
© Raphael Kampshoff
Corona beschäftigt Jugendabteilungen im Fußball vor dem Ligastart akut
Staffeltag Junioren
Große Unsicherheit zum Thema Corona herrscht bei den Vertretern der Jugendabteilungen im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld. Diese konnten auch auf dem Staffeltag nicht ausgeräumt werden.
Sven Wesenberg eröffnete die Kreisjugendversammlung am Montagabend um 19 Uhr in Legden. In der Hoffnung, durch fehlende Ehrungen nach 75 Minuten die Schlussworte sprechen zu können. Durch viele Fragen und Diskussionen zum Thema Corona konnte dieses Ziel aber nicht erfüllt werden und so zog sich die Versammlung bis 21.18 Uhr hin.
Die Saison 2019/20 wurde am 13. März aufgrund von Corona beendet. Am nächsten Wochenende, 6./7. September, soll es auf den Plätzen im Fußballkreis Ahaus/Coesfeld nach sechs Monaten Pause wieder mit dem Spielbetrieb losgehen. Dennoch gibt es bei den Vereinen viele Bedenken.
Viele Fragen bleiben ungeklärt
Der Westfalenpokal auf Jugendebene ist bereits für die kommende Saison abgesagt und auch die Hallenkreismeisterschaften werden wahrscheinlich nicht stattfinden können. Im Meisterschaftsspielbetrieb haben die Vereine die Hygienebestimmungen strikt einzuhalten, weshalb in der kommenden Saison auch die Handshakes zwischen den Spielern, vor und nach den Spielen, zu unterlassen sind. Viele weitere Fragen von Vereinsvertretern konnten aber nicht geklärt werden.
Was ist, wenn ein Verein die Bestimmungen nicht einhält, kann ich mit meiner Mannschaft wieder nach Hause fahren? Wie soll vorgegangen werden, wenn Eltern bei schlechtem Wetter ihre Kinder nicht spielen lassen wollen, aus Angst, dass diese sich leicht erkälten könnten und nicht zur Schule dürfen. Was passiert, wenn ich keine Mannschaft zur Verfügung habe, da viele leichte Erkältungssymptome haben und daher nicht spielen dürfen?
Viele solcher Fragen wurden kontrovers diskutiert, ein Patentrezept konnten die Kreisoffiziellen den Vereinen aber nicht zur Verfügung stellen. Bei dem ein oder anderen Verein stehe schon die Überlegung, die kompletten Jugendmannschaften vom Spielbetrieb zurückzuziehen.
Dennoch hat der Kreisvorsitzende Willy Westphal die Hoffnung, dass diese Saison durchgespielt werden kann. Es gilt aber der Grundsatz, dass die Vereine sich an die gesetzlichen Bestimmungen halten und nicht nach Schlupflöchern suchen, um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Jeder Verein müsse aber einen Corona-Beauftragten benennen. Einige Vereine hätten dies immer noch nicht getan. Es besteht daher aktuell die Überlegung, Vereine, die keinen Ansprechpartner benennen, nicht am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen.
Sven Wesenberg in seiner Funktion als Kreisjugendvorsitzender musste schon jetzt von einer weiteren Reduzierung der Mannschaftsmeldungen berichten. In der Saison 2019/20 gingen noch 565 Junioren und 87 Juniorinnenmannschaften an den Start, in der neuen Saison wurden nur noch 544 Junioren und 81 Juniorinnenmannschaften für den Spielbetrieb gemeldet.
Kreissportgericht mahnt
- Frank Bajorath, mitverantwortlich für die Trainerausbildung im Kreis, teilte mit, dass am 7. Oktober ein neuer Trainerlehrgang beginnt. Der Infoabend hierzu findet statt am 11. September in Vreden.
- Bernhard Mathmann berichtete für das Kreissportgericht, dass die Fälle von Kraftausdrücken sich im Kreis drastisch erhöhen und es deshalb sechs Verfahren gab. Insgesamt gab es 17 Verfahren, SuS Stadtlohn und SpVgg Vreden wurden neben langen Spielersperren für das Pokalendspiel der A-Junioren auch mit jeweils 1500 Euro bestraft, was die höchsten Strafen jemals im Kreis waren. Im Jugendbereich werden im Gegensatz zum Seniorenbereich die Strafen weiter in Wochen und nicht in Spieltagen verhängt.
- Christel Behmenburg vom Kreisjugendvorstand kann aktuell noch nicht sagen, wann es mit den Mädchen-Kreisauswahlmannschaften weitergeht. Die U13 behält ihre Trainer, die U15 sucht neue Trainer, vor allem eine Trainerin, weil diese vorgeschrieben ist. Ebenfalls gesucht wird ein Platz am Montagabend, wo beide Mannschaften nach Möglichkeiten gleichzeitig trainieren können.
- Durch die abgebrochene Saison gab es keine Meisterehrungen. Willy Westphal übergab an die Jugendabteilungen der vier Halbfinalisten des Kreispokals Geldbeträge von 300, 200 und zweimal 150 Euro.