Wasserstoff statt Erdgas fließt bald durch Heek und Legden Bestehendes Netz wird umgenutzt

Wasserstoff statt Erdgas fließt bald durch Heek und Legdens Ferngasleitung
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Laut einer Pressemitteilung, die das Unternehmen Open Grid Europe (OGE) am Montag, 16. Oktober, auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat, fließt bald Wasserstoff durch die Ferngasleitung 13, die von Bad Bentheim über Heek und Legden bis nach Dorsten führt.

Erstmals in Deutschland haben die Firmen OGE und Norwegia auf der Verdichterstation in Emsbüren mit der Umstellung einer Ferngasleitung auf den Transport von Wasserstoff begonnen. Das Gas wird dabei von einem mobilen Verdichter, mit dem Namen Optimus, aus den Leitungsabschnitten 13/5 Emsbüren-Bad Bentheim und 13 Bad Bentheim-Legden in einen anderen Leitungsabschnitt umgepumpt. Dieser Vorgang dauert ungefähr zwei Tage, ist weiter zu lesen.

Direkt im Anschluss daran werden die insgesamt etwa 46 Kilometer langen Leitungsabschnitte vom Erdgasnetz getrennt. Danach starten die Umbaumaßnahmen für den Transport von Wasserstoff. Ab Mitte 2024 soll dann Wasserstoff durch die durch Heek und Legden führende Leitung fließen. Mit der Umstellung soll zukünftig zahlreichen Abnehmern aus Industrie und Mittelstand ein Anschluss an die Wasserstoffversorgung ermöglicht werden, heißt es weiter.

Steigende Nachfrage

Auf dem Infoportal der OGE „get H2 Netz“ ist zu lesen, dass die Nachfrage nach Wasserstoff auch in dieser Region steigt. Bedingt durch den sukzessiven Rückgang der Erdgasförderung in Deutschland und den Niederlanden werden einzelne Leitungen des bestehenden Erdgasnetzes in Zukunft nicht mehr für den Transport von Erdgas benötigt. Daher bietet sich die Möglichkeit, die nicht mehr benötigten Leitungen künftig für den Transport von Wasserstoff zu nutzen, heißt es weiter.

Ob, und wenn ja, welche Auswirkungen der Transport von Wasserstoff anstelle des eigentlich geplanten Erdgases auf die Verdichterstation hat, konnte seitens OGE bis zum Redaktionsschluss nicht beantwortet werden. Sicher ist aber, dass die vorhandenen Schieberstationen, wie sie zum Beispiel in Nienborg, Heek Asbeck und Legden stehen, ausgebaut, umgebaut oder neu gebaut werden, da diese als einziger Bestandteil aktuell nicht Wasserstofftauglich sind.

Produktionsstandort Lingen

Der grüne Wasserstoff soll im niedersächsischen Lingen aus Strom, der durch Windkraftanlagen erzeugt wird, produziert werden, heißt es im Infoportal. Dazu entsteht am RWE-Kraftwerksstandort eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von mehr als 100 Megawatt.

Gemäß Energiewirtschaftsgesetz sind die Änderungen am Leitungsnetz als unwesentliche Änderungen einzustufen, sodass kein Planfeststellungsverfahren notwendig ist und nur ein Anzeigeverfahren durchgeführt werden muss.

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