Den Legdenern und Asbeckern drohen jetzt Sanktionen, wenn sie ihre Biomülltonne mit Plastik oder anderen Fremdstoffen beladen, die nicht in den Bioabfall gehören. Bei einem hohen Störstoffgehalt wird zunächst durch entsprechende Hinweisschilder auf die Fehlbefüllung hingewiesen.
Sollte es bei folgenden Kontrollterminen wiederholt zu Fremdstoffen im Bioabfall kommen, werden die betroffenen Biotonnen nicht geleert. Im Extremfall sei das eine Ordnungswidrigkeit, die zu einer Geldbuße führen könne, teilt der Fachbereichleiter Finanzen und zentrale Dienste der Gemeindeverwaltung Jürgen Göckemeyer in einer E-Mail an die Redaktion mit.
Die Kontrolle der 1668 Biomülltonnen der Legdener und Asbecker Haushalte beginnt mit der Leerung am Mittwoch, 25. Oktober. Mitarbeiter der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (EGW) werfen einen Blick in die Tonnen. „Sehen sie dort Fremdstoffe, die nicht in den Bioabfall gehören, wird die Biotonne mit einer ‚gelben Karte‘ versehen“, erklärt Sascha Sendler, der zuständige Mitarbeiter der EGW im Telefonat mit der Redaktion.
Kontrolle mit Beweisfotos
Gleichzeitig wird in einer Handy-App das Vergehen unter dem Standort der Mülltonne gespeichert und ein Beweisfoto hinzugefügt. „Auf diese Daten können auch die zuständigen Mitarbeiter der Kommunalverwaltung zugreifen“, so der Entsorgungs-Experte.
Falle die gleiche Biomülltonne bei späteren Kontrollen erneut auf, gebe es wortwörtlich die rote Karte, so Sendler. „Dann bleibt die Tonne stehen. Die Bürger müssen den Bioabfall erst von den Fremdstoffen befreien“, sagt er.
Was darf rein und was nicht?
Doch was darf in der Biomülltonne entsorgt werden und was nicht? Auf der Internetseite www.wirfuerbio.de gibt es eine Übersicht. Alle biologischen Abfälle aus der Küche sind erlaubt. Dazu zählen unter anderem Gemüse und Obstschalen, Speisereste, Fisch- und Fleischreste, Kaffeesatz, Teebeutel, Nuss- und Eierschalen. Außerdem dürfen Grün- und Strauchabschnitt, Laub und Blumen im Biomüll entsorgt werden.
Auf keinen Fall über die Biomülltonne entsorgt werden dürfen Plastik oder Plastiktüten. Dazu zählt auch recycelbares Plastik, ist auf der Internetseite zu lesen. Außerdem Glas, Metall, Leder und Bekleidung, Windeln, Staubsaugerbeutel, Medikamente, Papier, Asche, Holz, Steine oder Verpackungen.
Einsicht statt Bestrafung
Ziel der Kampagne sei ausdrücklich nicht, die Bürger zu bestrafen und viele Tonnen ungeleert stehenzulassen, macht Sascha Sendler deutlich. „Wir beabsichtigen, die Bürgerinnen und Bürger mit diesen Maßnahmen für die Sortenreinheit des Bioabfalls zu sensibilisieren“, sagt er. Denn Untersuchungen haben ergeben, dass ungefähr fünf Prozent der Tonnen mit einem zu hohen Fremdstoffanteil befüllt seien.
Auch der Legdener und Asbecker Biomüll werde zwar grundsätzlich, bevor er in die Bioabfallkompostieranlage der EGW in Gescher Estern gebracht wird, sortiert. Je sortenreiner der Biomüll ist, desto weniger aufwändig ist diese Prozedere aber, sagt der Experte. Und das sei das erklärte Ziel, so Sendler.
Gemeinsame Initiative
Bereits im Sommer 2022 hatten sich die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen der Kreis-Kommunen, die EGW und der Kreis Borken darauf verständigt, zukünftig eine Kontrolle der Befüllung der Biotonnen durchzuführen, heißt es weiter in der Nachricht der Gemeindeverwaltung.
Sämtlicher Biomüll aus dem Kreis Borken wird am Standort der EGW in Gescher Estern in der Bioabfallkompostierungs- und Vergährungsanlage zu Kompost und Biogas verwertet. Der fein abgesiebte Bioabfallkompost kann als lose Ware kostenfrei auf dem Wertstoffhof der EGW in Gescher abgeholt werden. Aus dem Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme produziert.
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