Die Kreispolizeibehörde hat die Jahresstatistik der Kriminalfälle für das Jahr 2022 veröffentlicht. Ausgewiesen sind auch die Zahlen für die Gewaltdelikte und Straßenkriminalität in Legden. Insgesamt ist die Zahl der Delikte im Kreis Borken um 2.793 Straftaten um 12,8 Prozent gestiegen.
In Legden sind es im Vergleich zum Vorjahr 11 Fälle mehr, die der Polizei bekannt geworden sind. In 2021 gab es insgesamt 405, in 2022 416 bekannt gewordenen Fälle, was einem Anstieg von 2,7 Prozent entspricht.
Eine der massivsten Anstiege sind bei der Zahl der Körperverletzungen abzulesen. Die Zahl dieser hat sich von 46 in 2021 auf 91 im vergangenen Jahr erhöht. „Das liegt ganz klar an den Lockerungen der Coronaregeln“, erklärt Frank Rentmeister, der Pressesprecher der Polizei im Kreis Borken. „Die Menschen konnten sich wieder treffen und haben zusammen gefeiert, das führt oft zu einem Anstieg der Zahl der Körperverletzungen“, erläutert er.
Und auch auf die Frage, warum die Fahrraddiebstähle so signifikant angestiegen sind, hat er eine logische Erklärung. Schaut man sich die Vergleichszahlen von vor Corona an, zum Beispiel 55 Fälle im Jahr 2018, sind die 47 gestohlenen Fahrräder im Jahr 2022 zwar ärgerlich, aber nicht ungewöhnlich. Trotzdem sticht die Steigerung von 34 Fällen zum Vorjahr aus der Statistik hervor.
„Einer Örtlichkeit, wie zum Beispiel dem Bahnhof oder einer Schule, zugeordnet werden können die Fälle leider nicht“, erklärt Frank Rentmeister, die Statistik ist eine reine Zahlenauswertung.
Ebenfalls auffällig ist die Zahl der Taschendiebstähle, die von einem auf acht Fälle gestiegen ist. Dazu weiß Frank Rentmeister, dass diese sehr geschickt vorgehen. „Die wissen genau, in welchen Geschäften es keine Videoüberwachung gibt“, sagt er. Da diese nur selten auf frischer Tat ertappt werden, ist bei diesem Delikt die Aufklärungsquote entsprechend gering, so Rentmeister weiter.
Doch es gibt auch erfreuliche Zahlen in der Legdener Kriminalitätsstatistik. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist von sechs im Jahr 2021 auf einen Fall gesunken. „Ob das mit unserer Präventionsarbeit zusammenhängt oder andere Gründe hat, ist schwer zu sagen“ erklärt Frank Rentmeister.
„Erfreulicherweise sinkt die Zahl der Wohnungseinbrüche im Kreis Borken aber seit 2017 kontinuierlich“, sagt er weiter.
Besonders wichtig bei diesem wie auch allen anderen Delikten sind Hinweise aus der Bevölkerung. „Sobald jemand etwas Ungewöhnliches oder Auffälliges beobachtet, möge er bitte die 110 wählen“ appelliert der Pressesprecher an die Bürgerinnen und Bürger.
Drastischer Einbruch
Ebenfalls gesunken ist die Zahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Lag die Zahl in 2021 in Legden noch bei 87 Straftaten, wurden der Polizei in 2022 neun Fälle bekannt. Unter diese Kategorie fallen Straftaten, die mit dem unerlaubten Anbau, der Herstellung, dem Handel, der Ein- oder Ausfuhr oder dem sonstigen in den Verkehr bringen von Betäubungsmitteln zu tun haben.
Frank Rentmeister erklärt, dass diese Delikte in direktem Zusammenhang mit Kontrollen stehen. „Wird weniger kontrolliert, gibt es auch weniger Fälle.“
Verringert hat sich in Legden auch die Aufklärungsquote. Von 66,4 Prozent im Jahr 2021 verringerte diese sich in 2022 auf 51 Prozent. „Das beobachten wir oft, wenn sich die Zahl der Fahrrad-, Taschen- und Ladendiebstähle erhöht“, so Rentmeister. „Diese Straftaten werden in den seltensten Fällen aufgeklärt“, erläutert er weiter.
Trotz der vergleichsweise geringen Einwohnerzahl liegt Legden bei der Zahl der Gesamtkriminalität im Kreisvergleich auf Platz sieben. Diese Zahl wird, um vergleichen zu können, auf 100.000 Einwohner gerechnet. Im Landes- und Kreisweitenvergleich ist das aber noch unter dem Durchschnitt.
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