Nachdem die deutschen Dressurreiterinnen bei den Paralympics in Paris mit der Gronauerin Anna-Lena Niehues (Bronze in Grade IV) sowie Regine Mispelkamp (Silber in Grade V) am Mittwoch bereits im Einzel ordentlich abgesahnt hatten, fiel am Freitag die Team-Entscheidung.
Erwartungsgemäß sicherte sich das Team der USA mit 235,567 % die Goldmedaille und Silber ging mit 232,850 % an die Niederlande. Doch auch Anna-Lena Niehues, Regine Mispelkamp und Heidemarie Dresing vom Team Deutschland hatten allen Grund zum Jubeln und freuten sich am Ende mit 223,751 % über die Bronzemedaille.
„Uns war von vornherein klar, dass die USA und die Niederlande unter den 16 teilnehmenden Nationen zu den Topfavoriten zählen“, so der Shooting Star der deutschen Mannschaft, Anna-Lena Niehues, die in Grade IV als erste Deutsche an den Start ging.
Im Schlosspark von Versailles war die 40-jährige Gronauerin auf ihrer Rappstute „Quimbaya“ gut unterwegs, meisterte elegant die Mitteltrabpassage und nahm zwischenzeitlich sogar einmal Kurs auf ihre eigene, persönliche Bestleistung. Ein verloren gegangener Fluss beim Kurzkehrt und eine kleine Unaufmerksamkeit beim Übergang vom Galopp zum Trab kosteten das Paar jedoch wertvolle Punkte.
Guter Auftakt für Niehues
Obwohl die beiden Fehler das Ergebnis ein wenig drückten, zeigte sich Anna-Lena Niehues zufrieden: „75,351 Prozent, das reitet man nicht jeden Tag und das ist auch ein guter Auftakt.“
Als Zweite startete Regine Mispelkamp in Grade V. Ihr Dressurpferd „Highlander Delight’s“ bereitete ihr tatsächlich Freude, sodass das Paar seine Vorstellung mit einer persönlichen Bestleistung von 75,5 Prozent abschloss.
Hoffen auf Heidemarie Dresing
Nun hieß es abzuwarten, bis mit der Doppeleuropameisterin Heidemarie Dresing die letzte Deutsche ihr Können in Grade II im Geviert darbot. Entspannt ließ Anna-Lena Niehues die Vorführung bei einer Tasse Kaffee auf sich zukommen. „Natürlich fiebere ich mit Heidemarie Dresing und ich bin zuversichtlich, dass sie ihre Sache gut machen wird“, erklärte die Dinkelstädterin kurz vor dem Start von Heidemarie Dresing.
Und das tat die Amazone aus Rheda-Wiedenbrück dann auch. Auf ihrem zwölfjährigen Oldenburger Rappen „Dooloop“ lag es in ihrer Hand, die ersehnte Medaille klarzumachen und den hauchdünnen Vorsprung vor Italien und Belgien zu verteidigen. Gleichmäßig trabte „Dooloop“ durch die Serpentinen und errang 72,900 %.