Es geht nicht um Panikmache, sondern um eine vernünftige Vorbereitung für den Fall eines großflächigen, tagelangen Stromausfalls. Der Kreis Borken und die Kommunen bereiten sich darauf mit Notfall-Infopunkten (NIP) für die Bürgerinnen und Bürger vor. Nur Legden schert noch aus.
Gemeinsam haben der Kreis und die Kommunen das Konzept für die Notfall-Infopunkte entwickelt. Es sind Anlaufstellen, die im Katastrophen- und Großeinsatzfall bei gegebener Notwendigkeit kurzfristig aktiviert werden können. Von dort aus können Bürger über das Personal vor Ort etwa einen Notruf an die Feuerwehr, den Rettungsdienst oder die Polizei absetzen.
Auch wird es an den NIPs Informationen über die aktuelle Lage sowie ab 2023 auch die Möglichkeit geben, Wasser, Milch oder ähnliche Flüssigkeiten zu erwärmen sowie Akkugeräte wie zum Beispiel Smartphones aufzuladen.
Kein technischer Fehler
Die im Internet vom Kreis Borken veröffentlichte Karte zeigt die NIPs im gesamten Kreisgebiet mit rot-weißem I-Symbolen an. Nur in Legden und Asbeck ist auf der Karte kein Symbol zu sehen. Nachfrage im Borkener Kreishaus.
Ein technischer Fehler ist es nicht, warum im Dahliendorf noch gähnende Notfall-Infopunkt-Leere herrscht. Das sagt Kreis-Sprecher Karlheinz Gördes. Was aber ist dann der Grund? „Die NIPs in Legden werden noch abgestimmt“, lautet die Antwort des Kreis-Sprechers.

Was das im Detail bedeutet, weiß Legdens Bürgermeister Dieter Berkemeier. Als die Redaktion im Telefongespräch mit ihm das Thema Notfall-Infopunkte und Legden anspricht, zögert der Bürgermeister keine Sekunde und sagt direkt: „Legden ist auf der Karte noch nicht dabei, das stimmt.“
Aber: Die NIPs sollen kommen. Das versichert Dieter Berkemeier. Jeweils einer in Legden und Asbeck. Die entsprechenden Notstromaggregate seien bereits bestellt. Diese sind für die Infopunkte unerlässlich. Stichwort Energieversorgung.
Warum aber hängt Legden als einzige Kommune im Kreis beim Ausweisen der Standorte hinterher? Dieter Berkemeier erklärt: „Die Standorte müssen per Ratsbeschluss festgelegt werden.“ Dies solle in der kommenden Sitzung am 7. November erfolgen.
Legden hinkt hinterher
Auf Nachfrage, wie viele Standorte zur Auswahl stehen, hüllt sich der Bürgermeister in Schweigen und verweist auf die anstehende Ratssitzung. Warum das Ganze nicht schon in der Ratssitzung am 12. September beschlossen werden konnte, bleibt unklar.
Fakt ist, dass andere Kommunen deutlich schneller waren. So hat etwa die Nachbarkommune Heek den Kreis bereits Ende September über den Notfall-Infopunkt-Standort informiert. Andere Kommunen waren sogar noch schneller.
Wie dem auch sei: Kommen werden die Notfall-Infopunkte also auch in Legden. Die Vorbereitungen hat die Verwaltung intern in Absprache mit Feuerwehr und weiteren Beteiligten bereits getroffen.
„Das können wir aber eben nicht einfach dem Kreis so mitteilen und auf der Karte eintragen lassen, ehe der Rat seinen Segen dazu gegeben hat“, betont Bürgermeister Dieter Berkemeier noch einmal mit Nachdruck.
48 Anlaufstellen kreisweit
Übrigens gibt es kreisweit, wenn alle Punkte eingerichtet sind, 48 Anlaufstellen für die Bürgerinnen und Bürger im Falle eines Blackouts. Wie hoch dafür die Wahrscheinlichkeit ist, lässt sich nicht seriös beziffern. Darum ist die gewissenhafte Vorbereitung umso wichtiger.
Die Notfall-Infopunkte werden auch entsprechend ausgeschildert sein. Natürlich auch in Legden und Asbeck. Der Kreis hat dafür, das ergibt eine Nachfrage der Redaktion, eine Sammelbestellung in Auftrag gegeben.
Am Donnerstag (27.10.) sollen die Schilder auf einem kreisweiten Treffen der Ordnungsamtsleiter an die jeweiligen Kommunen ausgehändigt werden. Dann kann mit dem Aufstellen und Anbringen begonnen werden. In Legden und Asbeck natürlich erst nach der Ratssitzung am 7. November.
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