Man muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass das Kopfsteinpflaster auf der Stifts- und Brückenstraße in Asbeck saniert werden muss. Tiefe Absenkungen und ausgespülte Fugen sind entlang der Straßen zu finden. Mit dem Thema haben sich auch die Mitglieder des Ausschusses für Planen, Bauen, Landwirtschaft und Umwelt am Dienstag, 23. Mai, befasst.
Eine Abordnung des Bauausschusses hatte sich bereits am 10. Mai in Asbeck getroffen, um die Situation vor Ort zu besichtigen, berichtete Helmut Schiermann, der Legdener Bauamtsleiter in der Sitzung. Direkt im Anschluss daran stellte der Landschaftsarchitekt Thomas Köhlmos mehrere Entwürfe des Hannoveraner Architekturbüros Lohaus, Carl und Köhlmos vor.
In denen ging es darum, die Straßen, die vor etwa 40 Jahren mit Kopfsteinpflaster gestaltet wurden, so umzugestalten, dass es einen barrierefreien Bereich gibt, der auch von mobilitätseingeschränkten Menschen befahren oder begangen werden kann. Für die Umsetzung der Projekte wurden Kosten in Höhe von 2,4 bis 4,5 Millionen Euro veranschlagt.
Viel zu teuer, waren sich die Mitgleider der Abordnung am 10. Mai wohl einig. So gab es zumindest der Leiter des Bauausschusses, Berthold Langehaneberg in der Sitzung am Dienstag wieder. Anfang Mai war man sich wohl einig, eine andere Lösung zu favorisieren.
Dabei werde die Stiftsstraße vom Wiesengrund aus bis hin zur ehemaligen Tankstelle Westerhoff komplett aufgenommen und neu verlegt. Die Kosten dafür betitelte Schiermann, der die Pläne vorstellte, mit etwa 75.000 Euro. „Die gleiche Summe benötigen wir, um die Schäden in der Brückenstraße zu sanieren“, ergänzte er.
Sigrid Goßling von der SPD war die erste, die enttäuscht fragte, ob es denn gar keine Möglichkeit gebe, den Bereich für Gehbehinderte mindestens an einer Seite barrierefrei gestalten zu können. Daraufhin gab Bürgermeister Dieter Berkemeier zu bedenken, dass der Gemeinde wirklich nur die Fläche der Straße gehöre.
„Die Privatgrundstücke enden tatsächlich direkt an der Straße. Aufgrund der, an das Kopfsteinpflaster angepassten Bodenbeläge, sieht das zwar aus wie öffentlicher Grund, das ist aber wirklich alles privat“, erklärt er.

Helmut Schiermann erläuterte, dass ein Rollator oder Rollstuhl gerechter Bereich wirklich kaum zu realisieren sei. „Eigentlich war ja etwas anderes gewollt“, erinnerte Sigrid Goßling. Und auch der Fraktionsvorsitzende der UWG Gerd Heuser gab zu bedenken, dass durch diese Lösung keine Verbesserung des Nutzwertes erzielt würde. „Das Ganze hat dann keinen Mehrwert“, erklärte er im Ausschuss.
Der Bürgermeister erinnert daran, dass bei der Besichtigung des Abschnitts links und rechts der Stiftsstraße jede Menge Autos und Mülltonnen den Straßenrand säumten. „Selbst wenn wir dort nach einem langwierigen Prozess mit den Grundstückseigentümern überein kämen, den Straßenrand barrierefrei zu gestalten, könne der vermutlich durch parkende Autos nicht genutzt werden“, vermutete er.
Alternative aus dem Rathaus
„Vielleicht besteht ja die Möglichkeit seitens der Verwaltung eine Alternative aufzuzeigen, anhand derer man dann abwägen kann“, schlug Tobias Ebbing, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Ausschuss vor. Helmut Schiermann hatte direkt eine Idee: „Eventuell kann man die Straße selbst zu einem Drittel anders gestaltet, sodass ein barrierefreier Bereich entsteht“, war sein erster Gedanke dazu.
Das Thema wird den Bauausschuss wohl noch länger beschäftigen, bevor dem Gemeinderat eine Lösung vorgestellt werden kann. Sicher ist aber, dass die im Haushalt bisher eingestellten Mittel von 50.000 Euro nicht reichen werden, um die Sanierung, in welcher Form auch immer sie schlussendlich realisiert werden wird, umzusetzen.
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