Philipp Hörst wird hier von den Beinen geholt. Der FC-Stürmer erzielte den wichtigen 1:3-Anschlusstreffer.

Philipp Hörst wird hier von den Beinen geholt. Der FC-Stürmer erzielte den wichtigen 1:3-Anschlusstreffer. © Angelika Hoof

5:4 nach 0:3: Fußball-Wahnsinn in den Eper Bülten

rnFußball-Landesliga

Aufsteiger FC Epe siegt in verrücktem Duell mit dem VfL Senden durch einen Treffer in der Nachspielzeit. Die Bülten kochten über.

von Angelika Hoof

Epe

, 23.10.2022, 19:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Oh, wie ist das schön. So was hat man lange nicht gesehen. So schön. So schön“, kannten die Fan-Gesänge nach dem Abpfiff im Bültenstadion kein Ende. Zu Recht, war es dem FC Epe in der Nachspielzeit gegen den VfL Senden noch gelungen, den 0:3-Rückstand zur Pause noch in einen 5:4-Sieg umzumünzen.

Damit stellte der Landesliga-Aufsteiger einmal mehr seine Form unter Beweis. 20 Punkte nach elf Spieltagen und ein vierter Tabellenplatz – was will man mehr?

Von Beginn an sahen die 350 Zuschauer eine kampfbetonte Partie. Obwohl die Gastgeber zu guten Chancen durch Ricardo Deiters (13.) und Felix Wobbe (16.) kamen, konnten sie diese nicht verwerten. Dafür jubelten die Gäste, nachdem ein langer Pass des VfL den Weg zu Ali Shinawi (21.) gefunden hatte, der alleine auf FC-Keeper Niklas Baumann zu rannte und das Leder zum 0:1 in die Maschen schob. In der 39. Spielminute eine ähnliche Szene, als ein lang gezogener Querpass bei Jürgen Sinev landete, der ebenfalls alleine auf Baumann zu marschierte und auf 0:2 stellte. Die Hippers-Elf steckte nicht auf, kassierte aber noch vor der Pause das 0:3 durch Hendrik Heubrock (45.).

„Wir hatten nur zwei Möglichkeiten: Mutig weiterhin unseren Harakiri-Fußball spielen, mit der Gefahr abgeschossen zu werden. Oder auf Sicherheit zu gehen“, erklärte Trainer Jens Niehues. Die Eperaner entschieden sich für erste Variante. Nach dem Seitenwechsel drängten sie gegen die quirligen Gäste auf den Anschlusstreffer, der Philipp Hörst in der 50. Spielminute glückte. Die Hausherren setzten die Sendener Abwehr weiter unter Druck. Nachdem VfL-Keeper Leon Friedrich den ersten Schuss von Noah Eglins (60.) zu einem weiteren Eckball über die Latte schlenzen konnte, traf Eglins (62.) im zweiten Anlauf zum 2:3. „Darauf hatten wir gehofft. Bei einer Mannschaft, die unten in der Tabelle steht, passiert etwas im Kopf, wenn eine komfortable Führung plötzlich dahin schmilzt“, wusste Jens Niehues aus Erfahrung. Es sollte noch schlimmer kommen für die Gäste. Der kurz zuvor eingewechselte Ben van Almsick wurde in der 64. Spielminute seiner Joker-Rolle gerecht und erzielte per Volleyschuss das 3:3. Die Blau-Weißen witterten ihre Chance und kämpften vehement um jeden Ball. Nach Notbremse gegen Philipp Hörst (79.) verwandelte dieser selbst den fälligen Foulelfmeter zur erstmaligen Führung für den FCE. Doch diese währte nur kurz, gelang es Eric Rottstegge in der 90. Minute doch, erneut den Ausgleich zum 4:4 herzustellen. Vier Minuten waren da noch zu spielen. Die Eperaner warfen noch einmal alles nach vorne. Mit Erfolg. Felix Wobbe nahm Maß und traf zum erlösenden 5:4 (90.+3). Und die Eperaner sangen: „Oh, wie ist das schön.“

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