Strom wird immer teurer Leuchtet das Legdener „Weihnachtshaus" auch in diesem Jahr?

Strom wird immer teurer: Leuchtet das „Weihnachtshaus“ auch 2022?
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In den vergangenen beiden Jahren war auch die Adventszeit für viele Menschen eher trist. Aufgrund der hohen Corona-Zahlen waren Familienfeiern, wenn überhaupt, nur unter Einhaltung von großen Schutzmaßnahmen möglich, und so verbrachten viele Menschen die Feiertage gar alleine in ihrem Zuhause. Ein Lichtblick im wahrsten Sinne wird aber wohl das „Weihnachtshaus“ der Familie Selker gewesen sein.

Denn das Backsteinhaus im Beikelort war stets hell erleuchtet. Morgens und abends strahlten viele LEDs und Lichterketten durch die Nachbarschaft, sodass diese sogar von der Autobahn A31 aus zu sehen waren. Allerdings haben sich die Zeiten erneut geändert: Strom- und Energiepreise kletterten immer höher. Viele öffentliche Gebäude schalten deshalb beispielsweise längst spätabends ihre Außenbeleuchtung ab. Doch was ist mit dem „Weihnachtshaus“ im Berkelort?

„Natürlich habe ich mir darüber Gedanken gemacht“, sagt Daniel Selker. „Aber es ist einfach so ein Highlight für meine ganze Familie, gerade für meine Kinder. Deshalb haben wir uns für eine abgespeckte Version entschieden.“ Der 41-jährige Familienvater erzählt, dass seine Kinder sich jedes Jahr mit einem „Wow im Gesicht“ auf das Anschalten freuen und er das einfach nicht missen möchte.

Deshalb wird im Winter 2022 nur das Haupthaus hell erstrahlen. Schuppen, Zäune und alle anderen Orte, an denen eigentlich sonst Lichterketten hängen, bleiben erstmal dunkel. Außerdem werde er die Lichter diesmal auch „nur“ abends anmachen. Und tatsächlich, als Sohn Noah auf die Beleuchtung angesprochen wird, ist sofort ein großes Strahlen in den Augen des Vierjährigen zu sehen. Ob er sich freut? „Ja“, antwortet er schüchtern, aber mit einem breiten Grinsen.

Wenn das „Weihnachtshaus“ dann fertig geschmückt ist, dürfte es ähnlich so leuchten wie hier 2020.
Wenn das „Weihnachtshaus“ dann fertig geschmückt ist, dürfte es so ähnlich leuchten wie hier 2020. © Markus Gehring

„Die Kinder helfen immer mit, das ist ein großes Fest für alle“, erzählt auch Vater Daniel Selker. Nur der Jüngste im Team, der erst in diesem Jahr geborene Finn, kann das alles noch nicht so ganz verstehen. „Das kommt dann erst in den nächsten Jahren“, sagt der 41-Jährige lachend.

Auch finanziell, das erklärt der Maler- und Lackierer, sei der Einschnitt in diesem Jahr trotz der Energiekrise nicht besonders hoch. „Ich habe ja auch eine Wärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage, da kommt das auf den Punkt ganz passend raus. In den letzten Jahren hat mich das immer so 70 bis 80 Euro gekostet, weil wir das nun noch reduzieren, denke ich, dass es am Ende nur etwa 10 Euro kosten wird“, rechnet Selker vor.

Ein bisschen Weihnachtsschmuck hängt sogar noch von den Vorjahren am Haus von Daniel Selker.
Ein bisschen Weihnachtsschmuck hängt sogar noch von den Vorjahren am Haus von Daniel Selker. © Nico Ebmeier

Etwas teurer wird dann wohl schon das Weihnachtsfest mit den Nachbarn, das nun endlich stattfinden soll. „Die haben schon alle gesagt: ‚Wenn du sogar in der Zeitung stehst, musst du uns auch mal einladen‘“, erinnert sich der 41-Jährige lachend. Eigentlich war das schon im vergangenen Winter geplant, doch die Corona-Pandemie machte der Familie, zu der auch der dritte Sohn Henri und Ehefrau Julia gehören, einen Strich durch die Rechnung.

Und dabei war es gerade Letztere, die ursprünglich die Idee für das Lichterfest im Beikelort hatte. „Ich hatte erst nur den Bogen über der Haustür beleuchtet und dann gedacht: ‚Das sieht doch schön aus, mehr brauchen wir gar nicht.‘

Dann fragte meine Frau: ‚Wieso denn nicht?‘ und so ging es los“, erzählt der Maler- und Lackierer. Jedes Jahr wurde mehr geschmückt, im vergangenen Winter wurde beispielsweise der Torbogen neu ins Repertoire mit aufgenommen. Einzig in dieser Adventszeit wird es nichts „Neues“ geben.

„Weihnachtshaus“ leuchtet

Bis zum ersten Advent, am letzten November-Wochenende, soll nun alles geschmückt sein, am Dreikönigstag im Januar 2023 wird das „Weihnachtshaus“ ein letztes Mal leuchten. Bis dahin werden es aber einige Passanten und Nachbarn rund um den Beikelort strahlen sehen.

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