Verkehrssicherheit für 380 Kilometer Strecke 30 Mitarbeiter kümmern sich um die Straßen in der Region

380 Kilometer Strecke: 30 Mitarbeiter kümmern sich um die Straßen der Region
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Unscheinbar hinter Bäumen und Hecken stehen die Gebäude des Landesbetriebs Straßenbau NRW. Die Straßenmeisterei liegt in Legden direkt an der Bundesstraße 474. Insgesamt 380 Kilometer Straße und 280 Kilometer Radwege werden von den 30 Mitarbeitern von hier aus betreut.

„Bei dem Wort Straßenmeisterei denken viele nur an die asphaltierten Bereiche“, sagt Heinrich Harpering, der Leiter des Unternehmensstandortes in Legden im Gespräch mit der Redaktion. „Dabei kümmern sich unsere Mitarbeiter um weitaus mehr.“ Auch die 141 Brücken, 12 Kilometer Lärmschutzwand, 8000 Bäume, die Grünanlagen neben den Straßen, die Gräben und Schutzplanken würden von der Meisterei gepflegt und bei Bedarf repariert, ergänzt er.

„Unser Gebiet erstreckt sich von Gronau im Norden bis Südlohn und Nottuln im Süden und reicht östlich sogar bis Laer im Kreis Steinfurt“, erklärt der Betreibsdienstleiter Stefan Olbering. „Die Niederlassung in Legden gehört der Regionalniederlassung Münsterland an“, erläutert Nina Wischeloh, die Pressesprecherin des Unternehmens.

Sieg im Vorentscheid

„Hier in Legden sind 30 Mitarbeiter beschäftigt“, sagt Heinrich Harpering. „Darunter sind auch zwei Straßenwärterinnen“, ergänzt er. Eine davon, Jacky Wüller, habe ja im April beim Vorentscheid zur Deutschen Schneepflug-Meisterschaft erst bewiesen, dass der Beruf des Straßenwärters längst kein reiner Männerjob mehr ist. Mit ihrem Kollegen Patrick Schalk hatte sie den Wettbewerb gewonnen und fährt im September zur Deutschen Meisterschaft nach Koblenz.

„Die Aufgaben der 25 Straßenwärter wechseln mit den Jahreszeiten“, erläutert Stefan Olbering. Im Frühjahr werden die Straßenschilder und Leitpfosten gewaschen, im Sommer gemäht und Gräben gereinigt, im Herbst Laub entfernt und im Winter gestreut und Gehölzpflege betrieben, gibt er einen Einblick. „Unsere Kernaufgabe ist die Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit“, so Harpering.

„Natürlich erstellen wir täglich Pläne, wer was macht“, sagt der Leiter des Standorts. „Die ändern sich aber meistens durch Missstände, die uns gemeldet werden oder Unfälle“, so Olbering. In dem Moment klingelt das Telefon und es wird eine Ölspur gemeldet. „Auch das gehört zu unseren Aufgaben“ erläutert der Betriebsdienstleiter, nachdem er den Auftrag weitergeleitet hat.

Tägliche Streckenkontrolle

„Ein Fahrzeug fährt täglich wechselnde, festgelegte Routen ab und führt dort eine sogenannte Streckenkontrolle durch“, berichtet Heinrich Harpering. Kleinigkeiten würden dabei natürlich direkt erledigt, größere Mängel werden notiert, in eine „To-do-Liste“ aufgenommen und nach Dringlichkeit abgearbeitet.

„Einen ‚Notdienst‘ gibt es nur in den Wintermonaten“, erklärt Stefan Olbering. Ab etwa 3 Uhr nachts sitze dann ein Wettermelder im Büro, der im ständigen Austausch mit der Polizei und anderen Meistereien steht und bei Bedarf die Kollegen informiere, sagt er.

Heinrich Harpering, Nina Wischeloh und Stefan Olbering am Legdener Standort
Heinrich Harpering der Leiter der Meisterei, Nina Wischeloh, Pressesprecherin des Unternehmens und Stefan Olbering, Betriebsdienstleiter am Legdener Standort (v.l.n.r.), haben einen Einblick in Aufgaben der Straßenmeisterei gegeben. © Schulze Beikel

Oft werde schon vorbeugend gearbeitet, berichten die Experten. „Anders können wir bei akuten Wetterlagen unmöglich den gesamten Bezirk bearbeiten“, sagt Heinrich Harpering. Das Streugut besteht aus Trockensalz und Sole. Die beiden Komponenten werden erst auf dem Streuteller gemischt. „Der Streuautomat ermittelt die benötigte Menge dabei vollautomatisch anhand der Temperatur und des Straßenbelags“, erklärt Olbering.

Umweltschutz

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ sei dabei maßgebend, ergänzt Harpering. „Der Umweltschutz nimmt auch bei uns einen immer größeren Stellenwert ein“, sagt er. Das ziehe sich von der Zunahme der Bedeutung der Radwege über den Einsatz von Streumittel bis hin zu Amphibienschutzmaßnahmen, erklärt der Leiter der Straßenmeisterei.

In Legden sei die Meisterei personell gut aufgestellt. Landesweit werde aber dringend Nachwuchs gesucht, sagt Heinrich Harpering. „Der Personalmangel macht auch vor uns keinen Halt“, so Nina Wischeloh. Dabei sei der Beruf sehr abwechslungsreich. Interessierte können sich auf der Internetseite des Betriebs über die Ausbildung informieren. Das Unternehmen präsentiere sich aber auch auf der „Nacht der Ausbildung“, so die Pressesprecherin.

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