Nick Walter, Florian Heying, Chris Mabone, Felix Odenbach, Sandro Niemeier und Leopold Gleis.
  • Verlassen wird den Verein wie berichtet Andreas Fontein, der zum FC Epe wechselt.

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