Anna-Lena Niehues nach Bronzegewinn begeistert „Quimbaya war einfach spitze“

Anna-Lena Niehues nach Bronzegewinn begeistert
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Wer hätte das gedacht? Nachdem Dressurreiterin Heidemarie Dresing (Grade II) bei den Paralympics in Paris am Dienstag nur knapp an der Bronzemedaille vorbeigeschrammt war, lief es am Mittwoch im Grade IV besser für die Deutschen Dressurreiterinnen.

Auf ihrer elfjährigen Westfalenstute Quimbaya holte Anna-Lena Niehues bei den Paralympics die erste Medaille für die FN. Hinter den beiden Niederländerinnen Demi Haerkens (78,722 Prozent) sowie Sanne Voets (76,528 Prozent) setzte sie sich mit 75,222 Prozent gegen die übrige Konkurrenz durch und freute sich am Ende über Bronze.

Als erste Starterin ging es für die Niederländerin Demi Haekens ins Dressurviereck, wo diese auf Daula mit 78,722 % die Messlatte für die folgenden 14 Reiter schon extrem hoch legte. Nachdem ihre Mannschaftskameradin Sanne Voets auf Demantur 76,528 % für sich verbuchen konnte, folgte mit Vladimir Vinchon der einzige Franzose.

Auf Pegase Mayenne legte er mit 72,889 Prozent eine gute Vorstellung hin und sorgte für den ersten emotionalen Höhepunkt für die Gastgeber. In der Hoffnung, dass diese Punktzahl vielleicht für Bronze reichen würde, riss er freudestrahlend die Arme in die Höhe.

Kampf um die Medaillen

Doch hier hatte er die Rechnung ohne Anna-Lena Niehues gemacht. Auf Quimbaya ging die Gronauerin als zwölfte Starterin ins Dressurviereck vor dem malerischen Schloss Versailles. Fast spielerisch sammelte sie auf ihrer Stute in den vorgegebenen Lektionen eifrig Punkte, 75,222 an der Zahl, womit ihr vorerst Rang drei sicher war.

Was war dieses Resultat wert? Mit Kate Schoemaker folgte auf Vianne nämlich direkt ein weiteres Paar im Kampf um die Medaillen. Die Anspannung war zum Greifen nah, zumal die Amerikanerin von Beginn an auf Angriff ritt.

Als Vianne kurz vor Ende der Vorstellung plötzlich verspringt, ist der Dinkelstädterin die Medaille sicher. „Ohne dieses Missgeschick, das Kate Schoemaker bei der Harmonie richtig Punkte gekostet hat, wäre es noch eng für mich geworden. Aber dieses Mal hatte ich das Glück auf meiner Seite“, so Anna-Lena Niehues, die den Erfolg am Mittwochabend mit ihrem Team im Deutschen Haus feiern durfte.

Erstaunt über Quimbaya

„Quimbaya war einfach spitze“, konnte die 40-Jährige es selbst kaum fassen, dass die grandiose Atmosphäre in dem gut besuchten Schlossplatz für ihre Stute keinerlei Probleme darstellte. „Beim Einritt in das Dressurviereck hatte die Menge geklatscht, was meine sensible Stute normalerweise nervös macht. Dieses Mal hat sie sich jedoch voll auf mich konzentriert“, zeigte sich Niehues selbst erstaunt über das Verhalten ihres Pferdes.

Neben dem Ritt für die Mannschaft am Freitag steht als letztes Highlight nun noch am Samstag die Kür auf dem Programm, wo Anna-Lena Niehues und Quimbaya zur eigenen Musik ihr Können ein weiteres Mal unter Beweis stellen dürfen.