Kann die Gasverdichterstation auch Wasserstoff? Open Grid beantwortet Fragen

Kann der Verdichter auch Wasserstoff? Antworten zum Wasserstofftransport
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Die Gasverdichterstation der Firma Open Grid Europe in der Legdener Bauerschaft Haulingort soll im Sommer 2024 in Betrieb genommen werden. Ungefähr dann soll auch zum ersten Mal Wasserstoff durch die frühere Erdgasfernleitung 13 fließen, die von Bad Bentheim aus über Heek nach Legden führt.

Muss die Verdichterstation jetzt umgebaut werden, bevor sie überhaupt in Betrieb genommen wurde? Und welche Risiken birgt der Wasserstofftransport überhaupt für die Menschen in der Region? Diese Fragen hat der Pressesprecher des Unternehmens, Kristian Peters-Lach, in einer E-Mail an die Redaktion beantwortet.

„Der künftige Transport von Wasserstoff nimmt keinen Einfluss auf den Bau oder den Betrieb der Gasverdichterstation. Die Verdichterstation wurde aufgrund der L/H-Gas-Umstellung notwendig und dies bleibt auch weiterhin gültig“, lautet die Aussage des Unternehmens.

Unterschiedliche Brennwerte

Bis zum Jahr 2030 wird das Nordwestdeutsche Gasnetz von dem bisher üblichen L-Gas aufgrund dessen abnehmender Verfügbarkeit auf H-Gas umgestellt. Wegen des unterschiedlichen Brennwerts müssen die beiden Gasarten in getrennten Gasnetzen transportiert werden, heißt es auf der Internetseite (www.bundesnetzagentur.de) der Bundesnetzagentur.

Die Bürgerinnen und Bürger in Heek und Legden brauchen sich laut Kristian Peters-Lach keine Sorgen um ihre Gasversorgung zu machen. „Die von der Umstellung auf Wasserstoff betroffene Erdgasleitung hat keine Versorgungsaufgabe für die Region. Daher beeinträchtigt die Umstellung die Sicherheit der regionalen Erdgasversorgung in keinster Weise“, schreibt der Unternehmenssprecher.

Die Redaktion hat außerdem nach möglichen Gefahren beim Transport von Wasserstoff gefragt. Das wurde vom Unternehmen verneint. Der Transport von Wasserstoff über Leitungen sei eine erprobte Technologie. In Deutschland und vielen anderen Ländern bestünden bereits seit Jahrzehnten privatwirtschaftliche Wasserstoffnetze, die sicher betrieben werden.

Als Beispiel könne Air Liquide im Rheinland und Ruhrgebiet, von BASF in Ludwigshafen oder von Linde in Leuna genannt werden, heißt es auf der Plattform (www.get-h2.de), des Unternehmens.

Sicherer Transport

Fernleitungen seien die effizienteste, umweltfreundlichste und sicherste Art, große Energiemengen über weite Strecken zu transportieren. Das gelte für den Transport von Erdgas ebenso wie für den Transport von Wasserstoff. Wasserstoffleitungen würden, genau wie Erdgasleitungen, während Planung, Bau und Betrieb umfassend überwacht. Das gelte für Neubauten ebenso wie für Leitungsumstellungen, schreibt Peters-Lach.

Ganz ohne Umbauten geht die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff jedoch nicht. „Für den Transport des Wasserstoffes müssen die vorhandenen Absperrstationen sowie Teile der Leitungstechnik wasserstofftauglich umgerüstet werden. Diese Änderungen werden im Rahmen eines Anzeigeverfahrens nach Energiewirtschaftsgesetz durch die zuständigen Behörden genehmigt“, heißt es dazu von der Open Grid Europe.

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